#SVWSGE – Übers Mittelfeld

von korken

Übers Mittelfeld. Jaja. Es geht nicht um das, was ihr denkt, dieses graue Ding namens Mittelfeld. Es geht ums Mittelfeld! Ja genau, das Ding in der Mitte von diesem ca. 5000 qm großen grünen Rechteckes mit diversen Linien.

Genauer gesagt, es geht um unser Mittelfeld. Und um so manche Nuancen auf dem Platz, die eben doch mal den Unterschied machen. In Bremen beim SV Werder. Die auf Platz 12 genau in jenem Mittelfeld dümpeln, potentiell sogar mit Tuchfühlung nach unten. Nachdem sie vor 4 Spielen die Big Shitty Hertha zerlegt haben kam gegen Schalke und Freiburg wenig bei rum, nämlich 2 Punkte. Um dann von Hoffenheim zerlegt zu werden. Über unsere Serie diese Saison will ich jetzt gar nicht sprechen, kennt ihr.

Als kurzen Exkurs, ich denke wir können und müssen das nochmal beleuchten, sickerte heute durch, dass man unseren begnadeten Scout Ben Manga wohl zum Nachfolger von Sportdirektor Bruno Hübner machen will. Das freut mich persönlich sehr und ist ein für mich mehr als deutliches Indiz, dass die Personalie Bobic –> Hertha nämlich auch nur genau eins ist: heiße Luft. Warten wir es ab und reden darüber mal in den nächsten Tagen oder Wochen.

Aber zu Bremen. Zum Mittelfeld. Hier geht mein Dank wieder an CREATEFOOTBALL für die Daten, die sie uns zur Verfügung gestellt haben. Interessiert hat mich persönlich nämlich genau folgendes: wie ist es so statistisch und fußballanalytisch, wenn man sich Rode und Sow im Vergleich anschaut? Die beiden geben sich derzeit ja sprichwörtlich die Klinke in die Hand und wechseln sich ab. Was macht sie also so anders oder auch so gleich?

Zuerst einmal in etwas Prosa. Djibril Sow ist ein Spieler, der die Defensivlinie beschützt. Robust, mit Spielintelligenz, ein Arbeiter, der Lücken stopft und damit eine Kompaktheit herstellen kann. Seine Passquote ist hoch, er geht oft und gerne in Dribblings und ist nahezu überall auf dem Spielfeld in Aktionen eingebunden.

Sebastian Rode im Vergleich dazu zielt auf die Eroberung von Bällen ab. Er will das gegnerische Spiel unterbrechen, zerstören und unterbinden. Er grätscht oft dazwischen und und geht deshalb energisch in Zweikämpfe.

In Zahlen:

Statistik (pro 90 Minuten, nur BL)Djibril SowSebastian Rode
Passquote88 % – 39 Pässe85 % – 45 Pässe
Defensivzweikämpfe9 – 4.7 gewonnen10 – 4.2 gewonnen
Interceptions (abgef. Bälle)67
Balleroberungen5.95.1
Tackling (Zweikampf / Grätsche)4.1 – 2.3 mit Erfolg4.9 – 1.5 mit Erfolg

Beide Spieler können also für unser Mittelfeld entscheidend sein und mit Blick auf die Statistikwerte sind sie beide gute Spieler, die dafür sorgen, dass sich unsere Offensive mit Barkok-Kamada-Younes (also mit eine Auswahl derer) gut entfalten und frei bewegen kann. Rode hat aber, das sieht man bei den “Tacklings”, eine deutlich schwächere Quote und damit einen qualitativen Nachteil gegenüber Sow.

Was heißt das taktisch für Freitag? Gegen die Bayern, als Sow ausfiel, musste Rode einspringen und konnte gemeinsam mit Hasebe als ähnlich veranlagtem Spieler (“Ball Winning Midfielder”) hinten dichthalten und die Defensivabteilung gut unterstützen. In Halbzeit 2 war das auch für mich sowas wie ein taktischer Schlüssel zum Erfolg. Gegen Bremen aber sehe ich Sow wieder vorne als “Holding Midfielder”, als einen, der das Spiel robuster macht, mehr mitliest und offensiver besser einleitet und eben überall auch Lücken stopft.

Perspektive für die Zukunft? CREATEFOOTBALL erwähnt hier beispielsweise Leon Goretzka als einen sogenannten Box-To-Box-Midfielder, der Bälle durch das Mittelfeld dribbeln kann. Sow könne das, so sagen die Statistiker und Fußballanalysten. Wenn er denn die Zeit bekommt, dass zu üben und zu vertiefen. Für mich aber passt das genau zur Entwicklung, die Sow bei uns bereits gemacht hat. Und die wir fast alle so nicht für möglich gehalten hätten.

In diesem Sinne. Bremen. Freitag Abend. Ein angeschossener Nordseefisch ist gefährlich. Am Bleischrot kann man sich die Zähne ausbeißen. Oder sich vergiften. Will ich nicht, verstanden?

Mein Tipp: #SVWSGE 1:3. Wird ja irgendwie zu einer Art Standardtipp. Aber egal. Mir gefällt er.

1 Gedanke zu „#SVWSGE – Übers Mittelfeld“

  1. Dann werden wir sie wohl am Freitag zusammen auf dem Platz sehen, auch wenn sich Hütter in der gestrigen PK da noch etwas bedeckt hielt. Denn Hasebe wird wahrscheinlich nach hinten auf die Hinteregger-Position gehen und Hinteregger den gesperrten N’Dicka ersetzen.

    Damit ist der Platz von Hasebe für Rode frei und Sow kommt in seiner gewohnten Position zurück. Ein Hoch auf die Kaderplanung, die eine solche Rotation ermöglicht. Und Grüße an Ben Manga. 😉

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