#SSCSGE – Ausgewogenheit tut Not

von UliStein

Es ist keine übermäßig breite Brust, mit der die glorreiche SGE am gestrigen Montag die Reise nach Italien zum Duell am vierten Spieltag der Gruppenphase der UEFA-Champions-League angetreten hat. Zu tief in den Kleidern stecken noch die letzten Frusterlebnisse im Pokal gegen Dortmund und gegen Heidenheim in der Liga. Obwohl es ja, objektiv betrachtet, zumindest in der Liga es nicht so schlecht läuft. aus den letzten fünf Spielen gab es nur eine Niederlage gegen den Primus FCB und zwei Siege gegen Mönchengladbach und St. Pauli. Was halt – wohl vor allem mental – wehgetan hat, sind die beiden vollkommen überflüssigen Unentschieden gegen Freiburg und Heidenheim.

In der Champions-League setze es nach dem (etwas überraschenden) Auftaktsieg gegen Galatasaray zwei deftige Niederlagen gegen die Schwergewichte Atletico und Liverpool. Heute kommt es nun zum Duelle mit dem derzeitigen Tabellenführer der Serie A, dem SSC Neapel. In meinen Augen zusammen mit dem FC Barcelona, der an Spieltag sechs wartet, die beiden letzten wirklichen Schwergewichte der Gruppenauslosung. Die übrigen Gegner Atalanta Bergamo, Qarabag Agdam und Tottenham Hotspur dürften eher auf Augenhöhe oder gar etwas darunter sein. Somit dürfte auch bei Niederlagen in Neapel und Barcelona ein Weiterkommen über die Play-offs weiterhin möglich sein.

Und gerade diese eher zweideutige Situation bringt es mit sich, dass man sich durchaus vorstellen kann, dass die Eintracht das Spiel zwar keinesfalls abschenken wird, man sicher aber auch nicht ohne Rücksicht auf das folgende Ligaspiel gegen Mainz zu 110% all-in gehen wird. Sollte also der eine oder andere Spieler am Limit sein, könnte man ihn ja vielleicht zunächst mal auf der Bank lassen. Was spricht denn dagegen, mal Dahoud eine Chance zu geben, oder Amenda in die Abwehrreihe zu integrieren, Collins von Beginn an für Kristensen auflaufen zu lassen, oder Bahoya und Knauff auf die Schiene zu stellen und damit Brown und Doan mal eine Pause zu gönnen?

All das zusammen wird Dino Toppmöller ganz sicher nicht machen, vielleicht auch gar nichts davon. Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass es ihm auch darum geht, die notwendige Ausgewogenheit zu finden. Ich tippe daher auf folgende Startelf:

Neapel hat übrigens am Samstag zu Hause nur 0:0 gegen den Tabellensiebten Como gespielt und wird derzeit von Personalproblemen in der Offensive geplagt – mit de Bruyne und Lukaku (verletzt) und Lucca (gesperrt) fehlen der Spielmacher und zwei der vier Mittelstürmer. Ob das positiv ist für die Eintracht? Das bleibt abzuwarten.

Was mit Sicherheit nicht positiv zu Buche schlagen wird, ist der unsägliche Ausschluss der Fans der Frankfurter Eintracht, den man staatlicherseits aus Angst vor Zusammenstößen wie beim letzten Aufeinandertreffen 2023 ausgesprochen hat. Eindeutig verkennend, dass das bereits damals erlassene Verkaufsverbot mit Sicherheit mindestens mit ursächlich für die Vorkommnisse war. Und man sieht auch, welch machtvolle Reaktion dies bei der UEFA ausgelöst hat, die damals noch davon sprach, so etwas zukünftig verhindern zu wollen. Leere Worte halt, wie immer.

Also wieder nix mit einem Besuch in dem schönen Stadion. Aber vielleicht bringt ja die Mannschaft was mit nach Hause.

Titelbild: Francesco Pecoraro/Getty Images

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