#SCFSGE – Punkt mit Glück und trotz zentralem Problem

von UliStein

Die glorreiche Eintracht hat nach einem intensiven Spiel mit Glück einen Punkt aus Freiburg entführt. Gegen die in den meisten Belangen deutlich überlegenen Freiburger bedurfte es eines Geniestreichs von Randal Kolo Muani und einer schwachen Chancenverwertung der Gastgeber, damit die SGE nicht mit total leeren Händen dastand.

Denn eins muss man ganz deutlich festhalten: die WM-Pause hat dem Team aus Frankfurt überhaupt nicht gut getan. Die Form fehlt, das Zusammenspiel ist nach wie vor deutlich verbesserungswürdig, und schließlich schaffte es die Mannschaft weder gegen den Letzten aus Schalke noch gegen die direkte Konkurrenz aus Freiburg, das Spiel auch nur ansatzweise zu kontrollieren.

Dafür gibt es in meinen Augen zwei Ursachen, bei denen dringend angesetzt werden muss:

Zum einen ist es noch nicht gelungen, Stabilität in die Defensive zu bekommen. Die Innenverteidiger sind sowohl gegen Schalke als auch noch viel extremer gegen Freiburg quasi von einer Verlegenheit in die nächste gestolpert, sobald der Ball in die Nähe kam. Weder Smolcic als zentral postierter Abwehrchef noch die Außen Tuta und N’Dicka konnten ansatzweise Souveränität ausstrahlen. Und das spiegelt sich auch in den statistischen Werten wieder: während alle drei Innenverteidiger mit passablen Passquoten von über 80% aufwarten können, sind die Zweikampfwerte zumindest bei Tuta (38% gewonnen) und N’Dicka (13%) für Innenverteidiger schlicht nicht akzeptabel. Smolcic sieht hier mit 71% noch gut aus.

Allerdings gibt es darüber hinaus nach meiner Wahrnehmung noch eine viel größere Baustelle: Wenn man die Spiele der Hinrunde gesehen hat, bekam die Eintracht den Zugriff auf die Spiele immer durch ein starkes zentrales Mittelfeld. Bekam. Und was dort gestern ablief, stellt in meinen Augen den Kern des Problems dar. Während Sow noch ganz manierliche Leistungen ablieferte, stand Kamada – wie auch schon gegen Schalke vollkommen neben den Schuhen. 47 Ballkontakte sind für einen Spieler in der Position eigentlich zu wenig, der für ihn in der 63. Minute eingewechselte Rode brachte es in den verbleibenden 30 Minuten auf 37. Darüber hinaus gewann Rode 67% seiner Zweikämpfe und Sow immer noch 30%. Bei Kamada weißt der Kicker hier einen Wert von 0% auf.

Und am Samstag geht es nach München. Man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass man mit einer derartigen Leistung in der zentrale dort keinen Blumentopf gewinnen wird. Daher schreit die Situation nach Veränderung.

In meinen Augen bietet es sich an, Rode und Sow zentral beginnen zu lassen, Hasebe in die zentrale Position der Dreierkette zu stellen und Smolcic auf die linke Seite zu ziehen. Das könnte dem ganzen Konstrukt deutlich Stabilität verleihen.

Übrigens eine Stabilität, die zumindest bei den Ergebnissen nach wie vor gegeben ist. Vier Punkte aus zwei Spielen mit solch durchwachsenen Leistungen hat die Eintracht noch nicht oft, ach was rede ich, hat sie meiner Meinung nach noch nie geholt.

Man darf gespannt sein, was dann am Samstag gegen den Rekordmeister so geht.

Titelbild: Thomas Kienzle/AFP via Getty Images

2 Gedanken zu „#SCFSGE – Punkt mit Glück und trotz zentralem Problem“

  1. Sehr treffend analysiert. Man sieht leider zu deutlich, dass Ndicka und Kamada MIT den Gedanken ganz wo anders sind . Eine Zwangspause würde vielleicht helfen

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