Götterdämmerung. Tag 3.

von UliStein

Noch immer sind die hohen Wellen nicht zur Ruhe gekommen. Die hohen Wellen, die es geschlagen hat, dass Alex Meier nach 14 Jahren keinen neuen Vertrag bei der Frankfurter Eintracht mehr bekommt.

Konzentrierte sich der Ärger vieler Fans zunächst (nachvollziehbarer Weise) auf das Prozedere rund um diese Entscheidung, bekommt die Sache aus meiner Sicht seit gestern einen etwas anderen Zungenschlag. Denn da erschienen sowohl in der FR als auch in der FNP Artikel, in denen Alex Meier ausführlich zu Wort kam, und mit denen in meinen Augen ganz klar Politik gemacht werden soll.

Ich habe lange keinen Artikel mehr gelesen, in dem schwarz und weiß so eindeutig verteilt war, wie hier.

ZITAT:
“Sein Klub, für den er 14 Jahre spielte, mit dem er auf- und abstieg, mit dem er auf europäische Touren nach Vigo, Baku oder auch Porto ging und für den er die Torjägerkanone holte, legt auf seine Dienste keinen Wert mehr. Alexander Meier, die Ikone, wird niemals mehr wieder das Trikot mit dem Adler auf der Brust überstreifen. Das ist eine Entscheidung von Sportvorstand Fredi Bobic, der den Publikumsliebling letztlich eiskalt abservierte. Für Meier ein Schlag ins Kontor.” 

Quelle: Alex Meier: Die grosse Leere des Alex M.

Kann man so schreiben, muss man meiner Meinung nach nicht. Und das im weiteren Verlauf des Artikels erwähnt wird, es hätten keine Verhandlungen stattgefunden und Alex Meier sei dann überrascht gewesen, das ist für mich dann doch eher etwas lächerlich. Denn wozu hat ein gut verdienender Fußballprofi seinen Berater? Doch genau dazu, dass sich dieser um seine Vertragsangelegenheiten kümmert. Und wenn da bis relativ kurz vor Vertragsablauf nichts kommt, dann hakt der Berater nach. Ansonsten hat er seinen Job verfehlt.

Ach ja, und dann diese Mär, vom treuen Alex, der jetzt von eiskalten Kapitalisten entsorgt würde. Ich finde wirklich, da sollte man mal die Kirche im Dorf lassen. Wir reden hier über jemanden, der zumindest in den letzten sechs, sieben Jahren ein sicherlich gut siebenstelliges Gehalt nach Hause getragen hat. Und dafür lange Jahre Leistungen gebracht hat.

Nur ist nun halt der Zeitpunkt gekommen, an dem die sportlich Verantwortlichen den Gegenwert nicht mehr sehen und dann müssen Sie, Kraft ihres Amtes, eben handeln und Entscheidungen treffen. Und das haben Sie getan.

Wie gestern schon geschrieben, man kann über diese Entscheidung diskutieren, aber man muss sie eben auch akzeptieren. Und ich denke, keiner will und wird jemals die Verdienste von Alex Meier für die Eintracht bestreiten oder minimieren wollen. Aber dass ein hochbezahlter Spieler, der nahezu durchgängig die letzten 14 Monate verletzt oder in Reha war, Probleme bei der Vertragsverlängerung bekommt, finde ich jetzt nun nicht so verwunderlich.

Ich wünsche mir, dass es beide Seiten schaffen, den Prozess der Trennung mit Anstand durchzuführen. Und man sich dann zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt wieder zusammensetzen kann, um die vertraglich festgelegte Form der Zusammenarbeit aus zu gestalten.

Ich habe fertig.

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