#SGERBL – The Lucky One

von UliStein

Am Freitag wollte Kollege Korken hier noch den Leipzigern den Marsch blasen, heute kann die SGE nach diesem Spiel froh sein, einen Punkt im Waldstadion behalten zu haben. Mal ganz im Ernst, und unter Vermeidung aller fußballtypischen Floskeln, solche Spiele rettest Du nicht oft in einer Saison. Klar, wenn Forsberg diesen Hundertprozenter reinmacht, dann ist Schicht im Schacht. Aber so konnte Tuta in Minute 94 zum Held werden. Ihm gönne ich es wirklich.

Aber ansonsten? Was war denn das? Angefangen bei einer Aufstellung, bei der Durm plötzlich links neben Kostic (gefühlt) aufgetaucht ist, mit Borré als einziger Spitze, der sich gegen die Leipziger aufopferungsvoll kämpfend sehr, sehr schwer tat, mit einem Kamada, der sich wieder mit der Lenkung des Spiels überfordert zeigte, kurz, Pleiten, Pech und Pannen.

Klar, ein Punkt bleibt in Frankfurt, obwohl der einzige statistische Wert, in dem die Eintracht überlegen war, die Laufstrecke war (118 zu 116 km). Leipzig schoss öfter aufs Tor (14 zu 11 Schüsse, wo immer die 11 auch hergekommen sein sollen), spielte mehr Pässe (525 zu 456), und das mit einer signifikant bessern Erfolgsquote (78% zu 72%), gewann 55% der Zweikämpfe und hatte deutlich mehr Ballbesitz (54%). Aber Leipzig hatte keinen Tuta.

Was Leipzig aber hatte, das war ein Konzept und eine offensive Idee. Bei der Eintracht hieß die offensive Idee viel zu oft, den Ball auf Kostic zu geben und dann zu hoffen, dass der irgendetwas daraus macht. Was mir vollkommen fehlt, ist nach vier Monaten immer noch eine Idee, was Glasner mit der Mannschaft eigentlich spielen will. Offensives, hohes Pressing mit schnellem Umschalten? Bälle in die Schnittstelle mit dem Ziel, die schnellen Spieler einzusetzen? Viel über außen? Ich weiß es nicht. Hoffentlich weiß es der Trainer und bekommt es in kürzester Zeit vermittelt.

Denn auch wenn Krösche natürlich Glasner nach dem Spiel den Rücken stärkte, wenn das gegen Fürth schiefgehen sollte ist, entschuldigt die Formulierung, die Kacke am Dampfen. Piräus ist Kür, sollte aber tunlichst nicht allzu deutlich verloren gehen.

Ich bin ehrlich, mir fehlt langsam aber sicher der Glaube, dass der Trainer eine nachhaltige Wende hinbekommt. Auch weil ich im Hinterkopf habe, dass da gestern mit Borré nur ein einziger Neuzugang auf dem Feld stand und trotzdem keinerlei Automatismen zu sehen waren. Da ist glaube ich nicht nur spielerisch einiges im Argen.

Hoffen wir mal, dass mich Glasner mit den nächsten beiden Spielen eines besseren belehrt.

Titelbild: Alex Grimm/Getty Images

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