Für’n Holz. Das und nichts Anderes. Ein Heimsieg (nach einer ersten Hälfte zum mal wieder vergessen). Mit einem Tor der Nummer 7 für die Nummer 7 in der allerletzten Sekunde. Mit einer beeindruckenden Stille und Gedenken. Und einer Rede von Axel Hellmann (warum eigentlich nicht von Matthias Beck? Für mich wäre das eine Sache für den Präsidenten gewesen; ich bin mir sicher, Peter Fischer hätte sie gehalten.)
Ein Spiel mit einer Aufstellung mit vielen Änderungen, was ja aber prinzipiell vorhersehbar war. Durch die Rückkehr von Götze, Shkiri ergaben sich schon de facto Pflichtänderungen. Trapp, davor eine (für mich) Viererkette mit Buta, Pacho, Koch und Max; im Mittelfeld Shkiri, Götze und Chaibi; vorne Dina Ebimbe, Ekitike und Marmoush.
Und nun, ich schrieb es schon, eine erste Hälfte zum Vergessen. Ein mittelmäßiger Einwurf auf Max, der völlig indisponiert den Ball zwei Augsburgern gab und der Zieleinlauf wurde von Vargas fulminant unter die Querlatte über den staunenden Trapp mit gefühlt 217 km/h vollendet. 0:1 und aus, damit ist die erste Hälfte quasi erzählt. Kein Konzept, kein Plan, zumindest war für mich nichts davon sichtbar. Außer bei Augsburg, die sich – glücklicherweise – so dämlich anstellten, dass sie kein 2. Tor machten. Was sich ja auszahlen sollte.
Kernzahlen der Statistiken: 70 % Ballbesitz, 39 % gewonnene Zweikämpfe. Hervorragend.
Dann kam Hälfte zwei. Vorweg, die gleichen Statistiken für eben jene 2. Halbzeit: 52 % Ballbesitz, 73 % gewonnene Zweikämpfe (!).
Und vor allem die Zweikämpfe waren in Halbzeit 2 für mich eben ein Symptom. Denn was war denn hier los? Auf einmal wurde der Ball nicht nur entschleunigend hinten herum gepasst, sondern die Pässe hatten Druck. Man bewegte sich auf dem Platz. Man entwickelte plötzlich Ideen. Und man spielte den Ball auch mal nach vorne in den gegnerischen Strafraum oder zumindest in dessen Nähe. Und man höre und staune, wenn man eben auch mal dorthin geht, in diesen Strafraum, und dann dort auch noch aufs Tor zielt, dann passiert auch was. Nämlich Tore.
Ein wunderschöner Ausgleich, tolle Vorbereitung und eben sauber vollstreckt durch Chaibi. Ein starkes 2:1 durch Ekitike (toll durchgetanzt, auch wenn Glück dabei war, dass ihm niemand den Ball wegstibitzte).
Und dann eben in der letzten Sekunde der Gacinovic-Moment, nur eben durch Marmoush. Die 7 rennt für die 7 aufs leere Tor zu und erzielt das 3:1, KO für Augsburg. Zählt das eigentlich als Tor nach Standard, die Ecke war ja für Augsburg…?
Ich möchte eigentlich gar nicht mehr sagen. In der 2. Halbzeit hatte ich wieder Emotionen, einfach weil der Wille stimmte. Von der 1. Sekunde an. Gleichauf will ich das aber nicht überbewerten wollen, auch wenn es uns jetzt eben 6 Punkte Abstand auf die Fuggerstädter beschert. Denn nächste Woche wird es hart genug.
Was bleibt ist ein Heimsieg, eine tolle 2. Hälfte, ein Tor der 7. Und was mir zu sagen bleibt ist, dass ich hoffe, dass es eben nicht nur eine Eintagsfliege war in dieser Saison, sondern dass hier noch was geht. Für uns alle. Und vor allem für einen von uns, der leider gehen musste.
Für’n Holz.
(Titelbild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)