Besinnt euch auf die Diva

von UliStein

Vor dem Duell gegen den Rekordmeister aus dem Bayerischen spricht so gar nichts für einen Erfolg der glorreichen SGE. Aus den letzten drei Ligaspielen wurde ein glücklicher Punkt aus Bremen mitgebracht, die Spiele gegen Stuttgart und Augsburg wurden sang- und klanglos verloren. Natürlich, die Eintracht hat eine positive Heimbilanz gegen den FC Bayern (20-16-16) und alle zwei Jahre gewinnt die SGE mal zu Hause (2019 5:1 und 2021 2:1). Ist gerade ein bisschen wie das Pfeifen im dunklen Walde, oder?

Denn n eigentlich spricht abgesehen von diesen statistischen Spielereien so gar nichts für die Mannschaft mit dem Adler auf dem Trikot. Eine schlechte Serie, relativ viel verletzte und angeschlagene Spieler, viele Spieler teilweise vollkommen außer Form. Bleibt nur die Hoffnung auf die Diva.

Die Diva, die immer dann wie Kai aus der Kiste kommt, wenn man gar nicht mit ihr rechnet. Wie 2009/10, als die Eintracht am 27. Spieltag die Bayern empfing, nachdem man zuvor 0:0 beim HSV gespielt hatte, 2:1 in Stuttgart, 1:4 zu Hause gegen Schalke und 2:1 in Hannover verloren hatte. Keinen Groschen hätte damals jemand auf die Adlerträger gesetzt. Und trotzdem hat die Diva es gerockt. Die eingewechselten Tsoumou und Fenin drehten das Spiel in Minute 87 und 89, nachdem Klose in Minute 7 die Führung erzielt hatte.

Es fällt mir immer noch schwer, zu glauben, dass so etwas heute wieder passiert, aber ich weiß, dass es geht. Und wenn sogar mit jemandem wie dem Trainerdarsteller an der Seitenlinie so etwas möglich war, dann sollte doch der besonnene Dino Toppmöller es erst Recht möglich machen. Wichtig ist halt, dass die Mannschaft von Minute eins bis 90 plus x ihr Herz in die Hand nimmt, und mal wieder all die Tugenden auspackt, die die Eintracht in den letzten Jahren ausgezeichnet haben.

Dann könnte man eine 5% Chance haben. Und wenn die Diva mitspielt, gar noch etwas mehr.

Apropos Diva. Einer derjenigen, denen wir alle es verdanken, dass die Eintracht nach wie vor im Konzert der großen dabei ist, ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Alter von 83 Jahren von uns gegangen. Gaetano Patella. Italienischer Banker, der sich zu der Zeit, als es dem Verein nach dem Abstieg 1996 so dreckig ging wie nie, zusammen mit Rolf Heller und Klaus Lötzbeier vor den Karren spannte und die SGE wieder in ein ruhigeres Fahrwasser führte. Man kann ihm gar nicht genug danken und ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Mannschaft könnte eigentlich heute für ihn gewinnen.

Gaetano Patella auf der Jahreshauptversammlung 2000 (Foto Sandra Behne/Bongarts/Getty Images)

Titelbild: Maja Hitij/Getty Images

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner