Gegen die Borussia aus Mönchengladbach hätte die glorreiche SGE den ersten Heimsieg bzw. den ersten Sieg in der Liga seit dem 18. Februar (damals 2:0 gegen Werder, die Älteren werden sich erinnern) landen können. Chancen genug waren da. Man hat sie nur mal wieder nicht gemacht. Wie schon gegen Wolfsburg, Stuttgart und Bochum. Die mehr oder minder chancenlosen Spiele gegen Neapel, Leipzig und Leverkusen lassen wir mal unter den Tisch fallen. Also alles wie gehabt? Nicht so ganz, wie ich finde.
Denn Trainer Oliver Glasner hat, nachdem er in vielen der letzten Spiele eigentlich sein System von Beginn an und ohne große Variabilität durchgezogen hat, gegen die Fohlen erstmalig taktisch und personell überrascht. Und dabei durchaus das eine oder andere Ausrufezeichen gesetzt.
Zu Beginn beantwortete der Trainer die Frage nach der Lösung des Puzzles auf Grund der verletzten und gesperrten Spieler noch mit dem Rückgriff auf gewohntes Stammpersonal. Den verletzten N’Dicka ersetzte Jakic, der damit seine fünfte Position bei der SGE spielte; Max wurde von Christoph Lenz vertreten. Und für den gesperrten Götze rutschte Kamada in die Startelf. Ansonsten alles wie gewohnt:
Der erste Wechsel musste schon nach 17 Minuten erfolgen, Jakic schied verletzt aus, dafür kam Knauff, der die linke Außenbahn übernahm. Lenz rutschte dafür nach innen. Insgesamt war die erste Hälfte auch nicht so schlecht, die Eintracht-Elf der Hinrunde wäre schon mindestens mit einem 1:1 in die Kabine gegangen, Kolo hätte die Chance kurz vor der Pause dereinst garantiert genutzt. Egal.
Die zweite Hälfte begann unverändert und in Minute 55 hatte Glasner dann wohl genug gesehen. Er brachte mit Dina Ebimbe für Rode und Aaronson für Borré zwei neue Spieler und gab das Signal zu mehr offensive. Kamada ließ sich etwas mehr nach hinten fallen, während weiter vorn Aaronson und Dina Ebimbe für mächtig Alarm sorgten. Die nächsten Wechsel waren dann Alario als zweite Spitze für Kamada und Alidou für den selbst erst eingewechselten Knauff. Dieser letzte Wechsel sorgte für Verwunderung im weiten Rund, ist aber eigentlich logisch, denn Glasner wollte einen Linksfuß haben um schneller von links in die Box zu kommen. Und man muss sagen, es funktionierte. Auf dem Papier sah das dann so aus:
Und ich war positiv überrascht. Es funktionierte und erinnerte phasenweise an die druckvolle SGE aus der Hinrunde. Ich hoffe, der Trainer bleibt jetzt auf diesem Weg und nutzt für die letzten Spiele die Dynamik der jungen aus. So eine Körperlichkeit und extrovertierte, positive Aggressivität, die Junior Dina Ebimbe gezeigt hat, geht der Eintracht meiner Meinung nach schon seit Monaten ab.
Interessante Randnotiz: die Startelf hatte ein Durchschnittsalter von glatt 28 Jahren, während die Mannschaft, die beim Schlusspfiff auf dem Platz stand, 26,4 Jahre jung war.
Titelbild: Lars Baron/Getty Images
Hmhmhm, chancenlos gegen Leipzig und Leverkusen? Hmhmhm. Chancen hatten sie genug. Und @€&$£%#¥$-Hartmann…
Schnix,
ich meinte vom Ergebnis chancenlos. 😉