Generationen. Es war Generationen von Eintracht-Fans, die mit dem Schiff, dem Bus, der Bahn oder dem Auto nach Mainz reisten und ohne oder nur mit einem Punkt wiederkamen. Dann waren mal keine Zuschauer zugelassen, und da gelang es. Am 9. Januar 2021 wurde er gebrochen, der Auswärtsfluch der anderen Rheinseite. Drei Punkte wurden virtuell mit in den Mannschaftsbus geladen und waren Teil des sensationellen Aufwärtstrends hin zu den Fleischtrögen der Champions-League.
Und nun, da nur noch ein kurzes Stück des Wegs zu machen ist, am drittletzten Spieltag dieser in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Saison, da kommen sie nach Frankfurt, die Kicker des selbst ernannten Karnevalsvereins. Und nun gilt es, in zweierlei Hinsicht. Zum einen sind natürlich weitere drei Punkte sehr, sehr wichtig um das hochgesteckte, aber sehr wohl erreichbare Saisonziel zu schaffen.
Aber da ist noch etwas, und das ist auch sehr wichtig. Wichtig für alle Fans, denn auch wenn das Spiel in den Augen von uns Eintrachtfans immer noch kein Derby ist, es ist einer der emotionalen Höhepunkte des Jahres. Und heute besteht erstmals die Chance, eine komplette Saison ohne Punktverlust gegen die Kicker von M105 zu vollenden. Die weiße Weste zu behalten, sozusagen.
Das ist er, der Auftrag für morgen. Gern auch mit einem überzeugenden Spiel die in den letzten Wochen aufgekommenen Zweifel an der Zielstrebigkeit und Nervenstärke der Mannschaft ausräumen. Wenn es nach mir geht mit der Aufstellung mit der Doppel-Zehn, die könnte gegen die schnell umschaltende und hoch verteidigende Mainzer Truppe sehr gut funktionieren. Und leider ohne den gelbgesperrten N’Dicka. Also so:
Trapp – Tuta, Ilsanker, Hinteregger – Hasebe, Sow – Durm, Kamada, Younes, Kostic – Silva
Und wenn dann die nächsten drei Punkte eingefahren sind, dann werden sich sicherlich reihenweise Trainer die Finger lecken nach dem Platz auf der Trainerbank im Stadtwald. Vielleicht wird es ja wieder ein Österreicher, oder vielleicht gar ein Spanier, wer weiß?