#WOBSGE – Motorstottern in Wolfsburg

von Schnix

Irgendwie stottert er, der vor kurzem noch so geschmeidig schnurrende Eintracht-Motor. Immerhin kam es nicht zu einem Kolbenfresser zu Gast bei den Diesel-Betrügern. Unser Ex Nikowatsch hat dem Ex-Team unseres aktuellen Übungsleiters den Fußball ihres Ex wieder eingebaut, ergänzt durch die eigenen Elemente Disziplin und Härte. Eine Mannschaft, wo wohl kein Gegner gerne spielt, und wir, sieht man sich unsere Bilanz dort an, schon gar nicht. Ein Sieg dort hätte uns wieder rangebracht an die CL-Plätze, das Unentschieden hält immerhin die Radkappen auf Abstand.

Bin ich also zufrieden? Hmhmhm, ich weiß nicht so recht. Dochdoch, mit etwas Nachdenken dann doch. Da werden noch andere Mannschaften Schwierigkeiten haben. Das Ergebnis ist also ok. Die Art und Weise unseres Auftretens war allerdings nicht so ok. Die gut geölte Maschine hat Sand im Getriebe. Was vor der WM noch wie selbstverständlich flutschte, klappt nur noch teilweise. Und das dürfte der Schlüssel zur Erklärung sein, der Flow ist weg, das große Selbstbewusstsein auch. Da kann man über taktische Aufstellungen und Personalien und Standards etc. diskutieren, entscheidend ist, was die jeweilige Formation und die ausgewählten Spieler dann eben auf den Platz bringen.

Gefühlt waren wir immer einen Schritt langsamer, immer einen Moment gedanklich zu langsam. Bis auf, und das wollen wir ja auch nicht unterschlagen, die gute Phase mit den zwei Toren. Das war eine gute Reaktion auf das frühe Gegentor, da haben wir mal kurz hochgeschaltet. Dann allerdings eher wieder Leerlauf. Einzelne Spieler jetzt für die eher schwache Leistung verantwortlich zu machen, greift mir zu kurz. Klar kickt Kamada komisch, Lindström fliegt nicht mehr so leicht an seinen Gegenspielern vorbei, und auch Götze findet nicht mehr so leicht seine Mitspieler. Warum? Weil die Selbstverständlichkeit weg ist. Was vor der WM ganz automatisch funktionierte, funktioniert jetzt nur mit großer Anstrengung und Konzentration. Und genau das ist der Schlüssel, um wieder reinzukommen: Konzentration und Anstrengung. Jetzt ist halt die Phase, wo man sich den Flow wieder erarbeiten muss. Passiert ist nämlich noch gar nix. Punktemäßig stehen wir nämlich nach wie vor gut da, die Saison ist prima. Wenn wir jetzt wieder reinkommen, geht noch alles.

Ich bin jetzt nicht auf einzelne Spielszenen eingegangen, weil ich glaube, dass es nicht daran hängt. Ich glaube, das ist im Moment ein ganz normaler Durchhänger, der halt passiert. Wir haben den jetzt, die anderen bekommen den noch. Wir machen dann das Dortmund aus der letzten Hütter-Saison. Wird schon.

Titelbild: Cathrin Mueller/Getty Images

2 Gedanken zu „#WOBSGE – Motorstottern in Wolfsburg“

  1. Vielen Dank für diesen kurzweiligen und erfrischenden Beitrag 🙂

    Eine echte Wohltat nach diesem – in letzter Zeit fast permanenten – genöle drüben im Blog G, in dem gefühlt 10 – 15 Cheftrainer immer alles besser wissen 😉

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