#B04SGE – Frohe Ostern.

von korken

Rückenwind nutzen, Pillen putzen. Frohe Ostern. Es gibt Dinge, die sind einfach konstant. Dazu scheinen miserable Bundesligarückrunden zu zählen. Und Spiele bei der Werkself von Bayer 04 Leverkusen.

Die Aufstellung unserer Diva war die Gleiche wie im Pokal gegen Union. Unverändert. Von vornherein konnte man dazu sagen, dass Oliver Glasner es damit niemals allen würde recht machen können. Da ist die erste Fraktion: Impulse, wo ist die Veränderung, wieder der gleiche Stiefel, wo ist das Überraschungsmomentum? (Ich zähle mich zu dieser Fraktion.) Und da ist die zweite Fraktion: never change a winning team.

Mal Butter bei die Fische. Gegen Union schon konnte man sehen, dass die Abwehr in dieser Formation viel zu schnell überspielbar ist. Und das beispielsweise Frimpong oder Hincapie schnelle Teufelsflitzer sind, das ist jetzt wenig überraschend für mich. Und damit war es schon um 14.30 Uhr für mich prinzipiell zum Scheitern verurteilt, das Spiel in Leverkusen.

Ich empfand die komplette Darbietung durchaus wieder als bieder und bitter. Hat man sich im Pokal gegen Union motiviert und am Riemen gerissen, so war das wieder ein Spiel wie gegen Bochum, wie gegen, wie gegen – phantasielos, willenlos. Natürlich hat Leverkusen Kolo Muani einfach gedoppelt und ihn damit komplett aus dem Spiel genommen. Aber das sich erneut niemand, und sorry, dass die Jungs es können würden haben sie eine Hinrunde lang gezeigt, dazu aufrafft, die Zügel in die Hand zu nehmen, irgendwie über Kampf- und Brunftschreie ins Spiel zu finden, das war einfach mal wieder nix.

Dann noch ein Schiedsrichter, bei dem ich finde, dass ihm das Spiel in den ersten 10 Minuten schon entglitten ist. Deutliche Fouls, kartenlos und damit quasi ungeahndet. Um dann irgendwann umzuschwenken und für Allerweltsfouls gelb zu geben. Und so viele blutige Nasen, die ja angeblich “sportlicher Härte” entstanden, die gab es auch lange nicht. Jaja, Phrasenschwein. Wir haben schon selbst verloren. Weil wir uns dumm anstellten. Wenn man aber zusätzlich noch dumm angestellt wird ist das natürlich hinzukommend wahrlich auch nicht so hilfreich.

Trapp der Mann des Spiels, finde ich. Ohne ihn hätte es zur Halbzeit gut und gerne schon 4:0 für Bayer stehen können. Nur ihm, finde ich, hatten wir es zu verdanken, nochmal auf 1:2 ranzukommen. Hat natürlich auch nicht geholfen.

Oliver Glasner reagierte nach Schlusspfiff, so war es durch die Bank ja auch in der Presse zu lesen, dünnhäutig. Sie wollen mich provozieren? Frohe Ostern. – sei da nur einmal herausgepickt.

Lieber Oliver Glasner, naja, ich sage es ungern, auch wenn miese Rückrunden zur quasi üblichen Spezialität der Eintracht gehören. Aber in der Hinrunde, Sie dürften das wissen, hatten wir großartige 31 Punkte aus 17 Spielen (inklusive Dreifachbelastung), in der Rückrunde mit einer reduzierten Belastung nunmehr 10 Punkte aus 10 Spielen. Und damit, Stand 20.55 Uhr, Sonntag Abend, Schalke liegt in Hoffenheim 1:0 zurück, 2 Punkte weniger als der Tabellenletzte aus dem Kohlenpott. Just saying. Und jaja, die Erwartungshaltung!

Ich stelle mal fest: rechnerisch könnten wir noch 21 Punkte holen und wären dann in der Rückrunde auch bei 31. Das wird nicht passieren. Schaue ich mir die Paarungen und die aktuelle Motivationslage der Mannschaft an sagt das dazu alles aus. Nennt mich Pessimist, von mir aus, so ist das eben. Erfahrung since ca. 1993.

Nochmal die Erwartungshaltung. Klar habe ich (der korken, persönlich, himself) eine Erwartungshaltung. Nach dieser Hinrunde ohnehin. Aber mit einer Punkteausbeute in einer Rückrunde hausieren gehen, die einfach an den Abstiegsrängen kratzt, mit dieser Mannschaft, die es besser kann bzw. besser könnte, das entspricht einfach nicht meiner Erwartungshaltung. Full stop. Da haben Sie wohl recht. Ist meine Erwartungshaltung deshalb zu groß? Ich finde nicht. Ich finde sogar, dass man es sich zu einfach macht, immer eine Art “Erwartungshaltungsaverage” über eine ganze Saison oder länger zu spannen.

Immerhin steht mein Osterurlaub vor der Tür, das nächste Heimspiel findet dann ohne mich statt, da gedenke ich irgendwo handyempfangsfrei durch die Allgäuer Alpen zu wandern. Und die frische Luft zu genießen. Den Kopf frei machen. Ich weiß nicht wie, aber der Mannschaft stünde das auch mal gut. Vielleicht war ja schonmal was, was wir nicht wissen? Wenn nicht, es wäre Zeit. Seppl Rode, übernehmen Sie. Ab zum Italiener des Vertrauens und mal ordentlich auskotzen. Vielleicht hilft es was.

In diesem Sinne: frohe Ostern. Ausreichend Dinge waren draußen zu finden. Punkte halt eben leider keine.

(Titelbild: Christof Koepsel/Getty Images)

3 Gedanken zu „#B04SGE – Frohe Ostern.“

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