Im Mittelpunkt #SGEKOE

von korken

Im Mittelpunkt. So kann man ja fast das ganze Spiel drehen, was am gestrigen Sonntag im Stadtwald stattfand. So vieles stand im Mittelpunkt. Zum Beispiel der fehlende erste Heimsieg seit dem 13. März 2022. Was ja auch so bleiben sollte. Oder die Verpflichtung von Junior Ebimbe (ein Jahr Leihe inkl. Kaufoption, was man so liest und hört, wohl verpflichtend bei Klassenerhalt). Oder die erste Halbzeit. Die zweite Halbzeit. Der Schiedsrichter. Und der VAR. Ich versuche mal, mich einzuordnen.

Halbzeit 1 wäre aus meiner Sicht schnell erzählt. Ein Fußballspiel zweier Bundesligisten mit ohne wirklich zwingende Torchancen. Es fand also alles im Mittelpunkt (aka Mittelfeld) statt.

Halbzeit 2 wiederum wachte die Eintracht etwas auf und versuchte mehr. Im Mittelpunkt aber stehen für mich hier zwei Themen, die mir wirklich etwas aufstoßen. Zum Einen wäre da das in diesem Spiel immerwährende “noch einen Pass weiterspielen” in der Vorwärtsbewegung. Sportsfreunde, wie wäre es, wenn man sich dem Mittelpunkt (aka Tor) des Gegners nähert, auch einmal den Abschluss zu suchen? Zum Anderen wäre da die Hühnerhaufenabwehr. Entschuldigt bitte, vogelwild ging es da ja zuweilen zu, wenn Köln einmal nach vorne kam und irgendwie die Spieler im und um unseren Strafraum umverteilte. Vo-gel-wild. Im Mittelpunkt der eigenen Strafraumsicherheit.

Im Mittelpunkt standen für mich heute tatsächlich am Ehesten auch 3 Spieler. Zum einen der wenige Tage nach der Leihe direkt geworfenen Pellegrini, der aus meiner Sicht wirklich ein feines Füßchen und ein Gespür für das Spiel hat. Zum weiteren Götze, der bereits in diesem Internet von vielen verteufelt wird, den ich aber heute auch für einen sehr rührigen, konzentrierten Kicker hielt und für dessen Leistung ich zumindest sehr dankbar war. Und Kamada, der eine für mich berechtigte Pause bekam, eingewechselt wurde und dann einen genialen Freistoß (der, zugegeben, mit der Hilfe von Hector noch so abgefälscht wurde, dass…) von nahe der Eckfahne ins Tor nagelte. 1:0, 71. Minute.

Mein Großes Kind, im Mittelpunkt meines Tuns heute, schrie wie aufgespießt – ich machte mit! Ja, es war nicht seine Stadionpremiere, die war vor Corona, gegen Hertha, da war er 5. Da war er halt dabei. Aber jetzt, 3 Jahre später, da hat er das aufgesaugt. Und genossen. Trotz.

Trotz! Trotz der Dinge, die da sonst noch so im Mittelpunkt standen für mich. Der Ausgleich. Eingeleitet von einer vogelwilden Abwehr, wie Lenz z. B. vom Mittelpunkt (aka Elfmeterpunkt) bis rechts außen rennen musste um überhaupt versuchen, dem freistehendem Kölner irgendwie die Flanke verwehren zu können, Knauff, der nahe dem Mittelpunkt mit einem Eierkopfball eben den Kölnern auflegte und die humorlos ins Tor hämmerten. Ausgleich. Übrigens so ein Hammer, den ich mir von unseren auch mal erwünscht hätte.

Dann kam mal wieder der VAR. Versteht mich nicht falsch. Hätte das Tor direkt gezählt, ich hätte mich nicht aufgeregt, nicht über den Schiedsrichter. Eher über das vogelwilde Unvermögen. Aber er kam, der VAR. Und er brauchte sagenhafte ungefähre 5 (in Worten: fünf!) Minuten, um sich total in den Mittelpunkt zu katapultieren. Um dann den Hrn. Schiedsrichter Petersen (der übrigens schonmal Köln gegen Frankfurt pfiff, in 2017, 1:0 für die SGE in Köln, damals sein 1. Bundesligaspiel) doch an den Monitor zu bemühen, sich das noch einmal anzusehen, was besagter Herr Schiedsrichter nebst Assistent tat um nach 5 Sekunden zu sagen: ei klar, Tor, war nix.

