Ostermontag, halb zwölf. Zeit ins Bett zu gehen, wenn der nächste Tag ein Arbeitstag ist. Gesagt, getan. Und dann hatte ich ihn, den Traum, der wohl ein bisschen wie ein Hoffnungsschimmer daherkam.
Samstag, 18. Mai 2019, 16:55 Uhr. Wir sind im Münchner Olympiastadion in der Allianz-Arena in Fröttmaning, es läuft die 73. Minute zwischen dem FC Ruhmreich und der Mannschaft der SGE. Nachdem die Gastgeber schnell mit 2:0 in Führung gegangen waren, hatte Kostic in Minute 45 plus zwei den Anschlusstreffer erzielt.
Die Bayern müssen gewinnen, da der BVB, der nach wie vor einen Punkt hinter den Bayern lauert, in Mönchengladbach bereits mit drei Toren vorne liegt. Der Eintracht hingegen reicht ein Unentschieden, um die immer noch drei Punkte Vorsprung gegen Hoffenheim in einen finalen vierten Platz umzumünzen.
Das Spiel, welches bei strahlendem Sonnenschein von Schiedsrichter Manuel Gräfe gewohnt souverän geleitet wird, dieses Spiel wird mit offenem Visier geführt. Es geht hin und her und es ist klar, dass bei den Bayern die Defensive deutlich schwächer als die Offensive ist, während die Eintracht trotz zwischenzeitlich weit über 40 Pflichtspielen eine verschworene Einheit darstellt.
Und obwohl die Bayern einige gute Chancen haben, scheint Kevin Trapp heute einen herausragenden Tag erwischt zu haben. Mehrfach pariert er erstklassig gegen Lewandowski, Coman und Gnabry.
Doch dann kommt sie, die 86. Minute. Rebic erkämpft den Ball fast an der Mittellinie, spielt außen auf Kostic, der geht mit dem Ball, fünfzehn, zwanzig Meter, passt nach innen, wo ihn wiederum Rebic volley in Richtung des von Neuer gehüteten Tores schießt. Und er schlägt links oben zum 2:2 ein.
Hektik macht sich bei den Bayern breit, mehr oder minder kopflos rennen sie an, jedoch ohne noch eine zwingende Situation zu produzieren. Drei Minuten Nachspielzeit werden angezeigt, während draußen der Beauftragte des DFB überlegt, die originale Meisterschale, die wie gewohnt beim Bayernspiel ist, schon wieder einzupacken.
Dann… Aus, das Spiel ist aus. Bayern ist Zweiter in der Liga, die Frankfurter vierter. Und nun können sich beide auf Ihre Finals vorbereiten. Aber während die Bayern wie gewohnt nach Berlin reisen, dürfen die Frankfurter in Baku nach einem europäischen Pott greifen.
Und bei einem solchen Saisonende fällt doch das mehr oder minder glückliche 1:1 am 30. Spieltag in Wolfsburg gar nicht mehr so ins Gewicht, oder?