#VFBSGE – Beflügelt oder Bedient

Halbfinale im DFB-Pokal 2022/23. Eintracht Frankfurt ist dabei. Normalerweise ist das an sich eine Tatsache, die zu Motivationsschüben Anlass geben würde. Normalerweise. Leider befinden wir uns allerdings gerade im Frühling der Depression, im Abschnitt des Absturzes, in der Ebene des Grauens. Sucht es euch aus.

Es brennt bei der glorreichen SGE an allen Ecken und Enden. Sei es der absehbare Abgang des Masterminds Axel Hellmann zu DFL, denn anders als mit dem Feststehen dieser Tatsache ist das dröhnende Schweigen seinerseits in den letzten Wochen nicht zu erklären, dieses Vermeiden (sogar vereinseigener) Kameras und Mikrofone. Seien es die drohenden Abgänge diverser Spieler, teilweise bestätigt, teilweise (noch) nur gerüchtet, wir reden hier von Kamada, N’Dicka, Kolo Muani, Sow, Lindström, Tuta, Borré, Alario, um nur einige zu nennen. Sei es die immer noch ungeklärte Zukunft des Trainers, der einer Verlängerung seines Ende kommender Saison auslaufenden Vertrags derzeit wohl eher ablehnend gegenübersteht.

Und dann – sicherlich begünstigt von den eben genannten Unwägbarkeiten – vollzieht die Mannschaft schon seit Wochen einen unfassbaren Absturz, von Rang zwei auf Rang neun mit Tendenz nach unten. Von den Höhen der Champions-League in die Niederungen des tabellarischen Niemandslands. Man hat binnen weniger Wochen alles, aber auch alles in Schutt und Asche gelegt, was man sich vor der unseligen WM-Pause und eigentlich auch in den letzten Jahren so aufgebaut hatte.

Und jetzt steht der nächste Halt Stuttgart auf dem Fahrplan. Und das ist eigentlich die letzte Weiche, an der sich entscheidet, ob wir den Weg in die totale Dunkelheit des Daseins einer grauen Maus wählen oder ob es doch noch die Möglichkeit gibt, mit nur einem Spiel am 3. Juni 2023 der Saison wenigstens noch einen durchaus versöhnlichen Abschluss zu geben.

Ein(s der wenigen) positiven Vorzeichen ist, dass sich die personelle Situation im Vergleich zu den letzten Wochen durchaus etwas entspannt hat, wenn man den Ausführungen unseres Übungsleiters folgen kann. Mit Kolo Muani, N’Dicka und Lindström stehen diverse Spieler wieder zur Verfügung, die durchaus den Unterschied machen können. Ich rechne mit Kolo und N’Dicka in der Startelf, während Lindström wahrscheinlich als Einwechselspieler Minuten bekommen wird:

Ansonsten gilt halt volle Kraft voraus, ohne Rücksicht auf Verluste. Denn es kann doch eigentlich nicht sein, dass eine Saison, in der die Eintracht eine derartige Truppe beisammen hatte, ohne Titel zu Ende geht, oder?

Morgen zählt. Nur morgen.

Titelbild: Frederic Scheidemann/Getty Images