#TSGSGE – Uninspiriert, Unglücklich, Unflexibel, Unbeherrscht

von UliStein

Und täglich grüßt das Murmeltier. Nur, im Unterschied zu den Geschichten rund um das putzige Tier aus den USA, wird es bei der glorreichen SGE derzeit schlimmer und schlimmer. Und das auf allen Ebenen. Ich bin ganz offen, als ich die Aufstellung gesehen habe hatte ich schon die schlimmsten Vorahnungen. Wieder mit Dreierkette; ohne den verletzten Rode; unverständlicherweise auch ohne Dina Ebimbe, der noch ein gesundes Maß an Körperlichkeit in eine kampfbetonte Partie gegen einen Abstiegskandidaten bringen könnte; mit Hasebe, der seit Wochen vor sich hin dilettiert; mit Kamada im defensiven Mittelfeld neben Sow, einer Position auf der er seit Äonen nichts mehr gerissen hat und mit einem Lindström in der Startelf, der erkennbar noch eins, zwei Wochen des Heranführens bräuchte, um wieder der wertvolle Spieler der Vorrunde zu werden. Kurz: vercoacht, Oliver Glasner.

Wenn die Mannschaft dann noch mit einer durchaus sichtbaren Pomadigkeit aus der Kabine kommt, frei nach dem Motto, wir haben das Pokalfinale erreicht, wer ist Hoffenheim? Und sich dann von genau diesen eigentlich total verunsicherten Hoffenheimern her spielen lässt, dass es für deren Anhänger eine Freude ist, dann muss man fragen, ob Mannschaft und Trainer die Liga überhaupt noch ernst nehmen. Kurz: nicht sensibilisiert, Oliver Glasner.

Ja, natürlich war die Konstellation, die mit zur Niederlage beigetragen hat, auch unglücklich. Mit Harm Osmers wurde ein Schiedsrichter eingeteilt, der die Eintracht bisher neun Mal gepfiffen hat. Das Ergebnis waren fünf Niederlagen, drei Unentschieden und ein Sieg. Also ein echter Glücksbringer. Ja, der Schiedsrichter hat – zusammen mit dem Video-Assi aus Sicht der Frankfurter keinen guten Job gemacht, den Elfer muss man nicht geben und das Abstoppen müsste zu einer Wiederholung führen. Ja, ja, ja.

Dass aber die Mannschaft bei fast vierzig Minuten Überzahl nicht in der Lage ist, mehr als ein Tor gegen den Tabellenfünfzehnten zu schießen und gleichzeitig zwei Gegentore aus dem Spiel schlucken muss, das spricht eindeutig dafür, dass der Trainer ihr kein adäquates Handwerkszeug inklusive der notwendigen Lösungsmechanismen sowie eines Plan B an die Hand gibt. Und wenn man dann auch noch den für eine Konstellation wie in Halbzeit zwei als Unruhestifter sehr notwendigen, aber immer noch rekonvaleszenten und leider schon ausgepowerten Lindström vom Platz nehmen muss, dann gilt auch hier: vercoacht, Oliver Glasner.

Und dann noch das Verhalten unseres Trainers. Ich verstehe, dass ihm bei einigen Entscheidungen in Halbzeit eins sowie beim Spiel seiner Mannschaft und den Fragen der Journalisten der Hals geschwollen ist, aber das rechtfertigt weder die Aktion, die zur roten Karte geführt hat, noch seinen Ausraster bei der anschließenden Pressekonferenz. Egal, welche Vorgeschichte es da mit Peppi Schmitt gab.

Früher sagte man bei der SGE bye, bye Bayern, heute leider bye, bye Europa. Was die Entwicklung in der Liga für den Trainer heißt, kann ich nicht einschätzen. ich habe nur ein Gefühl. Und das ist kein gutes.

Zum Schluss noch ein kurzer Disclaimer: ich habe mich heute auf den Trainer konzentriert. Ich weiß natürlich, dass die Mannschaft ihren Teil an den schlechten Resultaten hat. Das bedeutet natürlich, dass Ihre Verantwortung nicht klein ist. Aber wenn die Mannschaft so schwach spielt, warum spielen dann Woche für Woche die gleichen 13 bis 15 Spieler?

Titelbild: Alex Grimm/Getty Images

2 Gedanken zu „#TSGSGE – Uninspiriert, Unglücklich, Unflexibel, Unbeherrscht“

  1. Deine Kritik an der Aufstellung teile ich. Dein Unverständnis dafür, dass Glasner nach dem Spiel „ausgerastet“ ist, eher nicht. Da hat sich Einiges angestaut und dass einem dann mal der Kragen platzt, zeigt für mich, dass er mit dem Herzen dabei ist. Hätte er sich wie einst der Nagelsbub sofort in Skiurlaub begeben, hätte ich es nicht verstanden.

    Dass die Frage von Peppi Schmitt in ruhigem Ton gestellt wurde, stimmt natürlich, sie war aber trotzdem eine Unverschämtheit, unterstellt sie doch, die Spieler seinen zu doof die Tabelle zu lesen bzw. der Trainer habe vergessen darauf hinzuweisen, dass ein Sieg nach Monaten mal wieder ganz schön wäre, insbesondere nach den Freitagsergebnissen, die die Tür nach Europa ein Stück weit geöffnet hatten.

    Trotz allem eine schöne Woche,
    Frank

  2. “Aber wenn die Mannschaft so schwach spielt, warum spielen dann Woche für Woche die gleichen 13 bis 15 Spieler?”

    Weil es bis auf Trapp, Götze und Kolo völlig egal ist, ob Schmidt, Müller oder Meier spielen. Oder gibt es einen Leistungsunterschied zwischen Knauff, Max, Lenz….usw? Es gibt diese “Ich-habe-einen-gute-Tag-Auschlag” nach oben, ansonsten ist das biederer BuLI Durchschnitt. Nicht ohne Grund gibt z.B. der BVB einen Knauff ohne größeres gejammer ab.

    My 2 Cent, Gruß, Eberhard

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