#FCBSGE – Auswärtssieggefühl

von korken

Samstag Abend, 18.30 Uhr, das sogenannte Topspiel in München zwischen dem FC Bayern und der SG Eintracht. Auswärtssieggefühl! Vorher schon! Aber ob es so kommen sollte? Übrigens, ich werde nicht müde das zu sagen und verstehe nicht, warum im Fernsehen eigentlich alle Mannschaften immer nach ihrem Stadtnamen eingeblendet werden aber in München immer Bayern steht. Also: München – Frankfurt. Oder halt Bayern – Eintracht. Aber Bayern – Frankfurt ist und bleibt für mich und meine kleine Welt einfach eins: deppert.

Oliver Glasner stellte das Team um. Hasebe rein, Rode rein, Buta rein; Lenz, Smolcic und Jakic raus. Man könnte meinen er hat eine Vielzahl von Fans erhört, denn es munkelte überall: vielleicht braucht Kamada mal eine 6er-Pause oder eine volle Pause, vielleicht braucht es gegen die Münchener die ordnende Hand des Makoto und die ordnende Hand des Seppl. Gesagt, getan.

Eine erste Halbzeit fand dann statt, in der mehrere WhatsApp-Gruppen sich auf meinem Handy stritten. Keine Luft bekommen wir gelassen zum Atmen, ja, sah ich auch so. So wird das eher nix, auch wenn man eigentlich ganz gut sortiert stand. So lief es 29 Minuten so, dass quasi weder die Eintracht noch die Bayern zu nennenswerten Torchancen kamen. Was natürlich, wie ich schon sagte, an der guten Sortierung lag, was aber wiederum dazu führte, dass man offensiv nicht so richtig durchschlagen konnte. Nichts desto trotz war es eine Halbzeit, in der man es nach vorne immer mal versuchte.

Bis eben ca. zu dieser 29. Minute. Denn irgendwie gewannen die Bayern da etwas Oberwasser. In Minute 32 grantelte ich dann auf der Couch rum, dass man so eher nicht mehr lange warten müsse auf ein Gegentor. Und 2 Minuten später machte es flatsch! und ein völlig freistehender Sané traf zum 1:0 für die Heimmannschaft. Ich nutze bewusst nicht den Begriff Hausherren, denn die Kurvenhausherren waren eindeutig die 8000 Frankfurter während die 72000 Münchener sich erstmals überhaupt nach dem 1:0 zu Wort meldeten.

Zurück zu den WhatsApp-Gruppen. Jetzt kann ich meinen Wetteinsatz vergessen. Ich glaube ich gehe lieber ins Bett und schaue da weiter. Ja, das sollte man meinen. Aber es kam die Halbzeit.

Ach ja, fast vergessen, da gab es noch die Sommer-Szene aus Minute 25, in der er aus dem Kasten und aus dem Strafraum eilte und Kolo Muani fällte. Ich blökte sofort: wenn du, Herr Schiri, das pfeifst, dann ist es rot. Es gab: gelb. Weil: es war ja ein Handspiel (!) und sonst hat er den Ball gespielt. Jetzt hört mal, der ist mit gefühlt 200 km/h in den Mann gerauscht, hat ihn gefällt wie eine Kettensäge einen Baum und hat dabei mit seinem Allerwertesten auf dem Ball gesessen. Ball gespielt? Ich persönlich finde das eine interessante Interpretation, aber gut, das kann man wohl und muss es sogar so entscheiden.

Zur 2. Hälfte. Man begann das Spiel wieder so, wie man es aus der ersten Hälfte kannte. Man versuchte auch mal, sich nach vorne zu lösen, was ja auch nötig ist – ob du jetzt 2:0 oder 1:0 verlierst, das ist ja schon Wurscht. Und so kamen die Bayern wieder wenig zu signifikanten Chancen, die Eintracht aber auch nicht. Die TV-Kommentatorenriege sprach von “man müsse vorsichtig sein als Bayern, denn die Eintracht verwerte ihre Chancen sehr gut”. Ja, erinnerbar.

Es folgten folgerichtige Wechsel, bei Rode reicht es nicht für 90 Minuten, also kam Kamada. Lindström war etwas blass, was nicht heißt schlecht, und es kam Borré. Und dann kam Kolo. Kolo. Geilkolo. Minute 68. Er tankte sich durch, er fackelte nicht lange und von halblinks in einer durchaus mit Kostic vergleichbaren Manier machte er das 1:1. Auswärtssieggefühl!

Was soll ich noch schreiben außer Jakic kam für Götze und in der letzten Sekunde Alidou für Kolo Muani? Höchstens noch, dass in den letzten Minuten unsere SGE dem Auswärtssieg näher war als die Bayern einem Heimsieg.

Am Ende bleibt für mich wieder das Sinnbild der letzten Wochen: was für eine Entwicklung, die ich ehrfürchtig betrachte. Denn man fährt nach 2 durchwachsenen Spielen mal zu den Bayern, holt dort völlig verdient einen Punkt und das ohne einen Super-Oka zu brauchen der 37 Torschüsse festhält, ohne völlig zu überpacen, zu überdrehen, hektisch den Bus zu parken. Sondern einfach überlegt eins zu besorgen:

das AUSWÄRTSSIEGGEFÜHL!

(Titelbild: Adam Pretty/Getty Images)

2 Gedanken zu „#FCBSGE – Auswärtssieggefühl“

  1. Ja, ich war gestern auch stolz wie Bolle😝. Man sieht die Entwicklung einer Mannschaft und eines Vereins – heute im Doppelpass war Herr Krösche – sehr souverän und professionell- so wie die Mannschaft und der ganze Verein 🦅👍

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