#SGEFCB – Eine Frage der Statik

von UliStein

Es war die 32. Minute im Heimspiel gegen den 1. FC Köln als der zumindest laut Kicker ordentlich leitende Schiedsrichter Frank Willenborg Djibril Sow nach dessen ich glaube drittem Foul zu Recht die gelbe Karte zeigte. Leider wurde im TV die Reaktion unseres Übungsleiters nicht dokumentiert, aber Begeisterung sähe vermutlich anders aus. Denn damit ist der in den letzten Wochen und Monaten immer besser ins Spiel gekommene Eidgenosse gegen den FCBäh wegen der fünften gelben Karte gesperrt. Und der Trainer zum Umbau der in den letzten Wochen so herausragend funktionierenden Mittelfeldzentrale gezwungen.

Und da Sow in den letzten Spielen mehr und mehr in die für ihn von Anbeginn an vorgesehene Rolle des Mittelfeldmotors gewachsen ist, steht damit die gesamte Statik des Spiels auf dem Prüfstand. Denn es gibt (mindestens) zwei Wege, diesen Verlust zu kompensieren. Ich möchte es mal den defensiven und den offensiven Weg nennen.

Für mich würde defensives Herangehen bedeuten, eigentlich nur den gesperrten Spieler zu ersetzen und die anderen Positionen (soweit kein Spieler verletzt ist oder in den Augen des Trainerteams eine Pause braucht) zu belassen wie gehabt. Hieße für mich, dass Sebastian Rode die vakante Position besetzt und als Achter versetzt zu Hasebe agiert. Vorteil ist natürlich, dass die eingespielte Truppe nahezu unverändert bliebe, Abläufe weiterhin funktionieren könnten. Nachteil ist zum einen, dass man für ein zu erwartendes mehr auf Konter ausgelegtes Spiel der SGE nicht optimal besetzt wäre und dazu noch dass Sebastian Rode eigentlich seit Wochen keine Spielpraxis hat. Grafisch dargestellt sähe das so aus:

Wenn man sich aber vor Augen hält, dass die Bayern nach wie vor dem Ballbesitz-orientierten Stil frönen, könnte mein eher offensiver Lösungsansatz zum Tragen kommen. Man bringt mit Hrustic für Sow, Barkok für Durm und mit Jovic für Younes drei neue Spieler, wobei die Positionen von Hrustic und Barkok eher denen ihrer raus-rotierten Kollegen entsprechen. Jovic hingegen sollte mehr als eine hängende Spitze agieren und damit Konterstärke und Geschwindigkeit in vorderster Front erhöhen, während Daichi Kamada etwas zentraler und damit mehr aus der Tiefe agieren sollte. Also in etwa so:

Ich weiß, man kann viel diskutieren, man kann auch in der offensiven Variante Rode bringen, ich denke aber, man bracht dann ein spielstärkeres Momentum in der Zentrale um die Konter gut einleiten zu können. Man kann auch etwas mehr auf Sicherheit setzen mit Durm statt Barkok. Jedoch ist der Kern meiner Änderung, der Wechsel von Jovic für Younes aus meiner Sicht nicht diskutabel, denn zum einen wirkte Younes gegen Köln etwas überspielt und zum anderen hat man beim Auftritt der Bayern gegen Bielefeld gesehen, wie anfällig der Rekordmeister in der Deckung derzeit ist. Und da kann die Power von Jovic doch eigentlich nicht verkehrt sein. Und dann lässt man Luka spielen soweit die Füße tragen und ersetzt ihn dann durch einen etwas defensiver orientierten Akteur um die Führung über die Zeit zu bekommen.

Klingt doch nach einem Plan, oder?

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