#SGEVFB – Unentschieden.

von korken

Unentschieden. So sollte es am Samstag sein. Gewollt. Ungewollt. Entschieden Un-entschieden.

Mal Hand aufs Herz, nach der Niederlage in Bremen ein Unentschieden gegen Stuttgart, ich denke da sind wir uns einig, das ist dann doch etwas zu wenig. Ich habe mich am Samstag oft dabei erwischt innerlich zu lamentieren. Weil mir etwas fehlte, nämlich die Bewegung! Was in der Superserie der Vorwochen unsere Adler stark machte, nämlich Pressing, ständiges Verschieben, Bewegen, Anlaufen der 2. Bälle, das fehlte doch mal komplett am kalten Samstagnachmittag.

Ich war sogar dabei, die Schubkarre mit 11 Holzscheiten zu befüllen und diese nach Frankfurt zu karren, damit sich unsere Mannen auf dem Platz es wenigstens halbwegs sitzend bequem machen können. Gefühlt war für mich nur Kostic auf dem Posten, quirlig, mobil, bestrebt, oft mit einer verzweifelten Körpersprache, Mimik und Gestik. Weil rund um ihn herum zu wenig gelingen sollte.

Das ganze Spiel der eigenen Truppe kombinierst du dann mit dem VfB Stuttgart, die mir an manchen Stellen zu sehr als Fallobst unterwegs waren und nicht weniger rustikal wie unsere Jungs in Zweikämpfe gingen. Kein Vorwurf an irgendwen, aber die gelben Karten zum Thema Rustikalität für Hinteregger und Ndicka sind deutliche Zeichen und machten mir sogar ziemlich Sorgen mit Blick auf Halbzeit 2.

Dann kam da ja Halbzeit 2. Und Kostic nutzte einen wirklich guten, lichten Moment und fackelte das Ding in die Maschen. VAR. VAR? Alle bekloppt? Aberkannt. Klar Abseits. Klar. Sowas von. Darf ich eigentlich solche Screenshots hier im Internet veröffentlichen (ernste Frage an Onlinerechtler!)? Der VAR sagt Abseits? Man sieht nicht einmal, wo zum mutmaßlichen eingefrorenen Bild der Stuttgarter Spieler seinen Fuß hat noch sieht man, ob da wirklich der Ball den Fuß unseres Adlers verlässt. Mutmaßung, für mich nicht mehr und weniger. Kann sein, muss aber nicht. Im Zweifel für den Angreifer, hieß es früher mal. Tja, so wurde aus dem 1:0 schnell ein 0:1. Und dann dachte sich Filip der Große einfach, was einmal klappt, klappt zweimal auch und kopierte sein 1:0 zum 1:1. Half aber nix. Reichte halt am Ende für nicht mehr.

Und Touré erwischte es ja auch, leider. Ziemlich heftig sogar. Sehne kaputt, mehrere Wochen außer Gefecht. Besser dich, Almamy – ich drücke die Daumen!

Und der Blick auf die nächsten Spiele macht mir dann doch Sorgen. Wenn wir gegen Bremen und gegen Stuttgart schon das Laufen und Rennen und Kombinieren beginnen zu vergessen, was machen wir dann in Leipzig und in Dortmund? Und gegen Union wird es kämpferisch sicher auch nicht einfacher.

Und mit dem Wissen, dass ein Punkt gegen Bremen und Stuttgart einfach doch, egal wie entstanden, zu wenig ist, dann wird mir mit Blick eben auf die nächsten Spiele ganz anders. Siehe auch in unseren Maintracht-Statistics. Gerade der drohende Punktedurchschnitt im Misserfolgsfall zeigt deutlich nach unten. Das wäre vor Wochenfrist noch undenkbar gewesen.

Was bleibt? 8 Punkte vor Nicht-Europa. Und eine, trotz der letzten beiden Spiele, bis jetzt wirklich tolle Saison. Das hämmere ich mir in den Kopf. Minute für Minute. Und ärgern tut es mich trotzdem. Und weil es mich ärgert auch das Symbolbild: Achtung! Aufpassen wär schon wichtig, sonst wird es am Ende doch wieder knapp mit Europa. Und das, Sportsfreunde, würde mich wirklich ärgern. Weil wir so oft gesehen haben, wie es gehen kann, wenn wir denn wollen.

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