MOMENT MAL! War nix? Ich habe die Szene einmal in “Echtgeschwindigkeit” ohne Zeitlupe gesehen. Klar stand da ein Kölner im Sichtfeld, im Abseits. Und klar ist das kein Tor. Wenn man schon den VAR hat. Dann die Zeitlupen. Es wurde nicht besser. Ich sags mal so, wenn man für sowas mehr als 5 Minuten braucht, dann können wir es doch lassen. Nach dem VAR-Eingriff in Berlin letzte Woche also genabgenommen das 2. starke Stück gegen die SGE, was ich nicht nachvollziehen konnte. Letzte Woche, weil: Elfmeter muss man nicht pfeifen, kann man aber, also: er wurde gepfiffen. Heute eher: aus dem Spiel hätte ich das Tor zählen lassen, aber nach VAR eben nicht.

Und grundsätzlich noch zu Schiedsrichter Petersen, ich fand die Linie (gab es eine?) grausam heute. Gefühlt, ich hörte von den Fernsehern, dass man dort durchaus besser einschätzen konnte, dass es öfter ok war, jede Kleinigkeit für Köln gepfiffen oder einfach gar nicht gepfiffen. Mit dem Gipfel des VAR-Einsatzes. Braucht sich keiner wundern, wenn man dann hier widerborstige Pfeifkonzerte von den Rängen zu hören bekommt. Ich für meinen Teil hätte ihn gerne in den Bus zurück nach Stuttgart gesetzt und einen Ersatz auf den Platz gestellt. Meine Meinung. Vielleicht hatte er einfach einen miesen Tag. Naja.

Was bleibt? 1 Mittelpunkt aka 1 Punkt für ein Unentschieden. Und nächste Woche, da gehts nach Bremen. Und Bremen ist nicht die Eintracht, die nach einem Sieg in Dortmund gerne überheblich ins nächste Heimspiel gehen. Freunde, das wird eine ganz andere harte Nummer. Und wenn wie da nicht die Vogelwildheit im hinteren Mittelpunkt abstellen, dann wird’s da auch ganz ganz ekelhaft.

(Titelbild: Alex Grimm / Getty Images)

4 Gedanken zu „Im Mittelpunkt #SGEKOE“

  1. Wie mir gerade an anderer Stelle jemand schrieb, hatte Baumgart den Ball schon zu Trapp geschossen zwecks Spielfortsetzung. Habe ich selber so nicht gesehen.

    Passt aber zu meiner anderen Beobachtung, dass die Trainer während der VAR-Phase einträchtig an der Linie standen, und wenn ich ihre Körpersprache richtig gedeutet habe, beide vollkommen einig über die Bewertung waren und (die Schultern zuckten deutlich) beide nicht wussten, was es da fünf Minuten zu diskutieren gäbe.

    Ach ja, und noch eins, der Schiedsrichter hat uns alleine letzte Saison dreimal gepfiffen. 1:1 gegen Köln zu Hause, beim Sieg in Gladbach mit 3:2 und in Mainz beim 2:2.

  2. Ich frage mich halt was mit unserem Abwehr-Granden N’Dicka passiert ist… Sind es womöglich doch die Wirrungen um seine Zukunft die ihn blockieren, oder ist da noch etwas anderes…?

    Das Tuta immer mal wieder ein wackliges Spiel hat(te), geschenkt… Aber wenn halt beide unkonzentriert sind funktioniert es nicht bzw. nur so, wie gerade zu sehen.
    Hinti fehlt in der Phase enorm , der hat manchmal mit einem groben Keil dazwischen geschlagen und die beiden Jungs “aufgeweckt”.
    Hoffentlich ist bald der 01.09., wir haben dann Planungssicherheit und N’Dicka ist vielleicht wieder mit dem Kopf bei der Sache…

  3. N‘Dicka war ziemlich stabil. Tuta fand ich dagegen vogelwild. Pellegrini war top und zurecht bejubelt bei der Auswechslung. Vielleicht fehlt ein Hinti eben doch mehr als gedacht. Und Jakic in der Abwehr naja. Ging, aber nix für immer

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