Unterschiede

von UliStein

Ganz ehrlich, als ich aus dem Stadion raus bin, war ich zunächst völlig entspannt. Halt mal wieder gegen die Bayern verloren. Ganz anständige Leitung gebracht, man sollte halt ab und zu mal auf das gegnerische Tor schießen. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr ärgere ich mich über das Ergebnis. Der Unterschied zwischen gestern und heute. Vor allem nachdem ich die diversen Berichte im Fernsehen verfolgen durfte.

Mal ganz im Ernst, Harm Osmers sollte einer anderen Tätigkeit nachgehen, als sich als Bundesligaschiedsrichter lächerlich zu machen. Und dabei spreche ich noch nicht mal von den vielen kleinen Fehlern in der Zweikampfbewertung hüben und drüben. Nein, ich rede nur davon, den Spieler Arturo Vidal zweimal nicht vom Platz geschickt zu haben. Also einmal eine Notbremse mit gelb zu veredeln und einmal nicht die folgerichtige gelb/rote Karte zu zeigen. Wo war bei der Notbremse eigentlich der Videoschiri? Und Marius Wolf erst zu Unrecht vom Platz zu schicken. Diese Entscheidung war so falsch, dass der Videoschiedsrichter in Köln meinte, bei einer Szene an der Mittellinie eingreifen zu müssen. Ok, genug über die Pfeife in gelb.

Ansonsten überwiegt bei mir das Positive. Man hatte nie das Gefühl eines Klassenunterschieds, die Mannschaft hat immer auf Augenhöhe mit dem FCB gespielt und mit etwas mehr Matchglück wäre sogar mindestens der verdiente Punkt drin gewesen. Und die Eintracht hat die Bayern in einem wichtigen Punkt in den Schatten gestellt, bei der Laufleistung. Mit 118,17 km gegenüber 114,59 km war die Mannschaft der SGE hier eindeutig besser. Der Frankfurter mit der höchsten Laufleistung war (mal wieder Marius Wolf mit 12,3 km, bei denen aus München war es Thomas Müller mit 11,6 km (Quelle: Kicker).

Doch zurück zum Anfang. Als ich vor dem Museum die Startaufstellung bekam, war ein Teil Zustimmung, Barkok für Gacinovic war für mich nach dem Hertha-Spiel logisch. Bei Fernandes für Hasebe wurde ich leicht nervös. Nicht ganz zu unrecht, wie das Spiel zeigte. Und das lies sich gut an, das Spiel. In den ersten 15 Minuten konnte man das Gefühl bekommen, die Eintracht wolle gewinnen und glaube an ihre Chance. Dann kam das Gegentor. Und wieder zeigte sich, dass diese Mannschaft einen sehr guten Geist hat, sie gab nicht auf und setzte die Bayern weiter unter Druck. Und die waren in meinen Augen nervös. Für mich eindeutig zu erkennen am dauernden Gemecker, speziell von dem Herrn Müller mit der 25.

Dann war Halbzeit. Und Fernandes mein Auswechselkandidat Nummer eins. Gelb vorbelastet und auch nicht wirklich im Spiel. Gut, es dauerte dann nochmal 25 Minuten, bis Kovac den Wechsel vollzog. Was er aber dann machte, hat mich wirklich überrascht. Gegen die Bayern erkennbar offensiv zu wechseln, Respekt. Für mich stellte es sich nach dem Wechsel Jovic für Fernandes so dar, dass wir mit einem sechser (Boateng) spielten und sich davor eine offensive Dreierreihe mit Jovic, Barkok und Rebic formierte hinter Haller als einziger Spitze.

Auch die beiden anderen (positionsgetreuen) Wechsel Tawatha für Willems und Stendera für Barkok gaben Sinn. Wenn man jetzt noch öfter aufs Tor geschossen hätte…

Meine Spieler des Spiels waren Barkok, Wolf (mal wieder) und Boateng. Also der im weißen Trikot mit der Nummer 17.

Ach ja und noch ein Nachsatz in eigener Sache. Die Beschimpfungen in Richtung Jupp Heynckes nach der Auswechslung von Vidal fand ich aber so etwas von vollkommen beknackt. Wenn Kovac (regelmäßig) den gelb/rot-gefährdeten Fernandes rausgenommen hat in den ersten Wochen war das halt clever. Wie gestern auch.

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