Machen wir es kurz. Wer mit einer Serie von sechs ungeschlagenen Spielen, wobei er die letzten drei Ligaspiele siegreich beendet hat, zu einer Mannschaft kommt, die gegen die SGE seit 2017 nicht mehr gewonnen hatte, der darf sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Punkt.
Dabei war es angerichtet. Nach der ersten Kopfballchance in Minute 7 nutzte Borré seinen zweiten Kopfball nach einer Viertelestunde zum Führungstor. Und auch danach wirkte es eigentlich so, als sei es nur eine Frage, wann die Eintracht das zweite Tor machen würde. Pustekuchen. Zuerst ein Sonntagsschuss in Minute 24 und dann ein geschenktes Tor, Grüße gehen hier unter anderem an die Sportsfreunde Jakic und Trapp, und der Stecker war gezogen. Bis zur Halbzeit.
Gut,1:2 zur Pause, kann man noch umbiegen. Ja, kann man. Wenn man mit 100% Spannung und dem unbändigen Willen, die Nummer noch umzudrehen, rangeht. Und wenn man nebenbei auch noch solche blöden Fehler wie vor dem 1:3 unterlässt. Und selbst dann. Es hätte nicht sein müssen. Denn verwundbar waren die Hoffenheimer, wie sehr gut beim 2:3 von (mal wieder) Gonzo zu sehen. Aber sowas kommt halt raus, wenn die Mannschaft vorher lange ungeschlagen war und in meinen Augen so das letzte Quäntchen dazu gefehlt hat. Ein bisschen mehr Geilheit die drei Punkte zu holen.
Und sonst so? Statistisch gut. 17 Torschüsse der SGE, leider nur zwei aufs Tor. Hingegen acht Schüsse derer zu aus Hoppelhausen, leider vier aufs Tor und drei drin. 51% Ballbesitz für die Eintracht; 475 zu 465 Pässe pro Eintracht und auch die Passquote – 86% für die SGE und 83% für die Annern. Laufstrecke 118,5 zu 117,3 für Hoffenheim, Zweikämpfe mit 52% ebenso für Hoffenheim.
Und jetzt? Ist das Momentum weg, ohne diese überflüssige Niederlage hätte man sich entspannt auf Platz 8 oder so festsetzen können und den kommenden Gegnern entspannter entgegen sehen können. Denn jetzt kommt in der Liga als nächstes Bayer 04, die in ihren letzten vier Spielen drei Siege und ein Unentschieden erzielt haben bei 12:3 Toren. Hüstel.
Aber vorher geht es nach Istanbul. Aber das soll ein andermal erzählt werden.
Titelbild: Alex Grimm/Getty Images