Gestern waren die ersten zehn Minuten ein guter Gradmesser für das ganze Spiel. Diverse Slapstick-Rutsch-Einlagen von Frankfurter Spielern, die wohl mit zu kurzen Stollen auf dem frisch beregneten Rasen unterwegs waren. Unglücklicherweise wurde es nicht besser. Will sagen, dass die glorreiche SGE einen Punkt aus Mainz mitnehmen durfte, ist sicherlich diversen glücklichen Umständen zu verdanken.
Was man positiv festhalten kann ist mit Sicherheit, dass die Stabilität in der Defensive steigt, auch wenn heute im vierten Pflichtspiel die vierte Abwehrformation am Start war. An Pacho, Smolcic und Koch lag es mit Sicherheit nicht, dass man mit 0:1 ins Hintertreffen geriet. War halt ein typischer Torwartfehler. Wenn er rausgeht, muss er ihn haben. Aber man muss es ganz deutlich sagen – eine Spitzenmannschaft hätte die SGE heute abgeschossen. Zum Glück ging es nur gegen Mainz.
Das Elend beginnt im Mittelfeld. Skhiri fremdelt noch erkennbar mit System und Spielern, auf Außen ist momentan jede Wahl zweite Wahl, Götze rennt sich den Herzbändel weg, wie der Hesse so sagt. Lichtblick war Marmoush, der wirklich zeigte, dass man von ihm noch durchaus mehr erwarten kann. Jakic? Auf der Acht? Ich weiß nicht. Und der Sturm, sprich Randal Kolo Muani? Er bemühte sich, wirkte aber sehr emotionslos.
Und jetzt? Lieber Gott, lass diese Transferperiode zu Ende gehen. Wenn es stimmt, was mir geflüstert wurde, ist Lindström morgen in Neapel und Kolo Muani am Mittwoch in Paris. Über die Konditionen gibt es durchaus unterschiedliche Gerüchte.
Am Donnerstag muss gegen Sofia gewonnen werden und dann am Sonntag schießen wir bitte die Geißböcke aus dem Stadion. Und dann ist Länderspielpause, und Dino Toppmöller kann daran gehen, den finalen Kader auf sein System zu eichen. So einfach ist das. Denn mich beschleicht immer mehr das Gefühl, der Trainer leidet darunter, mit Spielern üben zu müssen, die bald weg sind. Oder, wie es mein Kollege Korken nach Halbzeit eins so schrieb:
Was zur Hölle haben die in den letzten 6 Wochen gemacht? Da sitzt kein Spielzug, kein Standard. Nullinger. Und wenn man so wie ich Ende letzter Saison hoffte, der Akku sei leer und es sei ein Motivationsproblem mit dem Trainer vorhanden, so ist irgendwie beides noch immer gleichauf vorhanden.
Korken via Signal
Momentan regiert das Prinzip Hoffnung bei mir. Drei Pflichtspiele, ein Sieg, zwei Unentschieden. Aber langsam sollte man daran arbeiten, nach der Länderspielpause lieferfähig sein zu können. Nur mal so.
Titelbild: Daniel Roland/AFP via Getty Images
OK, super komplizierte Spielzüge mögen schlecht einzustudieren sein, wenn die wichtigen Spieler auf dem Absprung sind. Wobei…ist ja nun nicht so, als sei die halbe Mannschaft betroffen.
Und spätestens beim Standard treten, dann machen dies halt nur noch Leute die sicher bleiben. Und da gibt es schon ein paar.
Warten wir es ab – die Frage ist nur: Was ist schneller da, das erfolgreiche, weil ungestörte Training von Toppmöller, oder die Spitzenmannschaften 🙂