#SGEBSC – mit Abstand

von UliStein

2:2 gegen Hertha BSC. Nach einem 0:2 Rückstand zu Hause. Das vierte Spiel in der Liga ohne Sieg. Aber immerhin mal wieder ein Punkt. Nahezu zwei Tage habe ich gebraucht, um meine Gedanken und Gefühle rund um dieses Spiel zu sortieren. Und selbst jetzt, während ich diesen Artikel schreibe, bin ich mir ehrlicherweise nicht sicher, wohin mich dieser Text führen wird.

Zunächst einmal, um dieses Thema gleich am Beginn abzuhandeln, ich habe lange keinen so schlechten Schiedsrichter mehr im Waldstadion gesehen. Und zwar für beide Mannschaften. Wie die gelben Karten den Spieler zugelost wurden, ich habe es nicht verstanden. Und während das erste aberkannte Tor ja noch nachvollziehbar war, wurde es beim zweiten ehrlich gesagt hanebüchen. Aber egal. Vergossene Milch.

Was bleibt? Hertha kommt dreimal vor unser Tor und trifft zweimal. Die Abwehr war erkennbar nicht unser sicherster Teil am Freitag. Da muss der Adi bis Donnerstag nochmal in medias res gehen und die Jungs deutlich einnorden. Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob man nicht lieber mit Touré, Hinteregger und N’Dicka antreten sollte, weil mir der HaseB doch weit von seiner Bestform weg scheint.

Ich fand übrigens am Freitag den Spielaufbau ganz manierlich, und, wenn man das ganze Spiel so revue passieren lässt, eigentlich haben wir nach den (vor allem offensiven) Grottenkicks der letzten Wochen wieder wie eine Mannschaft aus dem oberen Mittelfeld gespielt.

Und es hätte gegen eine erschreckend harmlose Hertha eigentlich zu drei Punkten langen müssen, wenn die Stürmer und offensiven Mittelfeldspieler (und wie gesagt der Schiedsrichter) einen glücklicheren Tag gehabt hätten. Irgendwo im blog-g schrieb gestern oder vorgestern der MrBoccia, wenn wir einen Knipser vorn drin gehabt hätten, hätten wir 4:1 gewonnen. Kann man so stehen lassen.

Nach 14 Spieltagen muss man leider konstatieren, dass Paciencia vollkommen überspielt ist, man bei Silva nach wie vor nicht das Gefühl hat, dass die Integration gelungen und die richtige Position gefunden ist, und die Geschichte mit Dost ist inzwischen sehr merkwürdig.

Da wird ein Spieler geholt, der nach relativ kurzer Zeit selber einräumt, konditionelle Defizite zu haben, er macht zwar acht von zwölf möglichen Spielen in der Liga, aber irgendwie scheint ihn etwas massiv zu behindern. So massiv, dass man ihn jetzt bis zur Winterpause aus dem Spielbetrieb nehmen musste (wollte?). Man kann nur hoffen, dass er nach einem erfolgreichen Trainingslager in der Rückrunde das liefert, was man sich von ihm verspricht. Und das ist ja nicht wenig.

Genauso wie man nur hoffen kann, dass im Trainingslager die in allen Mannschaftsteilen nach wie vor vorhandenen Defizite behoben werden können, man quasi die Saison, die ja zu früh begann, noch einmal re-starten kann. Denn ob man in die Abwehrkette mit ihrer häufig wackligen Struktur schaut, ob man das nach wie vor spielerisch verbesserungswürdige Mittelfeld und den un-abgestimmten Sturm schaut, es kann nur besser werden.

Eine Idee, die in den sozialen Medien in den letzten Tagen und Wochen immer wieder hochgekommen ist, die Rückkehr von Rebic, würde ich aber dabei direkt wieder vergessen. Denn nach allem, was man so hört, ist bei und vor dem Wechsel so viel Porzellan zerschlagen worden, dass da sehr viele Menschen sehr weit über Schatten springen müssten.

Aber auch das ist Zukunftsmusik. Nun heißt es, für die Spiele gegen Guimaraes, auf Schalke, gegen Köln und zuletzt gegen Paderborn nochmal die Kräfte zu bündeln und neben dem Überwintern im Europapokal wären 6 plus x Punkte in der Liga wichtig und möglich. Ansonsten bewegen wir uns auf mittlere Sicht im Niemandsland. So wie derzeit. 7 Punkte zum ersten EL-Platz und 6 Punkte zum Relegationsplatz. Nicht schön.

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