Und sie schrieen nach Klopapier, Klopapier #SGEM05

von korken

Dann kam Spieltag zweiunddreißig, die Scheiße schäumte fleißig, und sie schrieen nach Klopapier, Klopapier! Irgendwie ist das mein Motto.

Vorweg: ja, ich verstehe durchaus jeden Einzelnen von euch da draußen, die sagen: es sind noch 6 Punkte zu vergeben, die anderen Teams müssen auch erst einmal noch liefern. Ich verstehe, dass man so denken kann. Ich kann es eben einfach endgültig nicht mehr. Alles, was anders liefe als dieses gesamte, verklopapierte Wochenende (Dortmund, Wolfsburg, unsere Eintracht), würde mich durchaus mehr als positiv überraschen und freuen.

Da war es also heute, das Spiel gegen Mainz. Doppelspitze, hat mich überrascht, aber ok. Dafür mal wieder ohne Younes in der Startelf. Man las ja so Manches, dass es zwischen ihm und dem Trainer Hütter Spannungen gäbe. Würde es erklären. Und wäre alles Andere als schön, weil ja mutmaßlich nicht das erste Mal (da Costa?). Denn eben Younes ist doch, so empfinde ich, das Momentum der Überraschungen und des Willens. Wenn er reinkommt und dann darf. So auch heute. Und genau Momentum und Überraschungen gingen uns an Spieltag 32 auf ein Neues völlig ab.

Ballbesitz deutlich. Passquote so schlecht nicht. Durchsetzung nach vorne? Körpersprache des Willens? Eher Fehlanzeige, zumindest zu wenig. Hasebe mit deutlichen Abstimmungsproblemen mit seinen Abwehrmitarbeitern, Kostic ein moralischer Schatten seiner selbst und dann auch mal wieder ein Rückfall in diese, sorry Benny, köhleresken Ecken entweder hüfthoch in den Strafraum oder einfach meilenweit an Freund und Feind vorbei.

Ein frühes 0:1 machte es dann eben auch nicht einfacher gegen die taktisch klug und gut gegen die Eintracht aufgestellte Mannschaft. Einigeln, Stiche setzen, kontern. Mein persönlicher herzlicher Dank an unseren Torwächter Trapp, der uns wahrlich mal wieder den Allerwertesten gerettet hat, als er einfach eben Klopapier spielte bevor der ganze Scheiß sich noch mehr über uns ergießt.

Der Ausgleich 5 Minuten vor Schluß, ein Sitztor der Marke Fußballcomedy, brachte eben am Ende wenigstens einen Punkt. Aber das sind und bleiben zwei zu wenig auf dem Weg in die Champions League. Ja, von mir aus. Man soll mal überlegen wo wir herkommen. Vertraut mir, ich überlege mir das sehr wohl. Und wenn ich sehe, was diese Saison so alles möglich gewesen wäre, schon zum jetzigen Zeitpunkt (!), da sitze ich in einer der besten Jahre in all meiner Fanzeit da und fühle mich auf Platz 5 an Spieltag 32 zum Kotzen. Ob der Gesamtsituation – Vorsprung in der Tabelle verspielt wegen angekündigter Trainerwechselunruhe, einer generellen Unsicherheit.

Hütter, der nach dem Spiel tönte, nicht von einer Enttäuschung sprechen zu wollen, weil es nicht am Trainer (also ihm selbst!) läge, man vielleicht über die Verhältnisse gespielt habe und es ihm ohnehin egal sei, was man draußen redet, weil nur das in den Katakomben zählt. Junge, der, der das Problem ausgelöst hat, versucht, das Problem schönzureden und umzulagern. Menschlich, allzumenschlich. Aber dennoch daneben. Und dann kommt auch noch der Pressesprecher zum Thema, ob man den Mainzern die Daumen drücke für die nächsten Wochen, dazu, zu sagen: man können ihnen ja Postkarten schicken! – ernsthaft? Der Fanszene seines eigenen Arbeitgebers derartig ins Gesicht zu treten ist auch unfassbar. In Summe: ich ertrage ihn schlicht und ergreifend nicht mehr, den Herrn Hütter. Ich bin menschlich enttäuscht (sehr schlimm) und wütend (schlimm). Und der Herr Pressesprecher kann gerne auch direkt seine Sachen packen.

Als das mit dem Wechsel Hütters nach Gladbach stand sagte ich: freistellen. Trainiert sind die Jungs, wir brauchen einen Motivator für die letzten Wochen. Weil durch den Wechsel und die Art und Weise eben die magischen 5 % in Kopf und Körper fehlen. Und jetzt, 2 Spiele vor dem Ende, sehe ich, empfinde ich, dass man hätte das wirklich ändern müssen. Weil eben wirklich diese Prozente nicht da sind. All-In, so schrieb UliStein während dem Spiel per Chat, müsse man gehen, im Falle einer Niederlage, und JETZT noch was ändern. Auf dem Trainer-Motivatorstuhl. Finde ich zu spät. Würde es aber trotzdem verstehen.

Ich sitze hier jetzt auf meiner Couch, kotze, suche das Klopapier, und wünsche mir trotz sicherer Europa League-Qualifikation in, wie ich oben sagte, einer der bzw. der besten Saison meiner Fanzeit einfach nur ein Ende der Saison. Und das ich Hütter und sein Geschwafel nicht mehr ertragen muss. Ich bin es überdrüssig. Ich bin es einfach satt. Es ärgert mich so kolossal, ich kann das nicht wirklich anders sagen.

Schalke und Freiburg bleiben. Sind übrigens die Teams, die durchaus auch noch wollen, ohne dass es um etwas geht. Möchte es nur mal gesagt haben. Und wenn Schalke uns genauso dämlich 2 Tore einschenkt wie sie es in Hoffenheim geschafft haben, ernsthaft, wer von euch kann mich davon überzeugen, dass unsere Körpersprache, unser Willen in der jetzigen Situation dazu reicht, das genauso umzudrehen wie Hoffenheim es tat? Allein fehlt mir derzeit der Glaube, bin da ja aber auch sowas ähnliches wie ein Berufspessimist.

Gronf. Klopapier bitte, ich möchte den Scheiß endlich abputzen.

3 Gedanken zu „Und sie schrieen nach Klopapier, Klopapier #SGEM05“

  1. Ich wiederhole mich: Hütter und Bobic hätten spätestens nach dem Gladbach-Spiel freigestellt werden müssen. Jeder anständig geführte Betrieb hätte so gehandelt.
    Lame Ducks führen ein “Projekt” nicht 100%ig zu Ende. Deswegen heißen die so.
    Und ich wiederhole mich noch mal: Eine leere Bierkiste am Spielfeldrand hätte die Arbeit Hütters auch nicht schlechter gemacht.

  2. Tim,

    zum letzten Spiel ist alles gesagt, stimmt. Aber nicht dazu, wie man den Karren jetzt noch aus dem Dreck ziehen könnte. Ich habe dazu eine Idee. Morgen mehr.

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