Verloren gegen Dortmund, Unentschieden gegen Augsburg; um es auf den Punkt zu bringen, ein Befreiungsschlag tat Not für die Frankfurter Eintracht. Aber der blieb aus. Ohne den streikenden Kostic, aber ansonsten mit der derzeit wohl nominell besten Elf versuchte Trainer Glasner den ersten Sieg in seiner Zeit als Frankfurter Trainer zu erreichen.
Das, was in der ersten Hälfte am Fernseher und in den Daten noch ganz passabel aussah, die Eintracht mit über 70% Ballbesitz, 88% angekommenen Pässen, das wurde in der zweiten Hälfte wirklich zum Ärgernis. Mutlos, konzeptlos und so ab der 75. Minute wohl auch noch kraftlos, zitterte sich die Elf der SGE zu einem Unentschieden. Was mir aufgefallen ist, obwohl die SGE auch in Halbzeit zwei mehr als 60% Ballbesitz hatte, war die Laufleistung der Mannschaft um vier Kilometer schlechter als in Hälfte eins und sogar schlechter als der Wert der Bielefelder. Konditionsprobleme?
Es liegt noch viel Arbeit vor dem Trainerteam, um in den nächsten Wochen aus dieser dann doch ziemlich umgekrempelten Truppe eine Mannschaft zu machen. Irgendwie fehlt es derzeit an allem. Das Zusammenspiel ist durchaus verbesserungswürdig, die Durchschlagskraft nach vorne geht derzeit noch gegen Null, hinten wird es ab dem Moment vogelwild, wenn der Gegner früh zu stören anfängt, und die Pässe hinten raus von Trapp sind für mich derzeit ein einziges Ärgernis.
Es bleibt abzuwarten, was sich in den nächsten Stunden und Tagen noch am Transfermarkt tut, aber es bleibt dabei. Ein Sechser, der auch die Spieleröffnung mitgestalten kann, und ein starker Mittelstürmer sind nahezu unabdingbar. Und auf der anderen Seite sollte der Aderlass auch nicht mehr zu groß werden. Wenn man sich überlegt, dass mit Kostic, Younes und eventuell sogar Kamada nahezu unser ganzes offensives Herz der vergangenen Saison zur Disposition steht, wird einem nach so einem Spiel wie gestern natürlich nicht gerade besser.
Ich weiß, wir haben mit Hauge, Lindström, Borré und den anderen auch durchaus Qualität bekommen, die mit Hrustic und anderen noch ergänzt wird, aber Stand jetzt ist die Mannschaft noch den Beweis schuldig geblieben, dass das so im Großen und Ganzen funktionieren kann.
Derzeit bleibt nur die Hoffnung auf Sportvorstand, Trainer und Spieler, dass sie gemeinsam einen Weg aus der doch etwas angespannten Situation finden. Vielleicht nutzen sie j die Länderspielpause um einen Anfang zu machen.
Beitragsbild: Imago Images