#SGEFCU – Eine Nullnummer der überflüssigen Art

von UliStein

Wenn Sportvorstand Markus Krösche nach Spielende wieder darauf hinweisen muss, dass er einer der geduldigsten Menschen sei, dann weiß man, dass die glorreiche SGE wieder nicht auf ganzer Linie erfolgreich war. Und wenn dann noch dazu viele der statistischen Werte von einer deutlichen Feldüberlegenheit zeugen, die jedoch zum widerholten Mal nicht in Tore umgesetzt wurde, dann hat man einen freien Blick auf das Problem der Eintracht 2023/24.

Während der defensive Teil des Spiels den Erwartungen entspricht – man belegt mit 35 gefangenen Toren den sechsten Platz – zeigt die Offensive klare Schwächen. Unter den ersten neun Mannschaften hat nur der SC Freiburg noch seltener getroffen als die Eintracht, die in diesem Ranking 42 Tore aufweist. Um es auf den Punkt zu bringen: der Mannschaft fehlt ein offensives Konzept, um die europäischen Ambitionen mit mehr Leben zu erfüllen.

Auch am Samstag war es wieder zu sehen. Langsamer Spielaufbau, kaum vertikale Läufe, für 64% Ballbesitz viel zu wenige zwingende Aktionen. Hinzu kommt, dass die einzelnen Spieler keinerlei Selbstbewusstsein haben, Aktionen mal abzuschließen. Exemplarisch Mario Götze, der in zwei oder drei Situationen sehr gut zum Tor postiert war, dann aber doch noch einmal quer spielte.

Und leider ist es nun mal Sache des Trainerteams, der Mannschaft bei den offensiven Problemen zu helfen und ihr Lösungsansätze an die Hand zu geben, die auch gegen defensiv orientierte Teams wie Union Berlin funktionieren. Diese sind aber leider auch im 40. Pflichtspiel der Saison nicht mal in Ansätzen zu sehen gewesen. Und dabei haben wir noch gar nicht über die Misere mit den Standardsituationen gesprochen. Wenn bei sechs Ecken und handgezählten 15 Freistößen nichts, aber auch gar nichts zwingendes rauskommt, dann muss das Trainerteam nachsitzen. Wenn man es denn lässt.

Wie oben beschrieben hat Markus Krösche zwar weiterhin Geduld, aber ich glaube nicht, dass diese unendlich ist. Die Eintracht hat mit ziemlicher Sicherheit den teuersten Kader aller Zeiten am Start, die Transferausgaben für die kommende Saison liegen (inklusive des Kaufs von Ekitike) bereits wieder deutlich über 20 Millionen, wie lang kann dann die Geduld mit einem Trainer sein, der offensichtlich nicht das Maximum aus den ihm anvertrauten Spielern herausholt?

Stand jetzt würde ich nicht darauf wetten, dass Dino Toppmöller am ersten Spieltag der kommenden Saison noch auf der Bank der Eintracht sitzt.

Titelbild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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