A-ri-vi-derci oder auch der Versuch eines Reiseberichts aus Zypern

von Jürgen

Der Tag danach. Quasi. Vielen Dank an die Reisegruppe Zypern, genauer gesagt an Jürgen, für seine Eindrücke von Donnerstag! Viel Spaß beim Lesen, liebe Leser.


Gestern, kurz vor dem Spiel, ereilt mich eine Nachricht dass ich heute einen Spielbericht schreiben darf/soll/muss. Vorab als Info, das war meine erste Auswärtsreise mit der Eintracht zu einem Europa Pokal Gegner und das Erlebnis ist einfach großartig.

Man könnte jetzt zeilenweise über das wunderschöne Zypern schwadronieren, ich werde mich allerdings auf die Ereignisse rund um das Spiel gegen Limassol beschränken.

Die Atmosphäre im Stadion hätte man auch fast als Geisterspiel bezeichnen können, wären da nicht die 5000 Wahnsinnigen aus Frankfurt gewesen, die eine sensationelle Stimmung verbreitet haben.

Schon bei der Einlasskontrolle wurde klar dass die Zyprioten mit diesem Andrang von Fans völlig überfordert waren.

Trotzdem war die Stimmung so gut, dass nicht einmal der Ausschank von alkoholfreiem Bier die Laune verdarb.

Als wir dann endlich in unserem Block kamen, wusste keiner mit der kryptischen Sitzplatzreservierung was anzufangen. Schnell war klar, hier gibt es keine Reservierung, man hatte freie Platzwahl.

Erste Überraschung war die Aufstellung der Mannschaft. Ohne die Leistungsträger Rebic, Kostic und de Guzmán sollten hier wichtige Korsettstangen für das Spiel am Sonntag gegen Schalke geschont werden.

Sofort meldet sich mein skeptisches Gewissen und fragte nach, ob die Eintracht, im Stil einer Spitzenmannschaft dieses Spiel sicher nach Hause schaukeln könnte. Immerhin hatte man hier die großartige Chance das Weiterkommen vorab zu besiegeln.

Das Spiel begann, und nach vorsichtigem Abtasten, schlug Jovic eiskalt (so ist er halt) zu. Auf schönem Pass, des sonst fahrigen Willems, vollstreckte er humorlos, was den Frankfurter Anhang beruhigte. Sehr zu meiner Verwunderung konnte man aber auch spüren, dass nichts anderes erwartet wurde – Hilfe wir werden arrogant.

Die Zyprioten ließen sich davon aber nicht abschrecken und fingen an Fußball zu spielen. Bei einigen Spielern der Frankfurter Eintracht merkte man schon, dass sie sich auf gar keinen Fall verletzen wollten uns so erspielten sich die Gastgeber ein kleines Übergewicht

Das führte tatsächlich auch zu ein paar wenigen Torchancen, sie hatten aber in ihren Reihen keinen Vollstrecker a la Hallerinidis, der uns gefährlich hätte werden können.

Die zweite Halbzeit fing an wie die erste endete und man hörte schon vereinzelte Kommentare wie: Die betteln um das Gegentor… aber, da wir ja eine Spitzenmannschaft sind, schufen wir klare Verhältnisse mit einem sehr schön rausgespielten Tor von Haller. Vorlagengeber war der in der ersten Halbzeit noch konfus wirkende Gacinovic der das dritte Tor dann höchstpersönlich erledigte.

Das wars dann wohl, wow sind wir abgezockt, das ist ja eine ganz andere Eintracht – Freude überall, wenn auch nicht ekstatisch, denn an das Gewinnen gewöhnt man sich seltsamerweise sehr schnell.

Und bumm, da fällt das Gegentor, wieder nicht zu Null – der arme Kevin – wo kriegen wir eigentlich Bier her nach dem Spiel.

Und auf einmal wird es doch nochmal hektisch. Der leider überforderte Stendera wird für ein Allerweltsfoul (wenn es überhaupt eins war) mit Gelb/Rot vom Platz gestellt, weil er sich in der ersten Halbzeit eine kleine Ringkampfeinlage mit dem Trainer von Limassol geliefert hatte, was zu einer gelben Karte und zum Besuch der Tribüne für den Trainer der Heimmannschaft führte, was die wenigen einheimischen Fans zu wilden Beschimpfungen des Schiedsrichters motivierte.

Und tatsächlich – die Eintracht kam noch mal kurzzeitig ins Schwimmen, Trapp könnte sich auszeichnen, den zu Recht gegebenen Elfmeter gegen Willems aber auch nicht verhindern. Das war dann auch die letzte Aktion und der Anhang war kurzerhand etwas desillusioniert, denn allen war klar, das es mit einer solchen Leistung gegen Schalke eng werden würde.

Man berappelte sich kurz und feierte dann ausgiebig die Mannschaft. Das dann auch noch der Trainer gefordert wurde, hat diesen sichtlich berührt und war für mich eine der Höhepunkte dieser Auswärtsfahrt.

Dass dann letztendlich noch Peter (Peter Fischer) einen ausgeben sollte, rundete das positive Bild der Fans ab, was nur durch einige Deppen getrübt wurde, die immer noch denken Bengalos wären der letzte Schrei. Insgesamt war aber die Stimmung sehr positiv und friedlich, so dass wir uns schon auf das nächste Europapokalauswärtsspiel freuen.

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