SGEWOB – Blaues Auge und jede Menge Fragezeichen

von UliStein

Unentschieden gegen Wolfsburg. Zugegebenermaßen ein kleines Erfolgserlebnis wenn man die vorherige Bilanz gegen diesen Gegner (sieben Niederlagen, ein Unentschieden und zwei Siege) aus den letzten zehn Ligaspielen ansieht. Aber wenn man es als Teil dieser Saison sieht halt ein weiteres typisches Eintracht 23/24 Spiel.

Ja, es waren Ansätze in der Offensive zu sehen. Man hatte das Gefühl, dass die Wechsel, die der Trainer vorgenommen hatte, in die richtige Richtung gingen. Aber es ist halt noch nicht genug. Die Eintracht spielte mit Viererkette (Buta, Koch, Pacho, Max) und mit einem komplett neu besetzten defensiven Mittelfeld (Tuta und van de Beek), davor Ebimbe und Knauff, Marmoush als hängende Spitze und Ekitike als Mittelstürmer.

Dass bei einer kompletten Umstellung der Defensivformation, sowohl vom System her als auch vom Personal des defensiven Mittelfelds nicht gleich alles perfekt läuft, geschenkt. Aber muss man sich bei beiden Gegentoren so dermaßen dilettantisch anstellen? Die Verteidigung der Ecke in Minute zwei hätte bei dem Trainer meines Sohns in der E-Jugend einen Tobsuchtsanfall ausgelöst; und sich beim 1:2 mit der Freistoßausführung derartig auf dem falschen Fuß erwischen zu lassen ist amateurhaft.

Ja. Die Offensive war deutlich ansehnlicher als in den letzten Spielen. War aber auch (außer gegen Freiburg) nicht schwer. Spricht für mich für eine aufsteigende Tendenz. Ekitike wird, wenn 100% fit, eine Waffe. Der Junge kann am Ball alles. Und für mich sah das Zusammenspiel mit Marmoush teilweise wirklich gut aus. Schwachstelle war – mal wieder nach einem guten Spiel gegen Freiburg – Ansgar Knauff. Ich weiß es nicht. Will er zu viel, denkt er, es geht mit etwas weniger? Keine Ahnung. Ich hätte ihn in Minute 30 ausgewechselt.

Was mir überhaupt fehlte in der Offensive war einer, der lenkt, der das ganze kanalisiert. Ein Götze. Warum nicht Chaibi oder Ebimbe und Götze hinter der Doppelspitze Marmoush und Ekitike? Für die SGE steht es Spitz auf Knopf. Siege müssen her.

Ich bin gerade so in the Middle of nowhere. Ich würde das Kind jetzt nicht mit dem Bade ausschütten, aber es müssen langsam mal wieder zählbare Ergebnisse her. Unentschieden gegen Freiburg und Wolfsburg sind aller Ehren wert, aber es braucht Dreier um den Platz sechs zu halten, der für Europa das Minimalziel ist.

Wie man hört gibt es eine klare Zielsetzung für den Trainer. Sieben Punkte aus den Spielen gegen Wolfsburg, Heidenheim und Hoffenheim. Das könnte sportlich werden. Ich persönlich glaube nicht, dass die Mannschaft das schafft. Heidenheim mag ein Sieg drin sein, aber so wie Hoffenheim im Moment spielt? Never.

Und dann? Wenn wir den sozialen Medien glauben, schmeißen wir einfach Trainer und sportliche Leitung raus und der Erfolg wird schon kommen. Nee, nee, Leute, so einfach ist das nicht. Man kann über den Trainer diskutieren, da bin ich durchaus dabei. Aber wir haben da einen Kader zusammen, der deutlich mehr liefern muss. Deutlich mehr. Und diesen Kader hat der Sportvorstand dem Trainer hingestellt, und damit muss er etwas erreichen. Und da ist für mich Platz sechs das Minimalziel. Das bin aber nur ich.

Titelbild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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