#SGE – Blick zurück nach vorn

von UliStein

Man kann es nicht anders sagen, die Eintracht aus Frankfurt befindet sich in diesem beginnenden Frühjahr in einer veritablen Schaffenskrise. In den zehn Pflichtspielen, die die SGE in den drei bespielten Wettbewerben seit Anfang Februar zu bestreiten hatte, gelangen lediglich drei Siege und zwei Unentschieden, bei fünf zum Teil schmerzhaften Niederlagen.

Seit Ende der Winterpause, das muss man so hart sagen, ist der Mannschaft der glorreichen SGE jegliche Selbstverständlichkeit, Selbstsicherheit und das nötige Selbstbewusstsein abhanden gekommen, kurz – es fehlt jeglicher Flow. Wo in der Hinrunde noch die Gegner mit Esprit und offensiver Power geschlagen wurden, herrscht jetzt Unsicherheit und Tristesse.

Man nehme nur die beiden Spiele gegen die Mannschaft aus Markranstädt bzw. Leipzig. Während die SGE die Sachsen in der Hinrunde noch entspannt mit 4:0 bei einem Festival der Offensive filetierte, stand in der Rückrunde ein qualitativ schwaches Auswärtsspiel, ohne Zug nach vorn und trotz immensem Aufwand (Laufleistung über 121 km!) ohne nennenswerten Ertrag.

Ist das eine Frage des Systems? In der Hinrunde standen mit Lindström, Götze, Kamada und Kolo Muani noch vier Offensivkräfte auf dem Platz, während eine Viererkette mit Jakic, Tuta, N’Dicka und Lenz verteidigte, unterstützt von Sow und Rode (ab Minute 32 Dina Ebimbe). In der Rückrunde standen nur noch Kamada, Lindström und Kolo Muani für die Offensive, hinten verteidigte eine Dreierkette mit Smolcic, Hasebe und Tuta, davor standen wieder Sow und Rode. Nun spielte man allerdings mit den Schienenspielern Max und Knauff auf den Außenpositionen.

Und da scheint für mich derzeit der Knackpunkt zu sein. Über die Außen wird zwar viel Betrieb gemacht, aber es fehlt jeglicher Zug nach vorn. Wo man in der Hinrunde noch mit Götze, Kamada und Lindström den ganzen Platz in der Breite bespielen konnte, entstehen durch die Laufwege der Aßen sehr enge Gassen, die das Offensivspiel deutlich zu hemmen scheinen.

Also lautet mein Lösungsansatz, weg mit den Schienenspielern, hin zur bereits gegen Neapel wieder praktizierten Viererkette und dann mit diesem System bis zum Saisonende den maximal möglichen Ertrag einfahren. Personell bietet sich da durchaus die eine oder andere möglicherweise auch überraschende Lösung an, aber für mich müssen sich die Spieler dem System unterordnen. Und wenn jemand wie Philipp Max beispielsweise den Raum anderer zu sehr einschränkt, muss er sich entweder an das System halten oder er sitzt halt auf der Bank.

Denn nun zählen nur noch Punkte, um das Ziel Qualifikation für die Champions-League und Pokalfinale in Berlin zu erreichen. Denn alles ist noch möglich. Bis auf die Meisterschaft. Die müssen wir wohl auf die nächste Saison vertagen.

Titelbild: Alexander Hassenstein/Getty Images

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