#SGE – der nächste Meistertrainer

von UliStein

Es war wirklich keine Überraschung mehr, als am gestrigen Montag um kurz nach neun Dino Toppmöller als neuer Cheftrainer der Eintracht bestätigt wurde. Ebenso wenig war die darauf folgende Reaktion der Fans in den sozialen Medien eine Überraschung. Viele freuten sich, aber es gab auch durchaus viele kritische Stimmen, sei es, weil man ihn für zu unerfahren hält, sei es auf Grund seiner Vergangenheit bei den Unaussprechlichen aus der Nähe von Markranstädt.

Unerfahren? Gut, er ist erst 42 Jahre, hat aber auch schon drei nationale Meisterschaften errungen, wenn auch nur im vergleichsweise beschaulichen Luxemburg. Immerhin zwei mehr, als die Herren Veh und Schaaf in ihrer deutlich längeren Karriere bisher erreicht haben. Darüber hinaus hat er es zweimal geschafft, seinen Underdog-Club in die Gruppenphase der Europa-League zu führen. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass die anschließende Zeit als Co-Trainer in Sachsen und Bayern durchaus helfen kann, wenn man die erste Stelle als Cheftrainer anstrebt.

Nebenbei bemerkt hat die Eintracht mit jungen Trainern in der Vergangenheit ja durchaus gute Erfahrungen gemacht: so kam Dietrich Weise mit 39 Jahren und nach einer Station in Kaiserslautern (drei Jahre Assistent und ein Jahr Cheftrainer) nach Frankfurt, Erich Ribbeck kam 1968 nach einem Jahr als Cheftrainer des damaligen Regionalligisten RW Essen mit 31 Jahren nach Frankfurt. Und Niko Kovac war zwar schon 45, aber seine einzige Cheftrainer-Erfahrung war der Nationaltrainer von Kroatien.

Ich vertraue der sportlichen Leitung, denn wenn eins den Sportvorstand in seiner Karriere ausgezeichnet hat, waren es gute Trainerentscheidungen, sei es Baumgart in Paderborn oder Glasner in Frankfurt gewesen. Und was die Zeit im Imperium der Brause angeht, dieses Station teilt Dino Toppmöller mit Niko Kovac, Adi Hütter, Oliver Glasner, Markus Krösche und Timmo Hardung. Und zehn Monate bei denen erzeugen bei mir lediglich ein kurzes Schulterzucken.

Bei der glorreichen SGE stand er länger als Spieler unter Vertrag.

Ich wünsche ihm viel Erfolg, und vielleicht schafft er es ja, das zu vollenden, woran sein Vater vor fast dreißig Jahren noch gescheitert ist. Es ist ihm und uns zu wünschen.

Titelbild: Jean-Christophe Verhaegen/AFP via Getty Images

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner