#F95SGE – Glückskinder

von korken

Alle seien Glückskinder, so Timothy Chandler nach dem Spiel sinngemäß. Nicht nur er (als Torschütze). Man müsse das Spiel schonungslos analysieren. Wo er recht hat, da hat er recht, der Timmy C., denn selbst beim Hören des Spieles auf EintrachtFM, dem parteiischen Übertragungskanal, wurde deutliche Kritik laut. Wo sie recht hatten, da hatten sie recht.

1:1, ein glücklicher Ausgleich in der wirklich letzten Spielsekunde, beim Tabellenletzten aus Düsseldorf. Eine für mich Nichtleistung, zumindest offensiv. Denn da war mal wieder nichts. Wenig kann man ja nicht sagen. Selbst Trainer Adi Hütter hat das zur Halbzeit bemerkt und seine Offensive komplett ausgetauscht. Ergebnis: keine Änderung.

Wisst ihr, ich tue mir ja eigentlich nicht mit dem Ergebnis schwer, aber mit dem Weg dahin. Man, die Mannschaft, das ganze Eintracht-Universum, muss doch in der Lage sein, die Lage richtig zu bewerten und sich einfach am Riemen reißen. So kann das doch nicht funktionieren. Aber Hauptsache, wir haben Ilsanker.

Sorry, wir haben es versäumt, unser Mittelfeld zu stärken, damit sich nach vorne wieder etwas tut. Stellvertretend nenne ich jetzt einmal unsere rechte Offensivseite. Fredi Bobic und das Team der Verantwortlichen hat sich hier für mich mutmaßlich zu wenig bewegt im Winter. Oder man schenkt die Saison bewusst ab, es wird nach unten schon nicht schiefgehen.

Kennt ihr eigentlich Frederick, das Kinderbilderbuch über Frederick, die Feldmaus? So ein bisschen komme ich mir da gerade vor wie bei der Eintracht. Frederick sammelt keine Vorräte sondern Worte, Sonnenstrahlen und Gefühle im Herzen. Und als dann der lange Winter kommt und die Vorräte alle sind, da wird versucht, mit Worten, Sonnenstrahlen und Gefühlen die Laune hoch zu halten.

Ich komme mir gerade so ein bisschen vor wie am Saisonende der letzten Saison, als das Arsenal-Spiel über ganz schön viel hinweggetäuscht hat. Ist es nicht jetzt auch so? Hoffenheim, ein Spiel mit gerade mal 35 % Ballbesitz, mit halb so vielen Pässen wie die Gastgeber. Gewonnen, uff. Leipzig, quasi identisch. Wenn die in Halbzeit 1 ihre Chancen nutzen brauchen wir über unsere einigermaßen manierliche 2. Halbzeit nicht mehr sprechen. Und jetzt Düsseldorf, der Ballbesitz wenigstens pari, bei der Passzahl eine Tendenz nach oben.

7 Punkte, die wichtig sind zum Überleben aber für mich eins tun: sie täuschen über Probleme und Missstände hinweg. Es heißt ja, die Wahrheit liegt auf dem Platz. Die Wahrheit ist bitter. Ergebnisse liegen ja nicht auf dem Platz, man muss das analysieren. In ergebniserfolgreichen als auch in ergebnisnichterfolgreichen Tagen. Dumm ist, dass wir uns jetzt nicht mehr bewegen können. Also: auf gehts mit dem Kopf durch die Wand, Eintracht. Vielleicht landen wir dann ja in der Aufwärtsspirale des Erfolges.

Am Dienstag folgt die nächste Stunde der Wahrheit, Leipzig reloaded. Von mir aus genauso wie in der Liga.

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