Hätte Kostic in Minute 94 den Ball im Tor untergebracht, keiner hätte sich beschwert. Alle hätten wieder das Bild von dem guten Pferd vor Augen haben können, das nur so hoch springt wie es muss. Hätten es Abraham und Hasebe geschafft, den einschussbereiten Belgier 15 Sekunden später entscheidend zu stören, alles wäre (nahezu) in Ordnung gewesen.
Hätte, hätte, Fahrradkette. Leider hat sich die Mannschaft nun eine Aufgabe angelacht, die vorsichtig formuliert durchaus anspruchsvoll ist. Gegen Arsenal sollte und gegen die Portugiesen muss gewonnen werden um im Europapokal zu überwintern. Das hätte man einfacher haben können. Hmpf.
Was soll man zu dem Spiel sagen? Ohne jetzt auf einzelne Szenen im Detail einzugehen, war der Mannschaft aus meiner Sicht anzumerken, dass sie (noch) nicht in der Lage ist, alle drei Tage eine Gala wie gegen die Bayern zu liefern. Verständlich. Dazu kam nach meinem Eindruck allerdings auch eine leicht überbordende Selbstsicherheit, nach dem Motto die schlagen wir eh. Leider nicht.
Und nun geht es dann nach einem Zwischenstop in Frankfurt am Sonntag weiter in Freiburg, bevor die nächste Länderspielpause vor der Tür steht. Man hätte sich derzeit auch leichtere Aufgaben vorstellen können. Zumal man auf Grund der engen Tabellenkonstellation jeden Spieltag aufs neue unter dem Druck steht, Punkte holen zu müssen, da sonst irgendwann die Spitzengruppe enteilen könnte.
In der letzten Saison haben die Jungs drei Punkte aus dem Breisgau mitgebracht, das wäre doch mal was. Einfach so beginnen wie gegen die Bayern, und wenn dann die Einstellung stimmt, lässt sich etwas mitnehmen. Da könnte dann der verkorkste Auftritt von gestern durchaus nochmal als Motivationshilfe von Nutzen sein.
Wenigstens etwas.