Kevin Trapp vor einem Wechsel? Gar nach Berlin zum bald ganz großen Big-City-Klub? Seit Tagen wabern Gerüchte durch die Presse, auf diversen Plattformen wird diskutiert, und all das angefeuert von Aussagen unseres Sportvorstands sowie unseres Aufsichtsratsvorsitzenden.
Ich habe es ja schon an anderer Stelle geschrieben, rein vom fußballerischen her habe ich keine Angst. Mit Frederik Rönnow als Nummer eins und einem neuen Herausforderer, der das Zeug hat, mindestens ein guter Back-up zu sein, klappt das schon. Er hat ja schließlich letzte Saison bewiesen, dass er das Zeug dazu hat. Nein, mich beschäftigt etwas ganz anderes.
Da wird ein Torhüter aus Paris geholt, es wird viel Geld ausgegeben. Dieser Torhüter ist (angeblich) auch der Spitzenverdiener im Kader und soll zum neuen Gesicht der Eintracht gemacht werden. Und all das ist gerade einmal zwölf Monate her. Natürlich sind das keine normalen zwölf Monate, dazu ist zu viel passiert.
Aber rechtfertigt das, den einmal eingeschlagenen Weg so schnell wieder zu verlassen? Ist der finanzielle Druck wirklich so groß? Das kann ich mir eigentlich nicht wirklich vorstellen, wenn ich die letzten Monate und Jahre so Revue passieren lasse. Oder ist es vielleicht doch nicht eher so, dass die sportliche Komponente für Enttäuschung bei Trainer und Vorstand gesorgt hat?
Denn das muss man auch ganz nüchtern festhalten: Kevin Trapp hat eine für seine Verhältnisse maximal durchschnittliche Saison gespielt. Er hat die gehalten, die er halten musste. Es gab kaum gröbere Schnitzer. Aber auf der anderen Seite gab es eben auch kaum herausragende Spiele oder Paraden.
Und vielleicht ist auch das der Hintergrund, dass man sich in den Gremien der Eintracht gesagt hat, man schafft mal einen Markt um dieses Missverhältnis zu beenden? Würde ich bei einem so langfristig angelegten Engagement doch eher überraschend finden.
Und vielleicht ist alles ja auch ganz anders, vielleicht will Kevin Trapp selber weg; oder es sind auch nur Nebelkerzen nach dem Motto ‘wir sind so arm’? Aber wie immer, wir wissen nichts.
Und bleibt also (wie immer) nur, zuzusehen und zu hoffen, dass die besten Entscheidungen für die Eintracht getroffen werden. Und da haben die derzeit Verantwortlichen (zumindest bei mir) noch den einen oder anderen Credit-Point auf dem Konto.