Mit einem strahlenden 3:1 Erfolg kehrt die glorreiche Frankfurter Eintracht zurück vom Gastspiel am Niederrhein. Zweimal der überragende Lindström und einmal Dina Ebimbe trafen für die schwarzgekleideten Spieler mit dem Adler auf der Brust. Abschluss einer erfolgreichen Woche mit drei Siegen gegen Leverkusen, Stuttgarter Kickers und Mönchengladbach. Und möglicher Auftakt einer erfolgreichen Woche mit Spielen gegen Marseille und Dortmund.
Die erste Hälfte war für mich das effektivste, was ich von der Eintracht gesehen habe seit dem 7:1 gegen Fortuna Düsseldorf in der Saison 2018/19. Wie die Mannschaft gnadenlos nahezu jeden Fehler der Gladbacher bestraft hat, das war schon großes Kino. Und wie souverän sie dann in der zweiten Hälfte den Druck der Gladbacher abmoderiert hat, dass der Gegner schlussendlich einen kapitalen Bock der Eintracht-Defensive brauchte, um zum Gegentor zu kommen, das war erste Sahne.
Diese Souveränität, die die Eintracht auch schon in den Spielen gegen Union und Leverkusen ausgezeichnet hat, bringt nun viele inner- und außerhalb der Eintracht-Blase zu der Vermutung, die SGE könne dieses Jahr um den Titel mitspielen. Von mir gibt es dazu ein glasklares Jein.
Denn dass die Eintracht offensiv dieses Jahr zu größerem berufen scheint, ist nicht mehr zu übersehen. Da ist mit Kolo Muani, Götze, Lindström, dem derzeit etwas defensiver eingesetzten Kamada und auf den Außen mit Lenz und Dina Ebimbe im Stamm sowie dahinter noch die erfahrenen Alario und Borré sowie der derzeit verletzte Knauff eine außergewöhnlich Truppe zusammen, die Tempo, Spielwitz und Gradlinigkeit vereint. Nur der FC Ruhmreich hat Stand jetzt mehr Tore in Liga eins erzielt.
Das große Aber ist derzeit halt in der Defensive zu finden. Mit dem Tor von Samstag stehen 18 Gegentore zu Buche. Unter den Top neun der Liga hat nur Leipzig ebenso viele Tore kassiert, alle anderen Vereine weniger, Union sogar nur sechs und der FCBäh nur acht. Ich lege mich mal fest: solange man in jedem Spiel durchschnittlich mehr als 1,6 Tore kassiert, brauchen wir uns über das Thema Meisterschaft nicht ernsthaft zu unterhalten.
Denn seien wir mal ehrlich: dass solche Spiele wie gegen Wolfsburg und Bochum immer mal wieder vorkommen, das geht jedem Team so. Aber ständig mindestens zwei Tore schießen zu müssen um zu gewinnen, das ist sehr, sehr anstrengend. Von den Motivationsproblemen, wie gegen Bochum, mal ganz abgesehen. Obwohl, da könnte diese Niederlage gegen Bochum, inklusive anschließendem internem Donnerwetter (welches es sehr wohl gab, wie man hört), heilsam gewesen sein. Warten wir hierzu mal das Spiel gegen Augsburg ab.
Jetzt kommt erstmal wieder die Kür. Marseille. Ich werde mich Mittwoch frohen Mutes auf den Weg machen. Und dann folgt für mich einer der Knackpunkte der Saison – das Spiel gegen den BVB. Und auch hier lege ich mich fest. Wenn wir die – ob souverän oder nicht – schlagen, dann sollte zumindest die direkte Qualifikation für die Champions-League zum Ziel erklärt werden. Mindestens.
Man darf gespannt sein.
Titelbild: Frederic Scheidemann/Getty Images
dem Stimme ich 100% zu!!!