#FCBSGE – Ein Satz mit X und wir fahren trotzdem nach Berlin #BSCSGE

von korken

Ein Satz mit X – das war wohl nix.

So einfach lässt sich der gestrige Abend im Pokalhalbfinale umschreiben. Und auf ein Neues zeigte unsere Diva ihren divaesken Charakter auf dem Platz in Form von, mal wieder, zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten.

Für mich war es gestern ein Experiment. Ihr seht es ja an meinen Beiträgen hier, manchmal kurz, manchmal länger, oft etwas lieblos dieser Tage. Ich bin irgendwie gefangen, es ist mir so fern wie nie, gleichzeitig interessiert mich meine, unsere Eintracht; es keimen Emotionspflänzchen, dann sehe ich wieder die leeren Stadien und – sorry – kotze im Strahl, weil dem Fußball doch was fehlt.

Zurück zum Experiment. Meine zwei Dauerkartenkumpanen und ich verabredeten uns bewusst zum Dauerkarten-Online-Videokonferenzding mit Bier und ARD. Und das, Sportsfreunde, war ein wahres Hochlicht der Hochkultur der Blödsinnsdiskussionen. Immerhin, da waren wir uns einig, mussten wir nicht den Herrn Bartels als Kommentator ertragen. Der hätte sich schließlich bei all seinen Äußerungen auch gleich im Bayerntrikot mit Lederhose in die Kommentatorenbox setzen können.

Und was also sahen wir? Natürlich, klar, das Gleiche wie ihr alle auch. Eine erste Halbzeit zum Vergessen, das planlose Kaninchen vor der Schlange. Irgendwo im Social-Media-Wirrwarr (ich finde es gerade beim Tippen nicht wieder… sorry, wenn ich jetzt wem einen Gedanken klaue) fand ich eine sehr treffende Aussage: wenn Hütter Touré aufgefordert hat, möglichst unsicher zu sein, das war erfolgreich. Sorry, Almamy, es trifft jetzt hier dich, aber unterm Strich könnte man das auf die ganze Mannschaft übertragen. Nach 10 Minuten hätte es gerne schon 2:0 für den FC Bayern München stehen können, zur Halbzeit hätten wir uns, hätten die Bayern ihre Chancen genutzt, durchaus über ein 4:0 nicht beklagen dürfen. So stand es nur 1:0 und wir gingen in unsere Video-Pinkelpause. Mit Stöpseln in den Ohren, damit man das Plätschern hört wie im Stadion auch.

Dann kam Hälfte zwei. Und die Eintracht war wie verwandelt. Unterhielten wir uns in Halbzeit 1 zwischenzeitlich über Gott und die Welt, so war es doch irgendwie ein kleines AHA!, was uns aufweckte. Die Eintracht überraschte die Bayern, die irgendwie rammdösig und bräsig aus der Pause kamen mit Engagement und dem Willen, mitzuspielen. Umso schöner war es, dass das erste eingewechselte Duo Kamada / da Costa das 1:1 ausspielte. Schön war das, wirklich!

Aber die Bayern sind die Bayern, bei jedem Vorstoß brandgefährlich, so kam es auch zum 2:1. Da fand ich den Assistenten mittelschwer peinlich, der Ball ist im Tor, er hebt die Fahne (ich habe da keine Linie gebraucht um zu sehen, dass das niemals Abseits war, auch keine Wiederholung), es muss lange beraten werden und das Tor zählte dank VAR.

Man warf trotzdem weiter alles nach vorne, aber am Ende sollte es nicht reichen für die Reise nach Berlin. 2:1, ein Ergebnis, was mich am Ende des Spiels nicht ganz unzufrieden zurück ließ. Aber ein Spiel, das die Saison komplett widerspiegelt. Halbfinale DFB-Pokal, (mindestens?) Achtelfinale in der Europaleague, ein hoffentlich einigermaßen sicherer Mittelfeldplatz in der Liga. Mit Ausreißern nach oben und genauso nach unten, oft Spiele mit 2 völlig unterschiedlichen Halbzeiten, und und und.

Ich für mich kann weiter nur sagen: ich brauche eine Pause von der Pause, sozusagen. Vielleicht bin ich ja ein Eventie, über die ich immer so schimpfte? Weil Fußball ohne Fans und Zuschauer für mich nichtmal halb so viel wert ist? Ich muss da mit mir noch mal in Klausur gehen. Und viel Nachdenken. Ich bin so unsicher, wie ich mich mit all den Veränderungen arrangiere.

Alles wird anders. Und jetzt lasst uns irgendwie die Saison gesund, gemütlich und sorgenfrei zu Ende bringen. Und dafür fahren wir nach Berlin, zu Bruno und seiner Hertha. Ob das gut geht steht in den Sternen. Aber, zugegeben, es ist mir mittlerweile auch wirklich egal. Hauptsache wir bleiben drin, der Rest wird sich zeigen, siehe oben.

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