Bis jetzt war die Saison der Frankfurter Eintracht geprägt von der fehlenden Konstanz. Guten Spielen gegen so genannte große Clubs, 5:1 gegen die Bayern, 2:2 gegen den BVB oder die zwei Siege gegen RBL, folgten regelmäßig Niederlagen gegen die Kleinen. Ich sage nur Paderborn.
Und natürlich waren solche Niederlagen durchaus auch der mangelnden Motivation oder Einstellung geschuldet. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Motivation gegen die Schwergewichte in Liga und Europapokal immer gepasst hat, auch wenn die Ergebnisse manchmal nicht danach ausgesehen haben. Will sagen, auch gegen den FC Arsenal zu Hause wurde zwar deutlich verloren, es wurde aber gekämpft.
Und da bin ich jetzt bei meinem Alarmzeichen aus der Überschrift. Man hatte gestern, eigentlich zum zweiten mal binnen kurzer Zeit, das Gefühl, dass nahezu die komplette Mannschaft vollkommen gleichgültig gegenüber dem Resultat war. So nach dem Motto, hier können wir heute eh nichts reißen, lasst uns schauen, dass wir unverletzt für die nächsten Aufgaben sind. Die einzigen für mich sichtbaren Ausnahmen waren Kostic, Trapp und mit Abstrichen Hinteregger. Im großen und ganzen erinnerte mich das Spiel sehr stark an den Auftritt in Dortmund vor kurzem.
Mein derzeitiger Eindruck ist, die Mannschaft hat die Auswärtsspiele innerlich abgeschenkt und hofft, mit den Heimspielen gegen M’Gladbach, Freiburg, Mainz, Schalke und Paderborn die Klasse halten zu können. Ganz ehrlich, liebe Freunde mit dem Adler auf der Brust, das mag rechnerisch hinhauen, aber wenn nur zwei von den Spielen verloren würden, könnte es durchaus Essig sein mit mit dem Klassenerhalt auf die ‘leichte’ Tour.
Denn das müssen wir uns klar machen, die Mannschaft ist seit Samstag wieder mit drin in der Verlosung um die Abstiegsplätze und den Relegationsrang. Daher muss da schleunigst wieder ein anderer Wind rein und die Konzentration auf das Kerngeschäft geschärft werden. Vielleicht hilft dazu ja die unangenehme Pokalauslosung? Denn der Weg nach Berlin ist mit dem Umweg über München nun nicht unbedingt leichter geworden. Das wissen wir nicht erst seit Edmund’s gescheitertem Sturm aufs Kanzleramt.
Und dann kommt ja noch hinzu, dass die Eintracht derzeit an den anderen Fronten auf dem Weg in eine neue Dimension scheint, wenn man den Berichten glauben darf. Dazu sollte die Mannschaft dann aber auch dringendst ihr Scherflein beitragen. Ansonsten wäre das Ganze ein Muster ohne Wert (siehe Bild).