Die meisten Eintracht-Fans kennen das aus eigener Erfahrung. Man ist immer auf der Suche nach der neuesten Information über den Verein des Herzens. Ob Transfer, Mannschaftsaufstellung, Verletzung oder was auch immer, wir alle wollen immer überall sofort up-to-date sein. Bisher musste man dazu diverse Seiten besuchen, ob FR, FAZ, Kicker, andere Sportseiten, die Blogs, ob Podcasts oder EintrachtTV. Das kann sehr, sehr aufwendig sein und irgendetwas rutscht einem dabei immer durch. Das hat auch David mit seinem Team gestört, und sie haben etwas entwickelt. Die App ‘Wir sind 12’, entwickelt von Fans für Fans, um allen möglichen Eintracht-Content gebündelt zu haben. Mit dem Smartphone überall verfügbar.
Hier findet Ihr die Links zum Download für die Welt von Apple und Android: https://www.wirsind12.de
Wir von der Maintracht finden das wirklich spannend und haben deshalb ein Interview mit David geführt:
M: Hallo David, bevor wir über eure neue App reden, vorab die Standardfrage: was verbindet dich mit der Eintracht?
Die Eintracht liegt irgendwie in meinen Genen. Es gibt ein Foto von meinem Ur-Großvater vor seiner Kneipe, die er damals in den 30er Jahren an der Hauptwache hatte, und daneben hängt im Fenster ein Plakat mit einer Spielankündigung des nächsten Eintracht-Matches. Er war schon genauso Fan wie auch mein Großvater, der in den 50er Jahren am Riederwald an den Spieltagen die Karten abreißen durfte und pro Spieltag sogar dafür 20 Mark bekam. Eine Menge Geld damals. Und das Spiel on top dazu. Ich selbst bin so richtig durch die Schule zur Eintracht gekommen, allerdings zur Basketball-Abteilung. Dort habe ich meine komplette Jugend verbracht. Mit den Basketballern sind wir natürlich öfter ins Stadion. Mein erstes Spiel war allerdings eine Katastrophe: 0:1 gegen diese unglaublich langweilige Mannschaft VfL Bochum, an einem regnerischen Apriltag 1980 im tristen Waldstadion vor der spärlichen Kulisse von gerade mal 10.000 Zuschauern – ich persönlich glaube, dass die Zahl damals gelogen war, es waren viel weniger. Torschütze Josef Kaczor, ein richtig guter Stürmer, der ja später auch nochmal bei der Eintracht spielte. Aber eher durchwachsen… Für mich war die Niederlage damals als 11jähriger aber kein Grund, die Farben zu wechseln. Das hätte ich meiner Familie auch nicht antun können…
M: Also wieder ein typischer Fall von der Verein hat dich ausgesucht und nicht Du den Verein. Jetzt lass uns aber zu eurer App kommen. So ein Projekt ist ja immer auch Teamwork. Wer ist denn das Team hinter ‘Wir sind 12’?
Wie es sich für ein junges Projekt gehört – wir sind ja erst vor knapp fünf Wochen live gegangen – ist das ‘Wir sind 12’ Team ein noch sehr kleines. Inhaltlich machen das Emanuel Holz, ein Eintracht-Fan aus der Koblenzer Region, den es wie mich schon vor Jahren beruflich nach Berlin verschlagen hat, und ich. Technisch haben wir Unterstützung von Heiko Scherer, einem beruflichen Weggefährten und Freund aus Darmstadt, der mit seiner Berliner Firma tchop eine Software entwickelt hat, mit der man Community-Kommunikation in eine App verlagert. Gemeinsam hatten wir diese Software bislang lediglich Unternehmen für ihre interne und externe Kommunikation angeboten. Irgendwann aber, bei einem Bier haben Heiko und ich die Idee gesponnen, eine App für die Eintracht zu machen und schwupp: Hier ist ‘Wir sind 12’.
F: Ihr habt eure App ‘Wir sind 12’ genannt. Für mich deutet das auf eine Ausrichtung speziell auf die Wünsche der Fans hin. Liege ich damit richtig?
Ich weiß, dass der Spruch ‘Von Fans für Fans’ ein wenig abgedroschen ist. Aber da die Macher alle Eintracht-Fans sind, können wir den Punkt ‘von Fans’ schon mal als wahr abhaken. Zu Beginn der App-Idee haben wir mit Gleichgesinnten analysiert, was Fans interessiert. Und das war vor allem eine umfangreiche Berichterstattung und Einschätzung über die augenblickliche Eintracht-Situation, nicht nur über die offiziellen Kanäle des Vereins selbst oder die Artikel der Presse, sondern vor allem durch die Community. Sprich, was produzieren die Fans selber für Geschichten.
Während der Recherche haben wir erstmal vollumfänglichen mitbekommen wie viele kreative Stories, Tweets, Podcast und tolle Plattformen von Fans da im SGE-Orbit kreisen, die es mehr als wert sind, gehört, gesehen oder gelesen zu werden. Angefangen von den bekannten Jungs vom Video-Podcast Fußball2000 über den Adler Podcast bis hin zu Euch bei Maintracht, um nur einige zu nennen. Da ist noch viel mehr. Und jetzt alles an einem Ort auf der App ‘Wir sind 12’. Somit doch zurecht zweiter Haken hinter ‘für Fans’. Oder?
