Da war es Samstag, es war 15.30 Uhr, es war Prime-Time. Das erste Spiel seit etwas über zwei Jahren, in dem wieder Vollauslastung erlaubt war und mit 50.500 Zuschauern auch nahezu ausverkauft gemeldet werden konnte und durfte. Wow, was für eine Stimmung. Da ich selbst nicht live vor Ort sein konnte gab es eben nur (Re-Live)-Fernsehen. Aber selbst da, wow, endlich wieder mal richtig was los im Stadion.
Aber irgendwie war ich ja wohl doch da, nur anders. Danke an die vielen Fotografen, die mir mit vielen Zwinkersmilies das hier zuschickten!
Dann gab es da noch so diverse Veröffentlichungen, zum Beispiel dieses “Selbstverständnis”:
Nicht falsch verstehen, ich finde, der Ton macht die Musik. Und den Ton dieses Selbstverständnisses halte ich für voll und ganz daneben. Zumindest Teile davon. Denn ich sage es mal so: ja, Unterstützung ist WICHTIG. Unterodnung? Wie war das in den letzten zwei Jahren? Well then. Fahnen, JA! Es wird nicht fotografiert oder gefilmt? Wieso? Ja, ich stimme zu, keiner sollte 90 Minuten am Handy hängen. Man ist beim Fußball. Aber Erinnerungen mitnehmen? Wirkt für mich als “verhindern von Beweisen” der schick aussehenden Pyroshow. Besoffenes Rumgeprolle ist blöd? JA! Social Media ist “ein Feind”? Muss man so nicht sehen. Aber für meine Nachbarn im Block, egal wo, bin ich sicher nicht verantwortlich. Aber geschenkt.
Das Spiel begann gewaltig. Es war laut, es war hell, es war rauchig. Es war was los! Aber tatsächlich kann man fast sagen, dass das auf den Rängen auch das Einzige war, was los war. Die Statistik sprach zwar in fast allen Belangen für die Eintracht, Torschüsse 21 zu 4, davon aber mit Mühe und Not überhaupt 4 halbwegs gefährlich. Ballbesitz 68 % – 32 %. Pässe 655 – 313, Zweikämpfe 59 % – 41 %. In der Laufleistung aber hingen wir deutlich hinterher mit 115,4 – 117,9 km.
UliStein schrieb mir nach ca. 20 Minuten: die nehmen das nicht ernst aufm Platz! Ich finde, das umschreibt es ganz gut. Kamada mit einem für ihn ja fast schon üblichen Bundesliga-Durchhänger, Borré einfach nicht der Killerstürmer, den du gegen massiv mauernde Fürther auf dem Platz brauchst. Wobei auch später Paciencia da nicht wirklich weiterhelfen konnte.
Was eigentlich bleibt ist mal wieder ein kollektives zu locker-nehmen oder gar Teilversagen gegen die Kellerkinder der Bundesliga. Ein Spiel, in dem wir wie schon öfter diese Saison noch hätten 5 Stunden spielen können, wir hätten den Ball nicht reinbekommen. Und die Kellerkinderspiele, da haben wir nun wahrlich viel zu wenig Punkte geholt. Und das ist am Ende auch genau der Grund, warum die Saison de facto durch ist. Da geht nach unten nichts mehr, nach oben aber auch nicht. Und da können wir uns auf den Kopf stellen und mit den Ohren wackeln.
Und dann ist da noch Hauge vs. Meyerhöfer. Gute Besserung nach Fürth! Foul, gelbe Karte, alles ok. Ein dummer Unfall. Und eine Szene, bei der mir im Fernsehen mal kurz recht übel wurde nur vom Zusehen. Ich hoffe, Hauge kommt damit klar, zumal er ja auf dem Platz auch schon direkt sehr deutlich durch den Wind war. Nachvollziehbar.
Und jetzt kommt Barcelona. Die am Wochenende mal den FC Sevilla mit 1:0 geschlagen haben und damit 12 ungeschlagene Spiele in Serie haben. Platz 2 in Spanien. Das, Sportsfreunde, wird eine ganz andere Nummer. Aber vermutlich auch wie üblich bei unserer Diva eine ganz andere Nummer in den Köpfen. Letzte Ausfahrt: Europaleaguefinale! Auf gehts!
(Titelbild: Getty Images)
Wieso sollte die Saison bei sechs Punkten Rückstand auf Platz fünf und noch sechs Spielen in Petto gelaufen sein? Zumal Freiburg, unser nächster Gegner, derzeit fünfter ist. Da ist noch was drin.
UliStein,
Deinen niemals endenden Optimismus hätte ich manchmal gerne.