Da hat es noch rechtzeitig aufgehört zu regnen, raus in den Wald geradelt, Flutlichtspiel, ausverkaufte Hütte, der Präsi wird verabschiedet (Danke für Alles, Peter!), ne Worscht gegessen, ein Bierchen gezischt, der Tochter von Sonny an der Waldtribüne gelauscht und Chris bewundert, wie gut der immer noch aussieht und deutsch spricht, ein Schwätzchen am Museum gehalten und noch ein Bierchen mit auf den Platz genommen, alles angerichtet also, und dann das! Das! Was das? Ja, das da! Das große Nix! Denn das war mal nix, was uns die Mannschaft unserer Herzen da angeboten hat. Gar nix!
Ja gut, es war zu erwarten, dass Meenz den Bus parkt, aber das haben sie ja nicht mal, die waren ja, für ihre Verhältnisse, mit Onisiwo, Burkhardt und dem Eintracht-Schreck Marco Richter durchaus offensiv aufgestellt und haben dann auch nicht sonderlich tief gestanden. Erstmal zumindest. Man hätte meinen sollen, dass das den Unsrigen in die Karten gespielt hätte und sie die angebotenen Räume gerne bespielt hätten. Aber dazu hätte ja mal jemand in diese starten müssen, so mit Rennen und so. Kam aber nix. Nix! Gar nix!
Keine Tiefenläufe, kein Tempo, kein ernsthaftes Anlaufen, keine schnellen Abspiele, keine Passschärfe, nix. Das Anlaufen war mehr so „Ei gut, der arme Mainzer steht da so allein rum mit der Hula und könnte sich einsam fühlen, da trabe ich als guter Gastgeber mal in seine Nähe und leiste ihm etwas Gesellschaft.“. Das ernsthafte Bemühen, dem freundlichen Gast auch mal den Ball abzunehmen, war eigentlich nur bei einem zu erkennen, Mario Götze. Für mich Spieler des Spiels, weil er tatsächlich als Einziger mal etwas Dynamik reingebracht hat, Bälle erobert hat, Bälle super festgemacht hat, teilweise mit feinsten technischen Kabinettstückchen gegen drei Gegenspieler, sich angeboten hat, Pässe in den freien Raum gespielt hat, wo dann z.B. Ebimbe, der völlig wirr gespielt hat, nur dumm hinterher geguckt hat, so nach dem Motto „Waaaas? Ich? Ich soll da hinlaufen? Rennen?!? Aber da ist ja niemand!“.
Das Tor, wo er einen Schussversuch von Pacho überragend annimmt, so kann das wahrscheinlich niemand sonst aus unserem Team, sich in einer Bewegung drehen und dann erst den Tormann anschießen, aber in der Aktion bleiben und den Ball ins Eckige befördern, war dann nur das Sahnehäubchen. Aber ein hübsches und wichtiges Sahnehäubchen. Hat es doch dafür gesorgt, dass wir letztendlich einen Dreier gegen die binären Mainzer eingefahren haben. Und das zählt dann halt an so einem Abend, wo mir zwischenzeitlich so langweilig war, dass ich, was ich sonst nie mache, mal im Blog-G gelesen und sogar was geschrieben (!!) habe. Das sagt eigentlich alles über die Qualität des Dargebotenen.
Ja, unser Tor ist nie wirklich in Gefahr geraten, Trapp musste nicht einen Ball halten und hatte so genug Zeit, gemütlich ein paar lange Bälle zum Gegner zu kloppen, diesmal immerhin weit genug vom eigenen Tor weg. Die fehlende Gefahr für unser Gehäuse lag zum Teil an den wirklich harmlosen Mainzern, aber, um mal was Positives zu sagen, an unserer guten Abwehrarbeit. Pacho und Koch waren fehlerfrei, Nkounkou nach hinten auch äußerst seriös, Tuta hatte zwar den einen oder anderen Wackler, ist aber auch nicht in Probleme geraten. Das war gut. Ansonsten decken wir über den Rest einfach gnädig das Mäntelchen des Schweigens, dieses Spiel wird sicherlich nicht als Highlight in meinem Gedächtnis hängen bleiben. Immerhin habe ich durch meine Anwesenheit meine Pflicht als Sieggarant erfüllt, wir bleiben weiter oben dran, denn auch für so einen Sieg gibt es drei Punkte, und das ist wichtig. Und die nehme ich dann gerne auch genau so gegen Köln und gegen Bochum. Danach können wir dann gerne wieder Fußball spielen, so mit Rennen und so. Bitte!
Und so ziehe ich dann für dieses Spiel das gute alte hessische Fazit: Bevor isch misch uffreesch, isses mir liwwer was? Genau: Worscht!
Titelbild: Michael Dodge/Getty Images