#SGE – Bas erstaunt

von UliStein

Pünktlich, beinahe überpünktlich gab die Eintracht um 18 Uhr am 24. Dezember bekannt, dass Bas Dost den Verein in Richtung Belgien, genauer gesagt, zum FC Brügge verlassen würde. Aus Sicht des Spielers verständlich, kann er doch im Herbst seiner Karriere nochmal Europa-League und mit etwas Glück in der nächsten Saison noch einmal Champions-League spielen. Es sei ihm gegönnt.

Warum ich ihm das gönne? Abgesehen davon, dass ich ihn für einen angenehmen, reflektierten Spieler halte, habe ich dafür zwei Gründe: zum einen hat er, trotz gerade im ersten halben Jahr unübersehbarer körperlicher Defizite, geliefert. 15 Tore und 5 Assists in 46 Pflichtspielen sind durchaus in Ordnung. Und zum anderen ist der jetzt abgeschlossene Transfer – wenn man den kolportierten Konditionen glaubt – auch für die Eintracht ok. Vier Millionen Ablöse, abzüglich 15% für Benfica plus ein gespartes Gehalt von 3-3,5 Millionen per annum, das läppert sich. (Die Zahlen habe ich alle von hier).

Allerdings führt das ganze aus Sicht der SGE natürlich direkt in die nächste Herausforderung. Stand jetzt hat die Eintracht mit Andre Silva noch einen gesunden Stürmer mit Bundeligaerfahrung im Kader, dazu Jabez Makanda, einen neunzehnjährigen Nachwuchsspieler, und den rekonvaleszenten Ragnar Ache. Zusammen mit der Tatsache, dass die Saison schon in sechs Tagen mit dem Liga-Spiel gegen Leverkusen weitergeht, ist das schon sportlich. In jeder Hinsicht.

Eigentlich braucht die Eintracht einen Stürmer, der sofort weiterhelfen kann. Denn selbst wenn Adi Hütter in der näheren Zeit das Konzept mit einem Stürmer vor zwei bis drei offensiven Mittelfeldspielern präferieren sollte, selbst dann würde man noch einen vernünftigen Backup für Andre Silva benötigen. Und das können meiner Meinung nach Ache und Makanda nicht sein.

Schaut man auf transfermarkt.de werden zwei Namen gerüchtet, der unvermeidliche Luka Jovic und ein gewisser Gaetan Laborde, derzeit in Diensten von Montpellier HSC. Zu dem 26-jährigen Franzosen kann ich gerade mal gar nichts sagen, außer dass ich seine Leistungsdaten wenig beeindruckend finde. Aber vielleicht kennt unser Scouting ihn ja besser, oder das ganze ist schlicht und ergreifend ein Blindgänger.

Bleibt Luka Jovic. Wie man der Presse entnehmen kann, wohl interessant aber nicht finanzierbar. Dennoch der Typ Stürmer, den man jetzt braucht. Als Ergänzung und/oder Backup zu Silva. Wendig, schussstark, kurz, ein mitspielender Stürmer mit guter Abschlussquote. Denn das ist es, was das modifizierte Konzept der Eintracht ausmacht. Mehr spieleische Elemente, weniger Kick-and-rush. Deshalb war Dost am Ende seiner Zeit bei der SGE eher Stürmer zweiter Wahl, was ihm den Wechsel wohl zusätzlich erleichtert hat. Oder, wie Kollege Korken es prägnant beschrieb:

Bas Dost ist ein neuer Meier und das System Meier klappt halt nicht mehr bei der Eintracht.

korken per WhatsApp

Ich meine, lasst uns noch ein paar Tage von Luka Jovic träumen, bei dem übrigens aus meiner Sicht nur eine Leihe von 18 Monaten Sinn machen würde, denn wenn er uns nach Europa schießen sollte, müsste er dann auch für die nächste Europa-Tour bereit stehen. Und wenn es dann endgültig klar ist, dass der gute Luka außerhalb unseres Budgets liegt, dann, ja dann überrascht uns die sportliche Leitung hoffentlich mit einem Stürmer, der die oben beschriebenen Anforderungen erfüllt. Natürlich perfekt.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner