#SGEFCA – Trendwende incoming?

von korken

Das war er also, der erste Heimspieltag seit ganz schön langer Zeit vor wenigstens einigermaßen vielen Zuschauern. 22000 haben sich in den Wald verirrt, das heißt, 3000 Karten blieben unverkauft. Wenn ich von 5 % Auswärtskontingent für Augsburg ausgehe, d. h. 1250 Tickets, hieße das, 1750 Karten für Frankfurter sind nicht über den Tresen gegangen. Überraschend, einerseits. Nicht überraschend, andererseits. Inzidenzen hoch, alle oder keiner, doch noch genug mit “Sorgenfalten” bei großen Menschenmassen, (kleine) Ticketpersonalisierung, Gründe gibt es noch und nöcher. Aber immerhin eine Art Trendwende.

Für mich ging es mit dem Eintracht-Laien zu Fuß durch den Wald von Neu-Isenburg aus. Die Waldschneisen wie immer, da fahren ja genug Fahrräder lang, verirren sich Gassigänger oder es wird einfach brav gejoggt. Aber die letzten Waldmeter, die sprachen eine deutliche Sprache: hallo, ich bin’s, die Natur. Ich hole mir das alles zurück. Und der sonst 2 m breite, ordentlich getrampelte Weg, der war quasi weg. Und jetzt wieder Wandersleute respektive Fußballpilger. Trendwende!

Kurz vor dem Waldparkplatz aus Richtung Neu-Isenburg

Der Zutritt zum Stadion erinnerte mich an eine Mautstelle, mehrere Spuren, sortiert nach: Getestet, Geimpft/Genesen sowie Geimpft/Genesen inkl. Registrierung bei der Eintracht. Der Laie mit Print-At-Home-Ticket und Impfnachweis, der korken mit mainaqila-Ticket mit Registrierung. Beides ging erstaunlich problemlos. Also: drin!

Und drin die bekannte Maskenpflicht, auf zum Museum, Maske runter, Bier dazu. Ich muss sagen, der Umgang der Security war angenehm. Man zwang niemanden im Freibereich zur Maske, außer es wurde zu eng mit viel menschlicher Nähe, dann bekam man freundliche und nette Hinweise auf “haltet bitte Abstand oder Maske auf!” – damit konnte ich umgehen.

Bargeldzahlung an den Ständen auch problemlos, digitales Zahlen mit meiner eigenen Kreditkarte habe ich diesmal nicht getestet. Das gibt dann den Stadiontest V2 beim (hoffentlich) nächsten Kick.

22000 Menschen. Rundherum konnte man schon sagen, es ist recht ruhig. Aber im Stadion selbst dachte ich nur: wie schnell man vergisst, was 51500 bedeuten und wie viel 22000 einem doch vorkommen können. Die Sitzerei im Stadion war auch angenehm, das Schachbrettmuster konsequent eingehalten. Und alle, für mich wirklich alle, hielten sich an die Regeln. Auf den Plätzen, draußen. Wenn es eng wurde (Kassen, Getränke, Toilette, etc.) wurde sich maskiert. Das Gesundheitsamt dürfte nichts zu schimpfen haben.

Und dann: im Herzen von Europa. Ich hatte wie wohl recht viele ein wenig Pipi in den Augen. Es fehlte. So sehr. Aber es fehlte, da kann ich vorgreifen, dennoch viel. Weil eben die Bude nicht voll war und nicht wirklich alle Fangruppen am Start sein konnten bzw. wollten.

Sportlich war es natürlich auch. 21 zu 4 Torschüssen wurden gezählt, so las ich dann in der Presse. Und ehrlich, ich fragte mich, wo die 21 SGE-Versuche herkamen. Es fehlte, das hatten wir letzte Woche schon, deutlich an der Synchronisierung. Noch immer. Der letzte Ball war mal zu verspielt, der Laufweg 1 m ungenau oder eben auch der Pass 50 cm daneben. Willen konnte man aber sehen. Auch die Idee. Und das stimmt mich immer noch sehr zuversichtlich!

Sow für mich, und wohl nicht nur, der Mann des Spiels, klug, organisiert, saubere Pässe, Wille. Borré hing in der Luft weil, siehe oben, Synchronisierung und so. Und die Abwehr wirkte deutlich stabilisierter dank Viererkette (die aber für mich oft genug auch nur eine Dreierkette war, je nachdem ob man vorwärts oder rückwärts agierte). Positiv dazu: Augsburg (waren wir zu stark oder sie zu schwach?) mit eben nur 4 Torschüssen, das sagt auch alles über das Spiel aus. Man ließ nach hinten de facto nichts zu und konnte vorne leider die wenigen Möglichkeiten nicht verwerten.

Der Schiedsrichter sei ein Desaster und Silva fehle, so die Kloansprache meines Pinkelnachbarn. Naja, der Schiri war sicher nicht toll, verpfiffen hat er es nicht. Und ob Silva die ungenauen Bälle hätte besser verwerten können, geschenkt.

Ich lehne mich aus dem Fenster: Bielefeld, nächstes Wochenende, Trendwende Incoming!

(Titelbild: Imago Images)

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