F: Klar. Auf der anderen Seite gibt es sicher viele, die sagen werde, was will ich mit noch einer App? Es gibt doch schon Apps von der Eintracht und vielen anderen, die Inhalte und andere Leistungen rund um die SGE bereitstellen. Was würdest Du denen entgegnen?
Ich weiß gar nicht ob da so viele weitere Eintracht-Apps im Umlauf sind. Klar, die vom Verein selbst, aber eine weitere würde mir jetzt nicht einfallen. Aber auch das ist letztlich nicht entscheidend, denn wir wollen mit niemanden in Konkurrenz treten, sondern vielmehr eine Plattform für alle bieten. Wie gerade schon gesagt: es geht um das Gesehen werden. Wir haben schon nach wenigen Wochen genau dieses Feedback von den Fans bekommen, dass sie es toll finden nun wirklich die vielen Contents alle an einem Ort zu haben. Und letztlich soll sich jeder selbst aussuchen, welche Eintracht-Quelle für ihn die Beste ist: Verein selbst, eine spezielle Website bzw. Podcast oder ‘Wir sind 12’. Das ist vollkommen ok. Es geht doch hier um unsere Eintracht und nicht um Wettbewerb.
F: Im Moment besteht eure App zum weit überwiegenden Teil aus gesammeltem Content aus der Eintracht-Welt. Seien es Artikel aus der Presse, den Blogs, Twitter- und andere Beiträge. Wie wollt ihr euer Angebot in der Zukunft weiterentwickeln?
Genau, momentan kann die App alle genannten Contents bündeln und ausspielen. Darüber hinaus haben wir alle Features in der App, die jeder aus dem Social Media kennt: kommentieren, liken, weiterleiten, teilen etc. Außerdem gibt es Chatgruppen, in denen Themen weiter diskutiert werden können. Oder registrierte Fans können direkt mit anderen Fans chatten. Als nächstes technisches Feature wird es bald einen Audioroom, ähnlich wie bei Clubhouse geben. Das bedeutet, dass auch eigene Audio-Contents produziert werden können. Wie zum Beispiel eine Spieltagsanalyse mit interessanten Eintracht-Experten und anderes. Viel wichtiger ist aber, dass auch Eintracht-Fans eine Möglichkeit in der App bekommen, eine Plattform zu haben. Auftakt war im Rahmen der @fanaktion51500, an der ich als Mitinitiator mitgewirkt habe. Fans haben uns Bilder ihrer Postkarten geschickt und wir haben sie auf der App veröffentlicht. Diese Fan-Geschichten sollen weitergehen. Wir planen bereits nächste Woche eine neue Aktion, in der uns die Community von ihrem ersten Live-Fußballspiel der Eintracht berichten sollen. Für uns alle ein einschneidendes Erlebnis. Siehe Bochum bei mir. Ich freue mich da echt schon auf jede einzelne Geschichte.
F: So ein Projekt lebt ja auch vom Mitmachen. Das kennen wir auch von unserem Blog. Wen möchtet Ihr denn zukünftig animieren, sich bei euch einzubringen und welche Möglichkeiten der Teilnahme stellt ihr euch vor?
Zuallererst sollen so viele Fans wie möglich erstmal Spaß mit der App haben. Das kann einfach nur durch das simple Genießen der Inhalte und Funktionen sein, das kann aber auch durch mehr sein. Sprich, das ‘von Fans’ kann und sollte eigentlich eine größere Zahl werden. Nur dann ist auch sichergestellt, dass sich damit auch die große Bandbreite der Eintracht-Community in der App wohlfühlt. Thematisch sind hier keine Grenzen gesetzt, die Eintracht bietet doch einen Fundus an tollen Geschichten. Und technisch können wir hier auch noch einiges leisten. Deswegen freuen wir uns über jeden, der Lust hat mitzumachen. Keine Sorge, keiner muss irgendeine IT-Ausbildung oder Journalismus-Studium vorweisen können, nur Enthusiasmus und Liebe zu unserer großen Leidenschaft, die uns alle verbindet.
F: Das alles kostet doch Geld. Wie finanziert Ihr das?
Also momentan ist noch alles im grünen Bereich. Klar wollen wir irgendwann mal unsere Kosten zumindest gedeckelt haben. Aber wir haben eigentlich ein größeres Ziel vor Augen: der Community etwas zurückgeben. Anders als Facebook, Twitter, Instagram oder Youtube, wo die großen Plattformen schön Kohle mit der Vermarktung der Inhalte machen, die von Eintracht-Fans erstellt werden, wollen wir das Geld, das wir verdienen, wieder zurückgeben. Jeder, der Contents produziert, soll belohnt werden. Auch Ihr von Maintracht. Wir überlegen uns hier gerade ein System, das transparent und fair für alle Beteiligten ist. Das könnte noch ein wenig dauern, weil es auch technisch umgesetzt werden muss, aber wir geben Gas. Vielleicht schaffen wir es ja dadurch, noch mehr Fans zu motivieren kreativ zu werden. In der Eintracht-Community steckt so unglaublich viel Potential.
F: Wir bedanken uns für dein Zeit, Daniel, und dann bleibt uns erstmal nur, euch für euren Weg viel Erfolg zu wünschen.