Konnte das Fußballjahr 2025 für die Frankfurter Eintracht anders enden als mit einem Unentschieden? Nach einem Spiel, das wieder die gewohnt unterschiedlichen zwei Halbzeiten hatte; nach einem Spiel, in dem man sich wieder durch eigene – man muss es schon so sagen – Dummheit massiv unter Zugzwang gesetzt hat; schließlich einem Spiel, dass man nach einem massiven Chancenplus in Halbzeit zwei einfach noch hätte ziehen müssen? Nein, anders konnte dieses Jahr nicht enden.
Jetzt ist ganz kurze Weihnachtspause und dann geht es auch schon weiter mit der Vorbereitung auf den BVB, der bereits am 9. Januar im Waldstadion seine Aufwartung machen wird. Der BVB, der von den vergangenen zehn Spielen wettbewerbsübergreifend lediglich zwei (in Manchester gegen City und im Pokal gegen Leverkusen) verloren hat.
Um da eine Chance zu haben zu bestehen, müssen diverse Dinge ganz schnell abgestellt werden. Zuvorderst sicher die dauernden Ballverluste im eigenen Aufbauspiel, die in der Liga diese Saison schon für elf Gegentore verantwortlich waren. Für mich eine Mischung aus mangelnder Konzentration und Präzision, exemplarisch zu sehen beim gestrigen 0:1, ein schlampiger Pass von Collins und ein halbherziger Laufweg von Larsson führten zu einem überflüssigen Tor, bei dem für mich auch Zetterer nicht besonders gut aussah.
Dass man Dank gütiger Mithilfe des Hamburgers Mikelbrencis und eines von Collins, Brown und Larsson schulbuchmäßig vorgetragenen Konters so schnell wieder zum Ausgleich kam hat sicher geholfen. Allerdings durfte man bis zur Halbzeit bei 6:1 Torschüssen für den HSV dankbar sein, dass es beim 1:1 blieb. In der zweiten Hälfte konnte man dann 8:3 Torschüsse zu Gunsten der glorreichen SGE notieren, und – wie schon gesagt – man hätte das Spiel gewinnen können und eigentlich auch müssen. Bedenklich ist für mich übrigens die Tatsache, dass man gegen eins der laufschwächsten Teams der Liga drei Kilometer weniger Laufstrecke zu verzeichnen hatte.
So bleibt der fast schon gewohnte fade Beigeschmack. Denn die ganze Mannschaft steht in den letzten Wochen neben den Schuhen, und es bleibt der sportlichen Leitung überlassen, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ob es sich bei den aufkeimenden Gerüchten um einen Kontakt zu Edin Terzic um eine Nebelkerzen handelt, kann ich nicht beurteilen, dass diese Gerüchte gerade jetzt aufkommen, wundert mich allerdings nicht wirklich.
Denn neben der größeren Anzahl an Verletzten fällt eben auch auf, dass viele Spieler über eine längere Zeit spielen, obwohl sie nicht in Form sind, wie beispielsweise Kapitän Koch. Und das, obwohl der Kader durchaus Backups hergeben würde, die, wenn sie dann eingesetzt werden, mit ihren Leistungen schon die Frage aufkommen lassen, warum so lange an der Erstbesetzung festgehalten wurde. Siehe Amenda oder die kurzen Eindrücke des unglücklichen Baum.
Insgesamt bleibt mehr zu tun als es eigentlich in der kurzen Zeit bis zum nächsten Pflichtspiel möglich ist und man kann dem Trainerteam nur wünschen, die richtigen Schrauben zu finden.
Denn sonst ist sehr schnell wirklich Feuer unterm Dach.
Titelbild: Selim Sudheimer/Getty Images