Leere Hände

von UliStein

Noch 84 Stunden, dann beginnt das Finale. Das Finale, das nicht nur über Sieg oder Niederlage im DFB-Pokal entscheidet. Für die Frankfurter Eintracht geht es inzwischen darum, ob das Glas am Ende der Saison zu mehr als zwei Dritteln voll ist oder doch nahezu leer. Denn sollte das Finale verloren gehen, droht micht nur eine Saison ohne internationale Spiele, es deutet sich darüber hinaus ein erneuter Umbruch an:

  • Lukas Hradecky wird, wie schon eigentlich seit der Winterpause klar, den Verein ablösefrei verlassen. Vermutetes Ziel: Leverkusen. Dazu ist wirklich alles schon mehrfach gesagt oder geschrieben.
  • Bei Omar Mascarell wird Real Madrid wohl die mit vier Millionen Euro kolportierte Ausstiegsklausel ziehen, um den Spieler entweder (eher unwahrscheinlich) zu behalten oder ihn gewinnbringend weiterzuverkaufen. Wer einen Spieler aus dem Fundus von Real erwirbt, muss wohl eine solche Klausel akzeptieren. Daneben hat der Spieler sich als über die Maßen verletzungsanfällig erwiesen. Eigentlich schade bei seinen unbestreitbaren Qualitäten, die er aber hauptsächlich in den paar Spielen, die er in der Rückrunde dieser Saison machen konnte, nachgewiesen hat.
  • Prince Boateng wurden von diversen Gazetten Abwanderungsgedanken nachgesagt, hervorgerufen durch eine – wie ich fand – aus dem Zusammenhang gerissene Aussage. Ich denke, das war dann eher ein Sturm im Wasserglas.
  • Tja, und dann kamen innerhalb der letzten Tage immer mehr Berichte zu Marius Wolf, dem 22 Jahre alten Shooting-Star, den die Eintracht für 500000 Euro von der zweiten der Sechsundneunziger geholt hatte. Für eine Ausstiegsklausel von fünf Millionen soll er den Verein verlassen können. Das wäre aus meiner Sicht mit Abstand der größte (fußballerische) Verlust. Finanziell hätte man seinen Einsatz verzehnfacht; leider muss man als Mittelklasseverein solche Klauseln wohl akzeptieren, die bei einem Spieler mit zu dem Zeitpunkt vier Bundesligaspielen aber auch schon eine schöne Wette auf die Zukunft sind. Von daher erschließt sich mir nicht, wie hier manche mit Schaum vorm Mund den Verantwortlichen alles mögliche an den Kopf werfen können, als ob die eine andere Chance gehabt hätten.
  • Und wenn man nun noch die Spieler dazu nimmt, die sich nicht durchgesetzt haben, oder die man im Sinne einer qualitativen Verbesserung ersetzen könnte, dann wird der potentielle Umbruch plötzlich ziemlich heftig. Mir fielen da Jan Zimmermann, Simon Falette, Taleb Tawatha, Marc Stendera, Danny Blum, Daichi Kamada und Branimir Hrgota ein.

Aber alle diese Entscheidungen werden wohl erst mit einem neuen Trainer zu besprechen sein, wer immer es auch wird.

Und vorher hat man dann halt am Samstag noch den Termin, der entscheidet, ob das Glas vollkommen leer ist oder doch noch etwas Flüssigkeit nach dieser am Ende so verbockten Saison drin ist.

Da ist sie gefordert, die aktuelle Mannschaft. Ohne wenn und aber, Geheimtraining hin und her. Jetzt gilt es.

1 Gedanke zu „Leere Hände“

  1. Mimimimi.
    Also wenn wir Pokalsieger würden, dann wäre das nicht etwa ein Riesending und Hammererfolg, sondern nur “etwas Flüssigkeit” im Glas? Echt jetzt?
    Vier mögliche Abgänge, nachdem eine Abstiegskandidatenmannschaft eine Saison überperformed hat. Mehr nicht? Ein bereits ersetzter Tormann, ein Qualitätstreter, dessen Rückkaufsklausel (mit Gewinn für uns), allseits bekannt war, ein alternder Leitwolf und einer, der die Saison seines Lebens gespielt hat. Das ist ein durchaus normaler Prozeß in der Sommerpause und nichts läßt erwarten, dass die Spieler nicht ersetzt werden könnten.

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