#SGEWOB – Wölfinnen zum Abschuss freigegeben

von SGE_Papa

Was war das für ein Spiel. Unfassbar. Einige der eingefleischten Brentanobad-Gänger hatten Tränen in den Augen.

Wir waren alle angespannt. Im ganze EFC Adlertraegerinnen war es zu spüren. Es war eine Vorahnung, aber mit negativen Vorzeichen in der Erwartung. Viele waren skeptisch. Die Wir-Gewinnen-Tipps eher mit wenig Selbstbewusstsein. Ich meine, Wolfsburg, Champions League-Finalistinnen, Dauer-Pokalsiegerinnen, eigentlich nur von den Frauen aus München zu stoppen. Die Vorzeichen standen nicht gut. Auch nicht, dass die Mädels seit 10 Jahren nicht mehr gegen die Wölfinnen gewinnen konnten. Auf der Waldtribüne hatte Matze Thoma schon die Bilanz der letzten Jahre schonungslos aufgetischt. Sah nicht gut aus.

Das tat dem keinen Abbruch, dass wir den EFC Adlertraegerinnen auf der Waldtribüne nochmal präsentieren durften und die positive Entwicklung, die wir seit Gründung im letzten August genommen haben. Wir entwickeln uns zur festen Größe bei den Eintracht Frauen und das freut uns.

Aber zum Spiel. 18.700 haben sich am Muttertag auf den Weg ins Waldstadion gemacht. Doppelspieltagswochenende im Stadtwald und dafür eine sehr ordentliche Kulisse und die die da waren meinten es ernst. Es war laut und es hat sehr viel Spaß gemacht. Und die SGE zeigte direkt wer hier den Ton angeben sollte. Es waren die Adlerträgerinnen. Technisch sauber und engagiert, nervte man Wolfsburg eins ums andere Mal. Und dann fiel das 1:0. Nach einem Standard. Nach einer Ecke. Da sage ich mal Pflicht-Video für die Herrenmannschaft. Der Ball wurde weitergeleitet und Sjöke Nüsken ging mit der Hacke so dran, dass nach der Abfälschung durch Pajor, die ganze Abwehr und Merle Frohms dem Ball nur hinterher sehen konnten. Was für ein Brustlöser. Eigentor hin oder her. Das war erzwungen! Ausrasten auf den Rängen, aber eine verhaltene Freude noch. War nur 1:0 und die Qualität von WOB ist unbestritten. Zählt man beide Teams zusammen, war wohl die halbe deutsche Nationalmannschaft auf dem Feld.

Aber die Mädels haben gekämpft und sich in jeden Zweikampf geworfen. Das war schon beeindruckend. Was für eine Leistung! Und dann kam vor der Pause der Lauf der Nicole Anyomi. Schnell wurde mit Pass und One-Touch-Weiterleitung durch Freigang das Mittelfeld überbrückt und der Ball auf Nici gespielt und die machte sich auf den Weg und war nicht zu bremsen. 2 Haken und dann war der Weg an Merle vorbei frei. 2:0 zur Pause, in letzter Sekunde. Perfekter kann man den Zeitpunkt nicht bekommen.

Also erst mal zu Beve und Pia, bisschen fachsimpeln. Immer noch „nur“ 2:0. Immer noch Wolfsburg. Mal schauen, wäre ja schon super, wenn es klappt. Als Diva-Fan ist man aber schon einiges gewohnt.

Und wie das geklappt hat. Wer dachte Wolfsburg würde sich jetzt reinhauen und uns zeigen wo der Hammer hängt, der wurde überrascht. Das Spiel ging genauso weiter wie vor der Pause. Dominante und kampfstarke Eintracht-Frauen und Wolfsburgerinnen, die kein Mittel fanden die immer wieder Bälle erobernden Eintrachtlerinnen zu stoppen. Auch wenn die Statistiken so aussehen als hätte WOB alles im Griff gehabt. Dazu eine Stina Johannes mit einem Sahnetag und fehlende Effizienz im Abschluß bei Wolfsburg. Und so war es auch das dauerhafte Pressing, das sowohl das 3:0 als auch das 4:0 ermöglichten. Anyomi mit einem tollen Pass auf Prasnikar, die auf Laura Freigang kurz einflankt und die bedankt sich mit einem schönen Tor. Und auch beim Schlusspunkt wurde gekämpft und die LIEGENDE, punktgenaue Weiterleitung von Lara Prasnikar auf Laura Freigang möchte man sich einrahmen.

Und so feierten die Spielerinnen sich, wir sie und wir uns gefühlt alle für einen fantastischen Tag im Waldstadion und ein unerwartet klares Fußballfest.

Wolfsburg hat damit die Chancen auf die Meisterschaft weitestgehend aus der Hand gegeben, während die SGE sich – mit 6 Punkten Abstand auf den Verfolger Hoffenheim und Spielen beim leider Absteiger Potsdam und Zuhause am letzten Spieltag gegen Meppen – berechtigte Chancen für das Quali-Turnier zur Champions League ausrechnen darf. Das zweite Jahr in Folge. Wahnsinn!

Wolfsburg-Fluch beendet, tolle Party im Waldstadion und ein verdienter Sieg einer beherzt kämpfenden Eintracht-Mannschaft. Herz was willst du mehr! Sollte man also Ende Mai am Brentanobad nicht verpassen, wenn es wie im letzten heißt, Chance auf die Champions League.

7 Gedanken zu „#SGEWOB – Wölfinnen zum Abschuss freigegeben“

  1. 🥲 Du weißt, dass ich zu den alten Stadiongängern mit Tränen in den Augen gehöre. Eine Erlösung nach 10 Jahren gefühlter Demütigung.
    Danke für den schönen Text 🤝🏻

  2. War eine Glanzleistung wo man gesehen hat, was diese Mannschaft leisten kann, wenn jeder seine Vorgaben umsetzt. Herausragend war in meinen Augen das unterbinden der Ecken und Freistoße auf beide Seiten. Und die Verteidigung hat beim Mittelfeld bereits begonnen mit Tanja, Gerry und Baba.
    Schöne Zusammenfassung und das Spiel wird neben dem legendären 3:2 gegen München in die Historien eingehen……. Weißt Du noch, an Muttertag 2023, als Du im Waldstadion warst……

  3. Super geschrieben,ich bin schon lange aktiv dabei. Habe aber noch nie sooo ein geiles Spiel der Mädels gegen Wolfsburg gesehen, ich kann es bis heute immer noch nicht ganz fassen was da am Sonntag auf dem Platz los war.

  4. Eine sehr schöne Zusammenfassung 👍🏼von diesem grandiosen und historischem Spiel! Ich bin immer noch total geflasht!

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