Nun sind die letzten Entscheidungen der gerade zu Ende gegangenen Saison also gefallen. Bei der Trainerentscheidung war man schnell wie avisiert, eindeutig wie nicht anders zu erwarten und eigentlich sogar mit dem nachvollziehbaren Ergebnis. Teilweise. Dino Toppmöller bleibt Trainer der Frankfurter Eintracht. Allerdings darf man mit Fug und Recht davon ausgehen, dass er einige Punkte rot umrandet auf seiner To-do-Liste hat, die zum Teil auch schon in der vergangenen Saison dort gestanden haben dürften, aber eben aus dem einen oder anderen Grund nicht abgehakt werden konnten:
- Das Spiel der glorreichen Eintracht muss wieder für etwas stehen. Ballbesitzfußball mag derzeit maximal en vogue sein, nichts desto trotz muss die Identität der Eintracht wieder eine unverwechselbare werden.
- Die Mannschaft muss ein festes Gerüst haben, an dem sich dann die jüngeren Spieler entlang entwickeln können.
- Sowohl im nationalen als auch im Europapokal müssen wieder Festtage zu feiern sein, die Mannschaft muss in der Lage sein, das Stadion mitzunehmen. Das gilt natürlich auch für die Liga.
Apropos Europapokal. Da ist seit Samstag Abend auch klar, dass die Reise der glorreichen SGE wieder in dien Europa-League führt. Mein erster Gedanke war, meine liebe Fußball-Kuh, Du hast wohl getan. Die so genannte Königsklasse wäre nach dieser Saison, speziell nach dieser Rückrunde, einfach zu viel gewesen.
Und ich hoffe wirklich, dass die Mannschaft begreift, dass dieses Geschenk im nachhinein gerechtfertigt werden muss. Das war jetzt Vorschuss und jetzt muss geliefert werden. Von Spielern, Trainerteam und Vorstand. Denn ich bin mir ziemlich sicher, eine zweite derartige Rumpelsaison würde nicht ohne personelle Konsequenzen bleiben. Auf mehreren Ebenen.
Als nächstes brauchen Kader und Staff noch Zuwendung, um die in der letzten Saison aufgetretenen Unwuchten zu beheben. Man könnte mal wieder Standards trainieren, man könnte nach Außenspielern, Verteidigern und Führungsspielern Ausschau halten und diese dann auch verpflichten. Man dürfte auch gerne über eine zielführende Verstärkung des Trainerteams mit zusätzlichem Know-how nachdenken, der BVB hat es mit Sahin und Bender exzellent vorgemacht. Oder vielleicht doch einen alten Haudegen wie Reutershahn oder Zumbrod? Beide Wege könnten funktionieren, mal sehen wofür sich die sportliche Leitung entscheidet.
Auf jeden Fall bleibt es spannend und ich bleibe der Eintracht gewogen. Wie so immer halt seit fünfzig Jahren.
Titelbild: Kirill Kudryavtsev/AFP via Getty Images