#SGEBMG – Am Scheideweg

von UliStein

Nach Spieltag 11 steht die Eintracht auf Platz neun der Tabelle, zwei Siege, sieben Unentschieden und zwei Niederlagen auf ihrem Konto. Graues Mittelmaß in Perfektion. Und die Perspektiven? Wenn die Mannschaft weiter so liefert, wird zum Ende der Hinrunde die Abstiegszone noch näher sein und die Frage nach einer Teilnahme an Europäischen Wettbewerben noch lächerlicher klingen als heute schon.

Und um das Bild weiter zu verdunkeln muss man nur einen Blick auf die Maintracht-Statistik werfen. Denn betrachtet man nur die Entwicklung der letzten sieben Spiele, dann hat die Eintracht in dieser Periode 0,71 Punkte geholt, eindeutig die Bilanz eines Absteigers. Und so ist die Ansage ganz einfach, es hilft nur noch eins, es helfen nur noch Siege, wie auch in der Grafik ersichtlich. Denn dort sieht man die prognostizierte Entwicklung bei drei Siegen oder drei Niederlagen aus den Spielen gegen Mönchengladbach, Augsburg und Leverkusen.

Unentschieden helfen nicht mehr. Das bedeutet natürlich auch, dass Aufstellungen mit acht defensiven Spielern wie gegen Wolfsburg der Vergangenheit angehören müssen. Die Eintracht muss wieder auf den Platz gehen mit der Vorgabe, dem Spiel einen Stempel aufdrücken zu wollen. Agieren statt reagieren ist die Gunst der Stunde. Dabei geht es nicht um mehr, nein dabei geht es um effektiveren Ballbesitz.

Dazu gehört übrigens auch, die Präzision im Spiel drastisch zu erhöhen, denn das Nachsetzen bei verlorenen Bällen kostet zusätzliche Körner, und zwar genau die Körner, die gern fehlen, um ein Spiel erfolgreich zu gestalten. Und Präzision erreicht man durch eine gute Abstimmung. Die wiederum eine eingespielte Mannschaft voraussetzt.

Das ist übrigens aus meiner Sicht die wichtigste Aufgabe derzeit für Adi Hütter. Er muss jetzt die Mannschaft zusammenstellen, die die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Und zwar mit Perspektive bis Saisonende und nicht für die nächsten drei Wochen. Und da kann Adi Hütter auf Erkenntnisse aus den Spielen gegen Union und den BVB aufbauen, und er sollte auch vor harten Entscheidungen nicht zurückschrecken.

Wenn ich an seiner Position stünde, dann würde meine Kette hinten ab sofort aus Tuta, Hinteregger und N’Dicka bestehen, wobei ich derzeit nicht wüsste, ob ich nicht lieber N’Dicka zentral stellen würde und Hinteregger nach links. Und Tuta muss sich mit seinen Nebenleuten einspielen, denn er muss Abraham ersetzen. Und wann soll er das üben, wenn nicht jetzt.

Mein Mittelfeld bestünde derzeit aus Rode und Sow als defensiver Achse, außen Kostic und Durm, davor Barkok und Kamada. Die Aufstellung gegen den BVB. Nach wie vor vollkommen richtig in meinen Augen und es ist mir nach wie vor vollkommen unverständlich, warum Hütter gegen Wolfsburg gezaudert hat, diese Formation zu wählen.

Im Sturm ist Silva nach wie vor für mich gesetzt, wobei auch Younes eine Alternative sein kann, der dem Spiel zusammen mit Barkok rechts und Kamada zentral mehr Tiefe geben könnte. Dazu könnte man, wenn Kostic weiter schwächelt, bei dieser Konstellation noch Willems einbauen, was dann fast Richtung Viererkette deuten würde. Mir gefällt diese Alternative fast ein bisschen besser…

So sähe sie also im Grunde aus, die Elf, die ich heute gegen Gladbach und auch gegen Augsburg stellen würde. Mal sehen was Adi Hütter tut. Ich bin ja noch nicht soweit ihn anzuzählen, aber langsam müssen die Mannschaft und das Trainerteam liefern, zumal durch die fehlende Winterpause die Optionen zum Nachregulieren bei nahe Null liegen.

Eine Anmerkung noch: die gestrige Pressekonferenz zum heutigen Spiel hat mich dann doch einigermaßen erschüttert. Denn sowohl die Meinung, dass die SGE bis zur 75. Minute ein gutes Spiel gemacht habe sowie die Aussage, dass Ilsanker viel besser sei als er von außen gesehen würde, haben mich eher fassungslos zurückgelassen. Und sich jetzt über mangelnde Alternativen im Sturm auszulassen, nachdem er vorher dem Joveljic-Transfer zugestimmt haben muss, das erscheint mir auch keine zielführende Kommunikation.

Mal sehen, wie das heute Abend ausgeht.

4 Gedanken zu „#SGEBMG – Am Scheideweg“

  1. Etwas weniger als 1 Tag nach der PK, weniger als 1 Tag vor dem nächsten Spiel. Gestern schrieb ich einer Messenger-Gruppe: ich wünsche mir ein 1:5 und ein Ende.

    Heute ist das immer noch so. Es tut mir so leid wie möglich, aber ich komme mit dem entwicklungslosen Hü-und-Hott-und-Hottehü-Hütter-Trainer nicht mehr klar. Ich komme damit nicht mehr klar. Ich komme damit sowas von nicht mehr klar.

    Boah, ich habe Emotionen.

  2. korken,

    Ich fand ja den Kommentar mit einer Zwischenbilanz nach MGL und Augsburg von Hütter überraschend. Sieht er vielleicht selber, dass er etwas ändern muss?

  3. UliStein,

    Vor genau 1 Jahr hätte er das schon einmal sehen müssen. Vor Beginn des ersten Corona-Breaks im Frühjahr ebenfalls. Und?

    Wenn man mich einmal veräppelt, ist der Veräppler schuld. Wenn mich zweimal veräppelt, ist der Veräppler schuld. Beim dritten Mal bin ich selbst schuld.

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