5er-Kette in Theorie und Praxis

von UliStein

Wir haben es alle gesehen, zuletzt am Samstag gegen Leipzig. Die derzeitige taktische Ausrichtung der Eintracht funktioniert nicht. Es findet keinerlei vernünftiger Spielaufbau statt. Dadurch hängen die Stürmer in der Luft. Sie können versuchen, die Bälle fest zu machen und für nachrückende Spieler aufzulegen bis sie schwarz werden. Es rückt keiner nach.

Meiner Meinung nach liegt die Crux in der von Kovac bevorzugten Fünferkette gepaart mit den seit dieser Saison bevorzugten zwei Stürmern. Die Fünferkette soll ja eigentlich mehr Flexibilität bringen und eben genau den Spielaufbau fördern. Neben einer Verbesserung der defensiven Stabilität. Theoretisch gut, funktioniert aber bei uns in den letzten Wochen so gut wie gar nicht. So wenig, dass es immer erst besser wurde, wenn Niko Kovac auf Viererkette umgestellt hatte.

Liegt wahrscheinlich ganz einfach daran, dass unser Mittelfeld durch die Wegnahme eines nominellen Mittelfeldspielers zu schwach besetzt ist. Und das wird dann noch durch den Einsatz von zwei Stürmern getoppt, wodurch ein weiterer Mittelfeldspieler entfällt. Momentan spielen wir ein 5 – 1 – 2 – 2. Und das klappt hinten und vorne nicht. Gut, hinten vielleicht noch ein bisschen besser, aber nach vorn geht fast nix.

Wenn man mich fragen würde, sollte man zu Hause mit einer Viererkette, zwei defensiven, drei offensiven Mittelfeldspielern und einem Stürmer oder zwei offensiven Mittelfeldspielern und zwei Stürmern spielen. Und dann bitte, der Prince sollte von weiter hinten die Fäden ziehen, so lange Fabian verletzt ist und die Luft langt. Ob jetzt eher als 6er oder als 10er müsste man sehen. Auswärts kann man ja gern mit Fünferkette spielen, die müsste dann aber mit einem stärkeren Mittelfeld unterstützt werden, daher nur ein Stürmer. Im Moment gibt es bei unserem Spiel nämlich noch zwei neuralgische Positionen: die Außenverteidiger, die auf Grund des selbst erzeugten Personalmangels im Mittelfeld eigentlich immer falsch stehen. Entweder zu weit hinten oder zu weit vorn.

Am Wochenende kommt der VfB Stuttgart ins Waldstadion, eine Mannschaft, die sich gern hinten reinstellt und auf Fehler wartet. Da muss etwas passieren. Wenn man das Spiel so angeht wie gegen Augsburg können wir die Punkte auch gleich mit der Post schicken.

3 Gedanken zu „5er-Kette in Theorie und Praxis“

  1. Verschärft wird das Problem durch das eingesetzte Personal.
    De Guzman ist bisher ein Totalausfall und Haller hat bei allem guten Einsatz doch erhebliche Probleme, Torgefahr zu entwickeln.

    Bei allem Verständnis, dass Kovac keine Spieler demontieren möchte und ihnen Zeit gewährt, so sollte da langsam etwas mehr kommen.

  2. Wahre Worte, die während meinem Urlaub geschrieben werden.

    Nach wie vor, warum auch immer, halte ich von der Mannschaft eine Menge. Aber wie ich schon einmal schrieb, die individuelle Klasse unserer Jungs ist nicht groß genug um die beschriebenen Lücken zu füllen.

    Eine Änderung der Taktik muss definitiv her.

  3. “Dies kann ein Nachteil oder ein Vorteil sein, sowohl für uns als auch für die gegnerische Mannschaft.” (Erich Ribbeck) 🙂

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