Heimfluch und Auswärtssegen

von Ergänzungsspieler

Ist das jetzt Zufall oder DER Trend der Saison? Auswärts nicht nur ungeschlagen sondern mit nahezu maximaler Punktausbeute von sagenhaften 77,777 usw. %. Wahnsinn. Nach immerhin drei Auswärtskicks. Wenn das mal kein Trend ist.

Im Gegensatz zum quälenden Heimspiel (Fluch) gegen Augsburg stellte Kovac immerhin nicht wieder sämtliche Innenverteidiger auf. Eine gute Idee. Warum er Falette statt Salcedo auflaufen ließ, hat mich zunächst gewundert – Antwort liefert die Post aus Offenbach. Zwei Innenverteidiger bedingen bei einem einsatzbereiten Hasebe, dass dieser auf seiner Paradeposition agieren kann. Gut so. Tawatha für Willems … eher gewagt, Fernandez für de Guzman – sicher und Rebic von Anfang an, gefällt mir.

Eine offenkundig verunsicherte Kölner Mannschaft ist ein Segen für die Eintracht. In der Defensive genügt eine durchschnittlich solide Leistung mit wenigen aber deutlichen Wacklern (Abschuss von Hasebe nach seltsamen Rumgestocher), um über 90 Minuten lediglich eine gute Chance des Gegners zu erlauben. Ein weiterer Segen ist der frühe und nicht unumstrittene 11m nach wundervollem Kölner Patzer. Batsch. Einsnull Haller. Davon abgesehen agierte die SGE viel zu viel mit langen Bällen, die Haller zwar ab und zu einigermaßen verarbeiten konnte aber brotlos war es trotzdem. Kaum Kombinationen über mehrere Stationen, wenig Konstruktives – lediglich Gaucinovic und Rebic erzielten durch einige Einzelaktionen zumindest ein paar Haltungspunkte.

In der zweiten Halbzeit hatten wir etwas mehr Ruhe am Ball und diesen dadurch auch mal etwas länger. Hatten aber im Grunde genommen nicht mal die Chance auf eine Chance. Spürten die Spieler, dass die Ziegen heute keinerlei Gefahr darstellten und ein Tor ausreichen wird?

So sehr ich mich über die Auswärtspunkte freue, so wenig kann ich mich mit dem mangelnden Vorwärtsdrang – insbesondere gegen einen schwachen Gegner – anfreunden. Hoffen wir mal, dass sich die Mannschaft jede Woche ein bisschen besser einspielt und höher springt, wenn höher gesprungen werden muss.

Arbeitssieg und sieben Punkte nach einer Hand voll Spielen ist ein ordentlicher Start. Gottlob hat‘s jetzt wieder ein Auswärtsspiel und die Brausenutten gehören aus vielerlei Gründen geschlagen.

Wir sehen uns in Europa.

3 Gedanken zu „Heimfluch und Auswärtssegen“

  1. Gude!

    Ja, es ist schon verwunderlich, dass uns auswärts mehr gelingt als zuhause. Oder hatten wir einfach mehr Glück in der Ferne als in der Heimat?
    Ich kann die Spielweise immer noch nicht richtig einordnen. In der ersten Halbzeit in Gladbach richtig feinen Fußball gespielt. Gegen Augsburg, nun ja, ich sag mal “gestümpert” und gestern…

    … ja, wie soll man gestern beschreiben? Kampf auf jeden Fall. “Schöner” Fußball war es nicht. Aber Spieltechnisch eher zieeemlich mau.
    Ich habe ja bei den ganzen Neuverpflichtungen gehofft, dass etwas mehr Schwung im Mittelfeld reinkommt. Aber da hakt es meiner Meinung nach gewaltig. Nach vorne kommt da einfach zu wenig. Haller macht vorne mehr oder weniger den Alleinunterhalter. Er wird kaum gescheit angespielt und wenn er mal einen Ball bekommt, ist er meist allein und der/die Gegner stürzen sich auf ihn. Bei Eins gegen eins kann er sich ja ob seiner Kraft gut erwehren. Aber der wuselige Typ, der mal zwei oder gar drei Mann ausspielen kann, ist er wohl eher nicht.

    Da aus dem zentralen Mittelfeld nicht viel gescheites kommt, sprich mal ein GUTER, öffnender, überraschender Pass, welcher Haller freispielen würde, ist er momentan leider auf ziemlich verlorenem Posten.
    Und die Außenspieler, die die Spitze(n) mit Flanken füttern sollten, halten sich auch noch merklich zurück.
    Vielleicht sollte man das (kurze) Experiment wiederholen, als man wie gegen Augsburg Haller und Jovic aufstellte. Jovic ist wuseliger, quirliger. Haller schafft Räume durch seine körperliche Wucht. Die könnten vielleicht bestens zueinander passen und im Sturm harmonieren.
    Und wenn Boateng dann auf der Zehn spielt (und dies dann bitte besser als gestern) – ja vielleicht schießen sich die Tore dann leichter.

    Wie du schon geschrieben hast, vielleicht brauch es diesmal einfach noch ein bissi Zeit bis die Rädchen ineinander greifen.
    Aber – um nochmal aufs Mittelfeld zu kommen – man sieht, dass ein Fabian uns dort extrem fehlt. Spielwitz und Überraschungsmomente ist/sind momentan rar gesät bei der Eintracht.

    Aber dank des mit etwas Dusel errungenen gestrigen Sieges können wir recht locker nach Leipzig fahren. Denn die Erfahrung lehrt uns ja, dass wir auswärts für drei Punkte nur ein Tor benötigen! (Haller auf Jovic… Toooor!)

  2. Gaucinivic und Rebic sind ja durchaus in der Lage, im 1:1 eine Abwehr aufzureißen. Allerdings sind Fernandez und Hasebe wohl nicht die benötigten Umschaltspieler – bei de Guzmann weiss man es noch nicht.
    Fabian fehlt sehr. Keine Ahnung, ob ein fitter Stendera entscheidend helfen könnte. Den Kamada haben wir ja auch noch – scheint aber noch zu leicht.
    Haller macht das so gut er kann. Aber alleine kann er das kaumn packen – zumal wenn er sich permanent bei den hohen Bällen aufreiben muss.
    … und der Prince … leider … ist keine besonders große hilfe.
    Kann sein, dass es mit Jovic besser würde.

  3. Ergänzungsspieler,

    Gacinovic ist im Moment unser Bester. Über Rebics Rückkehr habe ich mich sehr gefreut. Der muss nur noch ein bissi abgezockter werden. Vielleicht klappt’s ja gegen die Dosen, dass die Flügelzange kneift.

    Aber im zentralen Mittelfeld – da habe ich das Gefühl als ob die Spieler vom Rasen auf Sand oder tiefen Matsch als Untergrund wechseln würden. Meist ist sofort das Tempo raus. Und eine gewisse Ideenlosigkeit ist meines Erachtens auch zu bemerken.

    Warten wir mal Samstag ab. Vielleicht strafen sie mich Lügen und beweisen (mal wieder), das ich null Ahnung vom Fußball hab.

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