Seit gestern grübele ich, was der Trainer wohl gemeint hat, als er auf der PK gesagt hat, er “habe nichts gegen ein wildes Pokalspiel”? Hoffen wir, dass wild nicht vogelwild bedeutet. Vor allem in der Defensive, der es doch gerade erst tatsächlich gelungen ist ein Ligaspiel ohne Gegentor zu bestreiten. Das erste Mal seit März, wohlgemerkt!
Wenn wild aber bedeutet, dass man dieses Spiel mit einer ähnlichen Leidenschaft und Präsenz angeht wie in der letztjährigen zweiten Pokalrunde, dann könnte das durchaus etwas werden heute Abend. Dieses Spiel gewann man nämlich, gegen Gladbach, in beeindruckender Manier, trotz 75-minütiger Unterzahl.
Man braucht also gar nicht so weit zurückzuschauen, um sich daran zu erinnern, welch besondere Dynamiken DFB-Pokalnächte entfalten können. Spiele wie das gegen den BVB bieten eine fantastische Gelegenheit die Stimmung aufzuhellen und das zuletzt hörbar kritische Umfeld wieder milder zu stimmen.
Ohne den heutigen Abend zu hoch hängen zu wollen: Ich glaube, dass er das Potential hat im Nachhinein als ein Wendepunkt in dieser Vorrunde bezeichnet zu werden. Dafür muss es allerdings gelingen eine ähnliche Leidenschaft wie vor Jahresfrist auf den Platz zu bringen.
Zum Spiel:
Das letzte Aufeinandertreffen im DFB-Pokal fand im Berliner Olympiastadion statt. Finale 2016/2017. Erinnere mich nur zu gut daran, wie sehr ich mich damals geärgert habe meine Karte nicht wahrnehmen zu können, weil ich auf der Hochzeit eines Freundes eingeladen war. War ja, naiverweise, davon ausgegangen das so ein Finale ein für uns so schnell nicht wiederholbares Ereignis ist. Nur ein Jahr später wurde ich eines besseren belehrt und wir alle für 2017 mehr als entschädigt.
An unserer Seitenlinie damals der heutige Gäste-Trainer Niko Kovac. Sehr schön fand ich, dass er Frankfurt im Vorfeld als seine “fußballerische Heimat” bezeichnet hat.
Kovac ist es in, bemerkenswert kurzer Zeit, gelungen den BVB zu stabilisieren und das vorhandene Potential zu Tage zu fördern. So zumindest aus der Ferne betrachtet.
Für uns wird’s darum gehen hinten an die Leistung von Samstag anzuknüpfen, wobei da natürlich eine ganz andere Wucht kommen wird. Offensiv muss ebenfalls mindestens eine Schippe draufgelegt werden. Orakele deshalb folgende Aufstellung, in der ich mir Götze und Uzun erstmals gemeinsam, von Beginn an, wünsche:

So. Jetzt Bitteschön die Stimmung mit einem Sieg ins positive drehen und, ganz nebenbei, einen der großen Favoriten auf den Sieg des Wettbewerbs kaltstellen.
Titelbild: Angel Martinez (Getty Images)