Vierzigtausend? Wirklich?

von UliStein

Seit einigen Tagen geistert die Meldung durch die Stadt, die Eintracht plane den Verkauf von ‘Dauerkarten’ für die Europa-League-Saison 2019/20. Will sagen, man kauft ein Abo, welches Gültigkeit für alle Spiele bis hin zu einem eventuellen Halbfinale hätte.

Eigentlich also eine Neuauflage der Blind-date-Pässe der vergangenen Saison. Mit allen erkennbaren Vor- und Nachteilen.

Zunächst einmal, für die AG hat diese Konstruktion eigentlich nur Vorteile. Man bekommt das Stadion voll bevor auch nur ein Ball gespielt wurde, und hat, so weit das eben in einem europäischen Wettbewerb möglich ist, Planungssicherheit. Man muss nur einmal die Zuteilung der Karten nach dem üblichen Schlüssel, Dauerkarte, Vereinsmitglied, Fanclub, etc. durchführen und bucht dann vor jedem Spieltag halt den Betrag vom Konto des Karteninhabers ab. Schön, einfach, unkompliziert.

Aus Sicht der Fans finde ich die Sache dann aber nicht mehr so eindeutig.

Klar, jeder, der einen Platz bekommt hat die Sicherheit, den Sitzplatz zu haben. Aber, was wenn er nicht kann? Na klar, dann gibt es entweder die Möglichkeit, einem Freund, Bekannten oder Verwandten die Karte zu übergeben. Wahlweise kann er sie auch in das (wirklich gut funktionierende) Portal der Eintracht stellen. Alles fein. Also abgesehen davon, dass die Eintracht daran noch einmal verdient, an der Nutzung des Portals.

Was ist denn aber mit den ganzen, die jetzt keine Karte bekämen? Die haben bis zum Mai 2020 nur die Chance, entweder die Karte eines Abwesenden zu bekommen oder die Spiele im TV anzusehen. Und das ist für mich der eigentliche Kritikpunkt. Denn wenn alle 40000 zur Verfügung stehenden Karten verkauft sind, hat man halt kaum eine Chance, für ein Spiel mal an Karten zu kommen.

Und das, liebe Eintracht, dass solltet Ihr im Kopf behalten. Ein Club, der 75000 Mitglieder hat, macht sein Stadion quasi zum Closed-shop, und sorgt damit für sehr, sehr viele lange Gesichter. Wie wäre es denn, die Zahl der EL-Pässe der Zahl der Dauerkarten anzugleichen? Dann wären da immer noch fast zehntausend Karten, die in den freien Verkauf gingen.

Das wäre übrigens auch hilfreich für diejenigen Eintracht-Fans, die finanziell nicht so auf Rosen gebettet sind und heute eben noch nicht wissen, ob sie sich im kommenden Frühjahr Karten fürs Halbfinale mit integrierter Abbuchung leisten können.

Just my 2 Cents.

1 Gedanke zu „Vierzigtausend? Wirklich?“

  1. Ich finde das Vorgehen auch nicht gut. Auch der Dauerkarteninhaber hat ja nur die Wahl zwischen „Alles oder Nichts“ und trägt somit das Risiko, dass er die Karte vielleicht nicht los wird. Derjenige, der vergisst seinen Pass zu bestellen hat auch Pech gehabt.

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