#SGEUSG – leider alles nur angetäuscht

von UliStein

Sehr viel wurde gestern im Waldstadion nur angetäuscht. Wirklich sehr viel. Seien es Freistoßvarianten, sei es Leistung gewesen. Dass man es mit einem solchen Alibi-Auftritt nicht schafft, die nächste Runde im europäischen Wettbewerb zu erreichen wundert doch hier wirklich niemanden, oder?

Um es für mich auf den Punkt zu bringen, ich habe noch niemals, seit ich ins Stadion gehe, einen derartig blutleeren Auftritt in einem Europapokalspiel gesehen. Da war keine Leidenschaft, kein Funke sprang von der Mannschaft auf das Publikum, da war nichts. Dass man noch dazu ein System spielt, dass meiner Meinung nach in keinster Weise zu den sehr wohl vorhandenen Talenten der Mannschaft gehört, kommt da noch on top.

Gestern fehlte im Spiel jeglicher vertikale Ansatz, keinerlei schnelle Pässe nach vorn, um die dort lauernden Spieler einzusetzen. Ein Götze ist auf der defensiven Position vollkommen verschenkt und wurde noch dazu zum (wievielten Male jetzt eigentlich?) sehr früh ausgewechselt. Insgesamt war es eine vollkommen untaugliche Herangehensweise an einen Gegner, der kompakt steht und eine klare Spielidee hat.

Für mich war dieses Spiel eine vollkommene Bankrotterklärung. Alle die Eigenschaften, die die Eintracht früher ausgezeichnet haben, sei es Galligkeit, Drang zum gegnerischen Tor, Kampf bis zum Umfallen, alles verschwunden. Noch dazu scheint das Verhältnis Trainer und Mannschaft nicht zu funktionieren, weil man nie das Gefühl bekommt, dass der Mannschaft klar ist, worum es hier eigentlich geht. Es ist mehr so ein vor sich hin plätschern als ein Hochlicht. Und das bei einer Mannschaft, die eigentlich von ihren Anlagen her dazu in der Lage sein müsste, im Konzert der Großen zumindest ansatzweise mitzuspielen.

Stattdessen endet der Auftritt auf europäischer Bühne mehr oder minder blamabel.

Ich bin ganz ehrlich. Stand jetzt weiß ich nicht, ob es in der Konstellation mit diesem Trainer und der Mannschaft ein erfolgreiches Arbeiten geben kann. Wobei, erfolgreiches Arbeiten würde ja jetzt “nur” noch bedeuten, denn derzeitigen sechsten Platz zu halten. No fun fact am Rande: So früh wie in dieser Saison war die Eintracht das letzte Mal im Jahr der Relegation nur noch in einem Wettbewerb vertreten.

Da geht es dann am Sonntag erstmal zu Hause gegen Wolfsburg. Gegen eine Mannschaft, deren Trainer mit dem Rücken zur Wand steht und die mit dem Messer zwischen den Zähnen auftreten werden. Ich habe ein sehr schlechtes Gefühl.

Titelbild: Alexander Hassenstein/Getty Images

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